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Abziehen ist nicht alles

Für mehr Komfort, Bequemlichkeit und  Luxus – praktische und hygienische Lösungen bei WCs

Bild: Duravit

Das Dusch-WC „Aquaclean Mera“ (Geberit) lässt sich per Fernbedienung, App oder wie oben zu sehen – per Wandbedienpaneel bedienen. Persönliche Einstellungen können gespeichert und wieder abgerufen werden. Bilder: Geberit

Die „Washlets“ von Toto. Beim Modell „Neorest EW“ wird der WC-Körper durch elektrolytisch aufbereitetes Wasser mit antibakterieller Wirkung „wesentlich länger sauber gehalten als bei herkömmlichen WCs“. Beide Bilder: Toto

Die veredelte Keramikoberfläche „Ceramic Plus“ von Villeroy & Boch ist in der Lage, Schmutzpartikel und Wasser abzustoßen. Bild: Villeroy & Boch

Keramag bietet die Rimfree-Technologie für eine reinigungsarme WC-Lösung standardmäßig an. Bild: Keramag

Die WCs der „Connect Air“-Serie von Ideal Standard ohne überstehenden Rand sind mit einer Spültechnologie ausgestattet, die das gesamte Innenbecken gut ausspült. Bild: Ideal Standard

Schematische Darstellung des Abluftprinzips beim „Air-WC“-System von Mepa. Bild: Mepa

Viele Verbraucher nutzen den Toilettendeckel als Sitzmöbel, wenn aufgrund der Größe oder Einrichtung des Badezimmers kein Platz für eine separate Lösung ist. Bild: Pressalit

 

WCs sind längst aus ihrem Schattendasein getreten. Hohe Designansprüche und der Wunsch von Badnutzern nach mehr Hygiene und leichter Reinigung haben das kleine Örtchen in den letzten Jahren revolutioniert. Hersteller warten mit technologischen Innovationen und filigraner Optik auf. Randlos ist heute schon Standard und das Dusch-WC auf dem Vormarsch.

Restlos glücklich ohne Rand
Bei Neubauprojekten im Privatbereich sind spülrandlose WCs laut einer Statistik des Sanitärkeramikherstellers Keramag schon heute Standard. Fast 100 % der Bauherren entscheiden sich dafür. Bei diesen WCs entfällt das aufwendige Reinigen, da es keine verborgenen Stellen mehr gibt, an denen sich Ablagerungen und Schmutz sammeln können. Kalkablagerungen am Rand gehören damit der Vergangenheit an. Daraus ergibt sich ein geringerer Verbrauch an Reinigungsmitteln, um das WC sauber zu halten. Da diese modernen Konstruktionen zum effektiven Spülen auch weniger Wasser benötigen als herkömmliche Toiletten, schonen sie die Umwelt und den Geldbeutel der Nutzer.
Rimless-Toiletten gibt es je nach Hersteller in zwei Varianten. Diese besitzen entweder gar keinen Rand oder nur eine schmale Schürze, die verhindert, dass das Wasser beim Spülen nach außen spritzt. Damit dennoch ein sauberer Wasserfluss gewährleistet wird, schießt das Wasser beim Spülen nicht wie bei herkömmlichen Kloschüsseln unter dem Rand hervor, sondern wird durch den Spülverteiler unmittelbar an der Oberkante des WC-Körpers entlang geleitet. Auf Basis dieses Konstruktionsprinzips verteilt sich das Spülwasser kraftvoll in der gesamten Toi­lette.

Vom Lauf des Wassers
Hier wartet und wirbt jeder Hersteller mit seiner ganz eigenen Philosophie des Wasserlaufs, die besonders gut reinige und Überspritzungen vermeide. Villeroy & Boch beispielsweise sagt, dass „Direct Flush“ nur noch 3 bzw. 4,5 l Wasser pro Spülgang benötige. Im WC „Tornado Flush“ (Toto) entstehe durch Düsen ein kreisender Wasserstrudel, der das gesamte Becken nahezu rückstandslos ohne Sprühnebel und Spritzer reinige. Die Washlets von Toto bieten standardmäßig die Funktion „Premist“: Indem das WC-Innenbecken schon vor der Nutzung mit einem Sprühnebel aus Wasser benetzt wird, entsteht ein feiner Wasserfilm. Dieser bewirke, dass Schmutz kaum noch anhaften kann. Bei Geberit heißt die Technologie „TurboFlush“, die samt Symmetrie des Beckens und lediglich einer seitlichen Spülöffnung eine gründliche und leise Ausspülung ermögliche. Ideal Standard hat die WCs der „Connect-Air“-Serie mit einer Spültechnologie namens „Aqua Blade“ ausgestattet. Ohne überstehenden Spülrand ströme das Wasser durch ein Kanalsystem direkt vom oberen Rand und umspüle dabei das gesamte Innenbecken. Duravit wirbt mit seiner besonderen Wasserführung, bei der selbst bei kleinen Wassermengen von 4,5 l hygienisch einwandfreie Spülergebnisse garantiert seien.

Ein Hoch der Hygiene
Die hygienischen Vorteile von spülrandlosen WCs lassen sich durch spezielle Oberflächenbeschichtungen noch verstärken. Auf diesen besonders glatten Oberflächen können Schmutz und Kalk kaum haften bleiben und Rückstände mit dem Wasser leichter abfließen. Um nur einige zu nennen: Bei Duravit heißt sie „Wondergliss“, bei Toto „Cefiontect“ und bei V & B „Ceramic Plus“.
Alternativ zu den schmutzabweisenden Oberflächen besteht die Möglichkeit, die Sanitärkeramik mit einer antibakteriellen Beschichtung zu versehen. Sie soll krankheitserregende Mikroorganismen abtöten und die Flächen möglichst keimfrei halten. Mithilfe des oligodynamischen Effekts positiv geladener Metall­ionen beispielsweise kann die Zellteilung von Keimen gestoppt und die Entstehung von Kolonien reduziert werden. Auf Bakterien und Keime wirkt eine solche Spezialglasur demnach toxisch. Diese Beschichtungen tragen Namen wie „Hygiene Glaze“ (Duravit) oder „Anti Bac“ (Villeroy & Boch).
Toto beschreitet einen anderen Weg, indem die Innenkeramik bei den Dusch-WC-Modellen „Neorest EW“, „Neorest AC“ sowie „Washlet SG“ mit elektrolytisch aufbereitetem Wasser besprüht wird. Das soll ebenfalls antibakteriell wirken. Mit diesem sogenannten „ewater“ werden nach der Nutzung auch Reinigungsdüse und WC-Innenbecken gereinigt.
Manche Hersteller bieten zu bestimmten Badserien spezielle WC-Sitze, deren Material ebenfalls mit einem Additiv durchsetzt ist und eine antibakterielle Wirkung erzielen soll. Bei Keramag sind es die Serien Smyle, Acanto, iCon, Renova Nr. 1 und Renova Nr. 1 Comfort.

Von barrierefrei bis höhenverstellbar
Für ein super sauberes Gefühl nach dem Toilettengang sorgen Dusch-WCs. Ihnen sieht man ihr Zusatzfeature zunächst einmal kaum an. Ein Dusch-WC vereint die Funktion einer Toilette und die Reinigungsmöglichkeit eines Bidets. Das ist komfortabel: Der Nutzer bleibt auf dem Dusch-WC sitzen und startet die Duschfunktion per Knopfdruck. Intensität und Position des Duschstrahls sowie die Wassertemperatur sind i.d.R. einstellbar, ebenso die Wahl zwischen verschiedenen Duscheinstellungen wie Gesäß- oder Ladydusche. Ein Dusch-WC ist gerade im Hinblick auf ein möglichst langes eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden eine gute Hilfe.
Eine möglichst dauerhafte Nutzung von Bädern erfordert eine vorausschauende Planung mit Blick auf künftige Lebensphasen. Denn das Komfortbad von heute kann sinnvoll geplant das barrierefreie Bad von morgen sein. Mit flexiblen WC-Elementen, z. B. „Duofix“ von Geberit, können maßgeschneiderte Ausstattungen für jede Bausituation mit geringem Platzbedarf und Aufwand realisiert werden. Die höherverstellbaren WG-Elemente für Wand-WCs sind mit Holzpaletten für die Montage von Stütz- und Haltegriffen ausgestattet. Ideal Standard hat zudem mit der Serie „Connect Freedom“ WCs im Programm, die hinsichtlich einiger Parameter vom Standard abweichen: Ein um 6 cm erhöhtes WC erleichtert besonders großen Personen oder Personen mit Rückenleiden die Nutzung; ein um 9 cm breiteres WC mit höherer Belastung bis zu 170 kg ist für Menschen mit erhöhtem Platzbedarf entwickelt.

Noch mehr Extras
Manche Hersteller bieten zusätzliche Extras. Eine Geruchsabsaugung besitzt beispielsweise „Aquaclean Mera“ von Geberit, welche in die WC-Keramik integriert ist und automatisch startet, sobald eine Person auf dem WC Platz nimmt. Die Luft wird über die Spülöffnung aufgenommen und zu einem katalytischen Keramikwabenfilter geleitet.
Die Urinale der „Connect“-Serie von Ideal Standard sind spülrandlos. Sie benötigen kein Spülwasser und lassen über eine besondere Siphontechnologie Flüssigkeiten passieren, ohne dass Gerüche entstehen oder in den Raum gelangen.
Auch das „Air WC“ von Mepa verfügt über eine automatische Geruchsabsaugung, braucht dazu aber keinen Filter und keine Entlüftungsleitung. Denn die Luft wird über die Abwasserleitung abgeführt.
Auch automatische Lichtsteuerung und sich automatisch öffnende und schließende Toilettendeckel sind sowohl für WCs als auch für Urinale möglich und werden durch integrierte Nahbereichserkennung aktiviert. Diese erleichtert den nächtlichen Toilettengang im Alter erheblich. Eine Sitzheizung ist bei manchen Herstellern ebenfalls zu haben.

Schlank und schick
In puncto Design muss der Badnutzer auf nichts verzichten. Die Komfort-WCs mit ihren Zusatzfunktionen sind in viele Badserien der Hersteller integriert. Ein starkes Design zeigen beispielsweise besonders schlanke WC-Deckel, welche viele der Hersteller serienmäßig oder optional anbieten. Trotz der schlanken Form sind die Sitze stabil.
Betätigungsplatten sind formschön und zeigen sich in verschiedenen Materialien – von farbigem Glas bis zu gebürs­tetem Edelstahl. Betätigungen müssen  auch nicht unbedingt im Rücken der Nutzer installiert sein. Mehr Freiheit bei der Designgestaltung des Bads und für den Komfort des Nutzers bieten Fernbetätigungen. Die Bedienung der Extras wie Duschfunktionen oder automatische Absenkung erfolgt i. d. R. über eine Fernbedienung, die in einer Wandhalterung ihren Platz findet.

Fazit
Welche Präferenzen Kunden auch immer haben: Das Handwerk kann ein individuelles Komfortpaket schnüren. Denn die Industrie erfüllt mit ihrem Angebot fast jeden Wunsch.

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin

 

 

Sitzkomfort – auch bei geschlossenem Deckel
Viele Verbraucher nutzen den Toilettendeckel als Sitzmöbel, wenn aufgrund der Größe oder Einrichtung des Badezimmers kein Platz für eine separate Lösung ist. „Soll die Toilette als Sitzgelegenheit verwendet werden, ist es eine gute Idee, besonderes Augenmerk auf das Design des Deckels zu richten. Der ist nämlich entscheidend für den Sitzkomfort“, sagt Designer Lars Herold von Pressalit. Viele moderne Toilettendeckel seien mit Rundungen und hochgewölbtem Deckel gestaltet. „Das lässt ihn wie ein Kissen aussehen, wovon man sich aber nicht täuschen lassen sollte. Auf einem Toilettensitz mit einer nach oben gewölbten Oberfläche sitzt man nicht sehr bequem“, so Herold. „Ist der Deckel hingegen flach, wie beispielsweise bei dem neuen „SWAY D“, oder hat er eine kleine Vertiefung, bietet er eine bessere Sitzfläche.“ Eine gute Sitzfläche sei wichtig, da man beim Sitzen auf der Toilette in der Regel keine richtige Rückenlehne habe. Der Designer weist auch darauf hin, dass die Kante des Deckels nicht zu markant sein dürfe, da sie sonst in die Rückseite der Oberschenkel einschneide.
Es sei gar nicht so nicht einfach, einen komfortablen Toilettensitz oder -deckel zu konstruieren. „Moderne Materialien fühlen sich beim Sitzen kalt und hart an. Und auch wenn die in den 1970er Jahren modernen plüschigen Badezimmergarnituren mit Deckelbezug warm und weich waren, wünscht sichdie wohl niemand zurück. Wem ein moderner Toilettensitz zu kalt ist, der kann als Alternative einen Toilettensitz aus Holz wählen“, so Herold.
Die neuen Toilettensitze von Pressalit seien mit Deckeln versehen, auf denen man noch angenehmer sitze. Diese kombinierten u.a. moderne Materialien mit den Ideen einiger klassischer Modelle. „Einige unserer klassischen Toilettensitze waren so designt, dass man wesentlich besser auf dem Deckel sitzen konnte. Verschiedene frühe Modelle von Pressalit werden nach wie vor im Care-Segment als Rehab-Sitze für Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung verwendet. In der Designabteilung von Pressalit beschäftigen wir uns zurzeit damit, einige der alten Tugenden wieder aufzugreifen und neu zu interpretieren. So kann ich mir beispielsweise einen Toilettensitz aus einem elastischen Verbundmaterial vorstellen, auf dessen Deckel man bequemer sitzen kann“, meint Lars Herold.

 


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