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Thermondo: Eigene Gas-Brennwertheizung ist erst der Anfang

Unternehmen aus Berlin will auch eine Solarthermieanlage auf den Markt bringen

Durch eine Applikation von tado ist der „t1“ laut Thermondo der einzige Gas-Brennwertkessel mit einem A+-Effizienzlabel. Hersteller des „t1“ ist MHG Heiztechnik. Bild: Thermondo

 

Diese Nachricht lässt die SHK-Branche aufhorchen: Thermondo bringt mit dem „t1“ erstmals eine eigene Gas-Brennwertheizung auf den Markt. Das Gerät der Effizienzklasse A+ wird vom mittelständischen Unternehmen MHG Heiztechnik entwickelt und kostet für den Endkunden – inklusive Montage – 6900 Euro aufwärts. Inbegriffen sind eine Garantie über 15 Jahre und eine App-basierte Smart-Home-Steuerung von tado. Welches Ziel verfolgt Thermondo mit dem Einstieg zum Hersteller? Ist geplant, weitere Modelle zu präsentieren? Die IKZ hat nachgehakt.

Warum bietet Thermondo einen eigenen Gas-Brennwertkessel an?
Das Heizen macht etwa ein Viertel des Primärenergieverbrauchs deutscher Haushalte aus. Heizungen zu erneuern, kann also durchaus gegen den Klimawandel helfen. Genau das hat sich Thermondo offiziell auf die Fahnen geschrieben. „Unsere Vision ist < 2°“, erklärt das Berliner Unternehmen auf IKZ-Nachfrage. Und weiter: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit der Modernisierung von Heizungen unseren Beitrag zum Klimawandel zu leis­ten.“ Das klingt löblich. Und warum der „t1“? Nach mehr als 15.000 Heizungsinstallationen verfüge man über ein „wertvolles Kundenfeedback“ und habe so Kriterien für den Kauf einer neuen Heizung gesammelt – das Ergebnis sei das eigene Gas-Brennwertsystem.

Warum tritt Thermondo als Konkurrent zum Heizungsbauer auf?
Das sieht das Unternehmen – naturgemäß – anders und liefert die Begründung direkt hinterher: „Thermondo versteht sich als der Heizungsbauer.“ Das Unternehmen pflege zudem ein gutes Verhältnis zu seinen Herstellern und hätte diese auch vor dem Launch über die Entwicklung des ‚t1‘ informiert. Einen Interessenskonflikt sehe man nicht. Kunden würden auch zukünftig „markenneutral“ beraten. „Dass wir nun einen eigenen Gas-Brennwertkessel auf den Markt bringen, ist zu vergleichen mit einem Supermarkt, der neben Markenprodukten auch eigene Handelsmarken im Sortiment anbietet. Das fördert den Wettbewerb und ist am Ende gut für unsere Kunden“, teilt der Heizungsbauer mit.

Wie sollen Kunden, die bislang anderen Herstellern vertraut haben, von der neuen Marke überzeugt werden?
Langlebig, sparsam, digital, komfortabel und günstig – mit derartigen Superlativen wirbt Thermondo für den „t1“. Durch eine Smart-Heating-Applikation von tado sei das System der einzige Gas-Brennwertkessel mit einem A+-Effizienzlabel. Thermondo schreibt dazu: „Unser Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit des ‚t1‘ ist so groß, dass die Heizung zudem nur alle zwei Jahre gewartet werden muss.“

Welche besonderen Leistungen werden im Vergleich zur Konkurrenz geboten?
Auf den Kupfer-Aluminium-Wärmeübertrager wird nach Unternehmensauskunft die längste Garantie auf dem Markt geboten – insgesamt 15 Jahre. Die Gas-Brennwertheizung komme „immer“ im Paket mit der Smart-Home-Steuerung von tado. Und: Sie ist im Mietkaufmodel ab 69 Euro im Monat erhältlich. So sollen neue Kundengruppen erschlossen werden.

Mit welchen Absatzmengen wird für den neuen Gas-Brennwertkessel kalkuliert?
Bei dieser Frage lässt sich das Unternehmen nicht in die Karten schauen. Mit dem Launch des „t1“ werde zunächst getestet, wie eigene Heizlösungen beim Kunden ankommen. Man freue sich über eine „bislang sehr positive Resonanz“. Zahlen nennt das Unternehmen nicht.

Welches Ziel steckt hinter der Strategie vom reinen Dienstleister hin zum Hersteller?
Thermondo beruft sich auf die Energiewende und sieht den Wärmemarkt als „größten Hebel“. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, althergebrachte Strukturen zu hinterfragen und auf verschiedenen Ebenen neue Lösungen zu schaffen, um Hausbesitzern einen einfachen Umstieg auf effiziente Haustechnik zu ermöglichen.“ Für die Umsetzung der Lösungen werde mit Partnern zusammengearbeitet. Für den „t1“ arbeitet Thermondo mit MHG zusammen. Das System sei „baugleich schon hunderttausendfach“ verbaut worden, heißt es.

Plant Thermondo, weitere Modelle auf den Markt zu bringen?
Daran lässt der Heizungsbauer keine Zweifel. „Wir arbeiten stetig daran, unser Produkt- und Dienstleistungsangebot für unsere Kunden weiterzuentwickeln“, teilt Thermondo zunächst allgemein mit, um auf Nachfrage konkreter zu werden: „Aktuell bereiten wir uns auf den Launch einer eigenen Solarthermieanlage vor.“

Welche Ziele verfolgt das Unternehmen in den nächsten Jahren?
Dazu vorab ein paar Hintergrundinformationen: Thermondo, vor etwa sechs Jahren gegründet, hat aktuell mehr als 300 Mitarbeiter aus 22 Ländern. Darunter sind 160 Handwerker – alle anderen Angestellten arbeiten als Kundenberater, in der Verwaltung oder als Produkt- sowie Softwareentwickler. Das Unternehmen sammelte etwa 50 Mio. Euro an Risikokapital ein und hat laut Bundesanzeiger 2016 rund 20 Mio. Euro umgesetzt, ein Jahr später dann knapp 50% mehr. Für 2020 backt Thermondo kleinere Brötchen. Anvisiert ist ein Wachstum von 30%.

www.thermondo.de


Was macht Thermondo?
Der digitalisierte Heizungsbauer sieht sich als größter Heizungsinstallateur in Deutschland. Die Berliner Firma plant, verkauft, installiert und finanziert Heizungen mit dem Fokus auf Konsumenten und private Haushalte.

 


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