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Wussten Sie schon,...

 ...dass das Kondensat aus einem Brennwertgerät eine Säure ist?

Kondensat aus einem Brennwertgerät sollte durch eine Kunststoffleitung geführt werden. Bild: IKZ

 

Jeder, der schon mal ein Brennwertgerät installiert hat, ist bestimmt über diese beiden Hinweise gestolpert:

  • das Kondensat darf nicht über metallische Leitungen abgeleitet werden,
  • bei größeren Anlagen ist das Kondensat vor dem Einleiten in die Abwasseranlage über eine „Neutralisationsbox“ zu leiten.

Der Grund dafür: Das Kondensat ist eine Säure.
In der Technik spricht man von einer Säure, wenn der pH-Wert kleiner als 7 ist. Je niedriger die Zahl, desto stärker die Säure. Ein pH-Wert über 7 bedeutet, dass es sich um eine Lauge handelt. Hier gilt: Je höher die Zahl, desto stärker die Lauge. Hat die Flüssigkeit einen pH-Wert von 7, ist sie neutral – weder Säure noch Lauge.
Doch woher kommt die Säure? Im Brennwertgerät verbrennt man Erdgas oder Heizöl. Dabei entsteht auf jeden Fall Wasser(dampf) (H2O) und Kohlendioxid (CO2). Den Wasserdampf lässt man im Gerät kondensieren, um die darin enthaltene Wärme noch zu nutzen. Man erhält also im Brennwertgerät flüssiges Wasser und gasförmiges CO2. Diese beiden Stoffe reagieren miteinander und bilden zusammen Kohlensäure – nichts anderes als das, was man aus Sprudelflaschen kennt. Diese Kohlensäure bildet mit Wasser eine Säure. Und da ist sie, unsere Säure im Brennwertgerät.
Verstärkt wird der Effekt, wenn mit dem Wasser nicht nur CO2 in Verbindung kommt, sondern auch Schwefel­dioxid. Dies fällt als Verbrennungsprodukt bei schwefelhaltigen Brennstoffen an. Zusammen mit Wasser bildet dies dann die „schweflige Säure“.
Aber warum darf das Kondensat nicht durch metallene Leitungen fließen? Grund: Das Kondensat (die Säure) „zersetzt“ Metall, es wird „aufgefressen“. Deshalb muss die Kondensatleitung aus Kunststoff sein.
Bleibt noch die Frage, warum in großen Anlagen das Kondensat neutralisiert werden muss. Hier ist es so, dass in großen Anlagen sehr viel Kondensat anfällt. Damit es in den Abwasserkanälen keinen Schaden anrichtet, muss es über eine Neutralisationsbox geleitet werden.

Autor: Ralf Anderer, Heinrich-Meidinger-Schule – Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik, Karlsruhe

 


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