Werbung

Intelligentes Wohndesign als Burn-out-Prävention

Interview mit Einrichtungsexpertin Susanne Sternagel

Einrichtungsexpertin Susanne Sternagel hilft mit Akustik-Bildern, dem Burn-Out-Syndrom entgegen zu setzen.

Absorbtionsflächen von Akustik-Bildern - vornehmlich aus Filz – nehmen den Schall auf

und schaffen eine angenehme Atmosphäre.

Optisch „nur“ schönes Bild, tatsächlich ein Akustikabsorber.

 

Unternehmen setzen immer mehr auf Großraumbüros – nicht zuletzt aus Kostengründen. Auch im modernen Wohnen geht der Trend zu großzügig angelegten und weit offenen Räumen. Hier vielmehr aus Ästhetik- und Wohlfühlgründen. Zum Beispiel mit ausgebauten Wohnlofts oder durch offene Küchen im Wohnbereich, mit offenen Galerien anstelle von geschlossenen Stockwerken. Raum soweit das Auge reicht.
Offene Raumgestaltungen sowohl in Arbeits- als auch in Wohnbereichen liegen im Trend. Ein Faktor, der in dem Zusammenhang oft vergessen wird, ist der damit steigende Lärmpegel, der maßgeblich zur Entwicklung des Burn-out-Syndroms beitragen kann. Erschöpfung durch ständig zu verarbeitende akustische Reize, die das menschliche Nervensystem überfluten. Selbst da, wo eigentlich eine konzentrierte oder entspannte Atmosphäre herrschen sollte.
Was also tun, wenn Umbau und Einrichtung bereits abgeschlossen sind und es plötzlich auffällt, dass die Akustik nicht stimmt. Alles wieder neu planen? Das ist zum Glück nicht notwendig. Denn mit Akustikabsorbern aller Art kann die Raum­akustik geschickt optimiert werden, ohne dass die Funktionalität oder Ästhetik des Raumes darunter leidet. Im Gegeteil kann sie dadurch noch aufgewertet werden.
Schallschluckende Akustikbilder beispielsweise können das Interieurskonzept eines Raumes besonders unterstreichen. Akustikbilder bestehen aus einem maßgefertigtem Holzrahmen, der umlaufend mit einem hochwertigen Textildruck oder reinem Schurwollfilz umspannt wird. Die schallschluckende Wirkung entsteht durch die spezielle Kombination aus Filz, Akustikmatte und Schallschluckplatten.
In Deutschland gibt es bereits einige spezialisierte Anbieter wie die monofaktur GmbH für individuelles Wohndesign. Gründerin Susanne Sternagel im Experten-Interview:
IKZ-LEBEN: Frau Sternagel, wie sind Sie zu einer Einrichtungsexpertin geworden? Warum haben Sie gedacht, hier muss ich etwas tun?
Susanne Sternagel: Die Leidenschaft für Häuser und das Thema Wohnen wurde mir scheinbar schon in die Wiege gelegt. In meiner Familie finden sich vorrangig Bauunternehmer, Ingenieure und Raumausstatter. Als junge Frau wollte ich daher auch etwas ganz Anderes machen und habe zunächst an einer TU Naturwissenschaften studiert, aber letztendlich hat sich meine wahre Leidenschaft für Möbel und Design doch durchgesetzt. Erst durch meinen Wechsel in den Designbereich und letztendlich in die Raumgestaltung und -einrichtung. Die Verbindung von anspruchsvollem Design und fundiertem Handwerk lag mir schon immer. Die Zusammenführung all meiner Erfahrungen aus den verschiedenen Bereichen ermöglicht es mir, schnell und effektiv Lösungen zu entwerfen und umzusetzen.

IKZ-LEBEN: Welche Probleme sehen Sie heutzutage bei moderner Innenarchitektur in Hinblick auf die Raumakustik?
Susanne Sternagel: Ich kann nur von den Problemfällen sprechen, die bei uns „Erste Hilfe“ suchen. Das Lebenstempo und der Anspruch an die eigenen Leistungen führen viele Menschen an ihre Grenzen. Kommen dann noch ungünstige ,Raumkonstellationen hinzu, läuft das „Fass“ schnell über. Stress kombiniert mit Lärm, einem schlechten Raumklima und fehlenden Rückzugsorten für die wichtigen Erholungspausen, machen ein entspanntes und effizientes Arbeiten oft unmöglich. Häufig werden in Räumen abstrakte Designvorstellungen umgesetzt, ohne dabei die Menschen, für welche die Räume eigentlich geschaffen werden, als Ausgangspunkt zu nehmen. Vor allem Büros werden so schnell zu einem perfekten Markenbild ohne menschlichen Nutzen.

IKZ-LEBEN: Wie wichtig ist der Wohlfühlcharakter beim Arbeiten? Und warum?
Susanne Sternagel: Ein Mensch auf der Flucht arbeitet nicht, sondern flieht. Um effizient arbeiten zu können, muss sich ein Mensch wohlfühlen. Er muss je nach Aufgabe entspannt oder positiv angeregt sein, er muss zufrieden mit sich und seinem Umfeld sein. Vieles davon kann mit einer durchdachten Raumgestaltung einfach positiv beeinflusst werden.

IKZ-LEBEN: Warum ist die Akustik so wichtig im Büro oder im Wohnzimmer? Was passiert mit dem Körper?
Susanne Sternagel: Wir verbringen oft bis zu 80 % unserer Zeit in Räumen. Eine schlechte Akustik führt zu Stress, der im Extremfall vom Körper auch als Schmerz wahrgenommen wird. Im Büro führt er zu vorzeitiger Erschöpfung und Zuhause findet man dann keine Erholung. In Kombination ist eine Tiefenerschöpfung vorprogrammiert. Akustische Überforderung führt nie zu einem sogenannten positiven Stress. Es reicht schon eine dauerhafte Belastung, die nicht bewusst wahrgenommen wird, um das Leistungspotential drastisch herabzusetzen. Wie allgemein bekannt ist, kann dauerhafter Stress zu Depressionen oder dem sogenannten Burn-out-Syndrom führen.

IKZ-LEBEN: Was berichten Ihre Kunden über ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz?
Susanne Sternagel: Die Lärmbelästigung, vor allem in Großraumbüros, führt nicht nur zu vorzeitiger Erschöpfung, sondern auch zu Spannungen unter den Kollegen. Die eigene Anspannung führt zu einem unguten Gefühl, das man erst einmal nicht dem Lärm zuordnen kann, und wird auf die Kollegen projiziert. So entsteht zusätzliche Spannung auf der zwischenmenschlichen Ebene.

IKZ-LEBEN: Und diese Gefahren lassen sich tatsächlich durch einige spezielle Teppiche, Bilder oder Vorhänge mindern?
Susanne Sternagel: Ja. Wichtig ist eine dem Raum und dessen Nutzung angemessene Absorptionsfläche, welche die relevanten Schallwellen aufnimmt und in Wärmeenergie umsetzt. Die moderne Raumgestaltung gibt dies oft nicht mehr her, daher muss mit hocheffizienten Materialien auf kleinem Raum agiert werden. Akustikelemente werden nach einem festgelegten Verfahren einer der Absorberklassen A, B, C, D oder E zugeordnet. Die Klasse A absorbiert beispielsweise nahezu 100 % und die Klasse C ca. 50 %. Das heißt, man benötigt für den gleichen Effekt von Material C doppelt so viel Fläche wie von Material A.

IKZ-LEBEN: Gibt es eine Art Faustregel, welche Art von Akustikabsorber für welche Art von Raum geeignet ist?
Susanne Sternagel: Nein, so einfach ist es leider nicht. Neben der Absorptionsklasse ist auch der Frequenzbereich relevant, also die Wellenlänge des Schalls. Ist der störende Schall eher hoch  wie bei Kinderstimmen oder tief wie bei einem Dieselmotor? Jede Wohnsituation muss individuell betrachtet werden und der Absorber entsprechend unterschiedlich aufgebaut sein. Wir unterscheiden bei unseren Akus­tikabsorbern daher zwischen Akustikbild - hohe Töne - und Breitbandabsorbern - hohe bis tiefe Töne.

IKZ-LEBEN: Sie scheinen von Filz begeistert zu sein, eines der Materialien für Akus­tikabsorber. Warum?
Susanne Sternagel: Filz ist ein Tausendsassa mit unzähligen guten Eigenschaften. Es ist für mich das Material der Zeit. In Kombination mit Holz und Metall ein unverwüstliches und für jeden Raum eine haptische, akustische und optische ­Bereicherung. Es birgt ­unzählige Möglichkeiten, so dass es zu jedem Einrichtungsstil passt. Es kann ­absolut nachhaltig produziert und entsorgt werden, ein wichtiger Aspekt ­unserer Geschäftsphilosophie.

IKZ-LEBEN: Woran erkenne ich als Kunde denn schon während des Aussuchens von Akustikabsorbern, ob es sich um Qualitätsware handelt? Worauf muss ich achten?
Susanne Sternagel: Wichtig ist, dass die Absorber von einem unabhängigen Institut eingemessen sind – also eine Akustikklasse und eine Frequenzverteilung haben. Lassen Sie sich diese Daten zeigen und vergleichen diese mit anderen Angeboten. Erst an zweiter Stelle kommt dann die Optik, Haptik und die Ästhetik. Vertrauen Sie auch Ihrer Nase, im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Organ ist unser Frühwahrsystem für ungesunde Inhaltsstoffe.

IKZ-LEBEN: Frau Sternagel, vielen Dank für das Gespräch.

www.monofaktur.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: