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Solarstromspeicher: Marktübersichten aktualisiert

In diesen Tagen sind zwei Solarstromspeicher-Standardwerke aktualisiert worden: Die Stromspeicher-Inspektion der HTW Berlin und die Marktübersicht Batteriespeicher von Carmen e.V. Kernaussagen sind: Die Akkus werden immer effizienter und die Wirtschaftlichkeit spielt beim Kauf nur eine untergeordnete Rolle, Unabhängigkeit dafür umso mehr.

Die Stromspeicher-Inspektion erscheint in der zweiten Auflage und schickt sich an, zum jährlichen Speicher-TÜV der Branche zu werden. Bild: HTW Berlin

Die Speicher-Marktübersicht von Carmen e.V. erscheint seit 2014. Die Neuauflage enthält über 290 Systeme von 26 Anbietern aus dem Inland. Bild: Carmen e.V.

 

Die erste, die Stromspeicher-Inspektion der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin gibt es nun zwar erst seit zwei Jahren. Doch die Neuauflage 2019 der Premiere aus 2018 schickt sich an, zu einer Art Speicher-TÜV der Branche zu werden.
Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW hat zum zweiten Mal die Effizienz von Batteriesystemen für Solarstromanlagen verglichen. Der Vergleich der 16 untersuchten Systeme zeigt, dass ein hoher Batteriewirkungsgrad kein Garant für eine hohe Systemeffizienz ist.
    
Was entscheidend ist
Entscheidend sind vielmehr geringe Umwandlungs- und Standby-Verluste des gesamten Speichersystems. Die Empfehlung der Forscher an alle, die ein hocheffizientes Photovoltaik-Speichersystem suchen: „Wichtig ist ein mittlerer Wirkungsgrad über 95 % – sowohl beim Laden als auch beim Entladen der Batteriespeicher“, sagt Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin und einer der Autoren der Untersuchung.
Des Weiteren weisen die Forscher auf den Standby-Verbrauch der Speichersysteme hin, dessen Bedeutung oft unterschätzt werde. Da Batteriespeicher in Wohngebäuden üblicherweise 2 000 bis 4 000 Stunden pro Jahr im entladenen Zustand verweilen, sollte die Leistungsaufnahme im Standby-Modus unter 5 W liegen.
In der Untersuchung wurde zudem die Gesamteffizienz mit dem System Performance Index (SPI) bewertet. Fast alle getesteten Systeme schneiden mit einem System Performance Index (SPI) über 88 % sehr gut ab.

Neuer Aspekt
Darüber hinaus sind die Forscher einer weiteren Frage nachgegangen: Verringert der Betrieb von Batteriesystemen in Wohngebäuden mit Photovoltaik-Anlagen die CO2-Emissionen? Hierzu haben sie die CO2-Bilanz der Stromversorgung von Wohngebäuden mit sehr effizienten und mit weniger effizienten Photovoltaik-Speichersystemen analysiert. Berücksichtigt wurde dabei, dass die CO2-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland im Tages- und Jahresverlauf variieren. Das Ergebnis: Ob ein Batteriesystem die CO2-Emissionen verringert und einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, hängt von der Höhe der Systemverluste ab. „Wer beim Speicherkauf auf eine hohe Effizienz achtet, spart später nicht nur bares Geld, sondern tut auch dem Klima etwas Gutes“, resümiert Quaschning.

Neuauflage von Carmen e.V.
Zeitlich parallel ist die Neuauflage der Marktübersicht Batteriespeicher von Carmen e.V. erschienen. Seit 2014 publiziert das Netzwerk Carmen e.V. seine Marktübersicht Batteriespeicher. Seither zeigt sie jährlich grundlegende Eigenschaften und Kennzahlen der am Markt verfügbaren Systeme. Neben Angaben zur Effizienz und Sicherheit der Systeme wurden in der Carmen-Marktübersicht auch Informationen zu Garantien und erstmals zu Schnittstellen der Speichersysteme abgefragt.
Die Übersicht enthält über 290 Systeme von 26 Anbietern aus dem Inland und ist kostenlos unter www.carmen-ev.de abrufbar.


www.stromspeicher-inspektion.de
www.carmen-ev.de

 


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