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Porträt: Kachelofenbau-Lamberz in Ober-Olm

 

Ober-Olm ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Dort, in der Untergasse 8, befindet sich heute der Sitz des Kachelofenbaumeisterbetriebes, den Manfred Lamberz vor 22 Jahren gründete. Er stammt nicht, wie viele seiner Kollegen, aus einer Ofenbauerfamilie.

So wusste er auch nicht wirklich, worauf er sich einließ, als er 1963 bei der Firma „Jakob Risch“ in Mainz seine Ausbildung zum Kachelofensetzer begann. Jedoch: „Am zweiten Tag war die Firma mir“, sagt Manfred Lamberz heute und meint damit, dass ihm die Arbeit gleich von Anfang an sehr viel Freude bereitete. Und er erkannte sehr schnell, dass er mit diesem Weg seinen „Traumjob, seine Berufung“ gefunden hatte.


Nach Abschluss seiner Ausbildung im Jahr 1966 absolvierte er 18 Monate den Wehrdienst bei der Marine und arbeitete anschließend sieben Jahre als Geselle bei „Erwin Kohls“ in Wiesbaden. 
Dann wurde Tochter Marion geboren und es folgte eine handwerkliche „Zwangspause“ von vier Jahren zugunsten der Familiengründung und für den Hausbau. In diesen Jahren arbeitete Manfred Lamberz als Busfahrer für die Stadt Mainz. „Beim Hausbau und für meine Familie kamen mir die regelmäßigen Arbeitszeiten bei der Stadt zugute“, erklärt er heute seinen damaligen Entschluss. Und dass es nur ein vorübergehender Abschied vom Handwerksberuf sein sollte, stand fest. Auch brach der Kontakt zu seinen Ofenbaukollegen in dieser Zeit nicht ab.


Nach diesen vier Jahren versuchte Manfred Lamberz zunächst, sich über Bücher, die er damals reichlich von Otto Lieberwirth bekam, auf seine Meis- terprüfung vorzubereiten, musste dann aber feststellen, „dass so ein Fernstudium doch nicht das Richtige für mich ist“. Mit der Sicherheit im Hintergrund, jederzeit wieder als Busfahrer bei der Stadt arbeiten zu können, besuchte er in den Jahren 1987 und 1988 die Meisterschule in Stuttgart. „An einem Freitag habe ich die Meisterprüfung bestan- den. Am Montag darauf, habe ich mich bei der Innung angemeldet und selbstständig gemacht“, freut sich Manfred Lamberz über diesen Entschluss, den er nie bereuen musste.

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Er ist heute glücklicher Inhaber des Meisterbetriebs Kachelofenbau-Lamberz mit zwei Ausstellungsfilialen. Zum Leistungsspektrum mit dem Schwerpunkt Grundöfen zählt die komplette Palette des Ofen- bauerhandwerks: Kachelofen-, Kamin-, Luftheizungs- und Specksteinofenbau, Anschluss von Kaminöfen, Reinigung und Wartung sowie der Umbau auf andere Heizmedien wie Öl und Gas. Seit 20 Jahren wird ausgebildet. Derzeit arbeiten im Betrieb zwölf fest angestellte Mitarbeiter, zu denen drei Auszubildende zählen. Bereits zwei Jahre nach Gründung entschloss sich Manfred Lamberz zur Ausbildung junger, handwerklich motivierter Nachwuchskräfte. Alle heute im Betrieb handwerklichen Mitarbeiter bildete er selber aus.

Doch auch sich selbst bildete er stets weiter, und er zeichnet sich aus durch großes Engagement in der Innung und für das Ofenbauhandwerk. Er ist heute Kachelofen- und Luftheizungsbaumeister, Gas- und Vertragsinstallateur und immerhin einer der dienstältesten, vereidigten Sachverständigen (seit 1991).
Seit über 20 Jahren ist er Mitglied im Vorstand der Innung. 20 Jahre war er Mitglied im Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kachelofenbau (GGK), von denen er bis Mai 2009 acht Jahre als Vorsitzender tätig war. Seit acht Jahren ist er Fachgruppenleiter in Rheinland-Pfalz und seit 13 Jahren Mitglied des Meisterprüfungsausschuss. Dieses Amt beabsichtigt Manfred Lamberz im Dezember dieses Jahres abzugeben.
Überhaupt plant er im Alter von nunmehr 61 Jahren, sich nach und nach aus der Geschäftswelt zurück-zuziehen. „Wir müssen Platz machen für die ,Jugend’”, sagt er und ist bereits dabei, seinen Schwiegersohn auf seine Nachfolge vorzubereiten. „Ich werde jedoch auf jeden Fall allen, die es wünschen, gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen: Meinem Schwiegersohn, jungen Kollegen, jungen Sachverständigen und Schornsteinfegern“, unterstreicht er seinen Entschluss. „Jugend vor“, lautet sein Lebensmotto und so bleibt ihm dann auch noch etwas mehr Zeit für die Familie und seine Hobbys.

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Als Mitglied bei Bayern München versucht er öfters bei Spielen dabei zu sein. Regelmäßig fährt er vom Frühjahr bis September mit seiner Frau ins soge- nannte „Hollandhaus“ (Wohnwagen) nach Kroatien. Mit Radfahren und Schwimmen hält er sich fit. Manfred Lamberz ist Mitglied in drei Gesangs-vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr und Parteimitglied der CDU. Des Weiteren engagiert er sich im Gemeinderat und ist Sprecher vom Bauausschuss. 
Auf seine Familie ist Manfred Lamberz besonders stolz. Seiner Frau Emmy, die er vor 40 Jahren während der  Bundeswehrzeit in Wilhelmshaven kennenlernte, ist er sehr dankbar. „Hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau“, weiß er aus eigener Erfahrung. „Meine Frau hat mir trotz eigener Berufstätigkeit als Erzieherin und Mutter stets den Rücken für meine vielen Vorhaben freigehalten, und sie tut dies auch heute noch.“
Tochter Marion (36 Jahre), ist Heilpraktikerin mit eigener Praxis und unterstützt ebenfalls den familieneigenen Betrieb. Die Mutter von Marko (10 Jahre) und Melissa (12 Jahre) besitzt „Prokura“ und ist zum Beispiel zuständig für  Finanzen, Löhne und Urlaubsplanung. Verheiratet ist sie mit Michael Falkowski (39 Jahre). Nach seinem Studium der Ver- und Entsorgung hat Michael Falkowski eine zweijährige Ausbildung zum Kachelofenbauer im Betrieb seines Schwiegervaters absolviert, arbeitet seither dort und hat inzwischen auch seinen Meister in Straubing gemacht. Er wird, so ist es geplant, in absehbarer Zeit den Betrieb „Kachelofenbau-Lamberz“ von seinem Schwiegervater übernehmen.

 


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