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Innovative Gebäudetechnik in historischen Gemäuern

Eventlocation „2T“ in Lindlar setzt auf energiesparende Heiz- und Kühltechnik

Die zwei Tiger im Eingangsbereich der Eventlocation „2T“ sind die Namensgeber des Gebäudekomplexes. Bild: aquatherm

Einer der größten Eis-Energiespeicher Deutschlands bildet das Herzstück des Energiesystems im 2T. Bild: Viessmann Eis-Energiespeicher

Die Verrohrung in der gesamten Technikzentrale erfolgte mit „aquatherm blue pipe“ in der Dimension 200 mm. Bild: aquatherm

Im Kletterbereich wurde „aquatherm black system“ dicht unter dem Wandputz montiert. Bild: aquatherm

Die im Objekt eingesetzten Registerelemente wurden bereits im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm in Attendorn objektspezifisch produziert. Dies ermöglichte eine schnelle Montage vor Ort. Bild: aquatherm

Das „aquatherm blue pipe“-System eignet sich für den Transport von kühlenden und heizenden Medien in geschlossenen Systemen und damit insbesondere für verschiedenste Industrieanwendungen. Bild: aquatherm

 

2T ist ein besonderer Ort. Das 100 Jahre alte Gebäude am Rand des 20 000 Einwohner Ortes Lindlar im Bergischen Land wurde schon für viele Einsatzgebiete genutzt. Für die aktuelle Verwendung erhielt der rund 24 000 m² große Komplex mit seinen historischen Gemäuern innovative und energiesparende Gebäudetechnik, angefangen bei einem der größten deutschen Eis-Energiespeicher über Sole/Wasser-Wärmepumpen und Solar-Luft-Kollektoren bis hin zu robusten Verrohrungen und effizienten Wärme-/Kälteübergabe­elementen.

Die Geschichte von 2T beginnt 1919. Damals wurden in den Betriebshallen zunächst Fahrräder gebaut, bevor 1935 Karl Götze die Gebäude übernahm, um die Nord-West Papierwerke zu gründen. Die vorhandene Bausubstanz wurde in den folgenden Jahren stetig erweitert und ergänzt. 1959 schloss man die Bautätigkeit dann mit der Aufstellung von zwei bronzenen Tigern, eigens entworfen von dem Hamburger Bildhauer Erdmann-Scholz, ab. Diese sollten mit ihrer Kraft und Stärke die Festigkeit der gefertigten Tragetaschen des Papierwerks symbolisieren.
Die „großen“ Jahre des Unternehmens reichten bis Ende der Sechziger. Dann begann der jahrzehntelange Kampf um den Fortbestand, bis 2013 ein Global Player der Verpackungsmittelindustrie das Traditionswerk schloss. Nach einer dreijährigen Bau- und Umbaumaßnahme entstand eine für die Region einzigartige Eventlocation. Neben Räumlichkeiten für Tagungen, Seminare und Feierlichkeiten beinhaltet der Komplex eine Craft-Beer-Brauerei, im Winter eine Eislaufbahn sowie eine Kletter- und Boulderhalle mit höchsten Schwierigkeitsgraden für anspruchsvolle Freestyle-Climber. Die zwei Tiger durften ihren Platz im Eingangsbereich des Gebäudekomplexes behalten, mehr noch: Sie wurden zu den Namensgebern des neuen Unternehmens – 2T.

Eis-Energiespeicher als Herzstück des Objekts
„Die Umbaumaßnahmen hatten das Ziel, mit einer innovativen und energiesparenden Heiz- und Kühltechnik die Gesamtversorgung des Geländes sicherzustellen“, erklärt 2T-Manager Stefan Bosbach. Das neue Energiesystem, das hauptsächlich Sonne und Luft nutzt, um daraus Wärme und Kälte zu erzeugen, wurde von der Metternich Haustechnik GmbH geplant und realisiert. Herzstück ist ein Eis-Energiespeicher-System von Viessmann. Der zylinderförmige Speicher ist 6 m hoch und hat einen Durchmesser von 19 m. Sein Fassungsvermögen beträgt 1700 m³ und ist damit einer der größten Eis-Energiespeicher Deutschlands.
Der Rhythmus der Jahreszeiten und eine ausgeklügelte Steuereinheit regeln die Nutzung dieser Energiequelle. Im Sommer wird über 56 Solar-Luft-Kollektoren (SLK 600) überschüssige Wärme­energie im unterirdischen Eis-Energiespeicher zwischengelagert. Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird dieser Wärmepuffer sukzessive aufgebraucht, indem das temperierte Wasser kontrolliert bis zum Gefrierpunkt abgekühlt wird. Die während des Gefriervorgangs entstehende Kristallisationswärme kann nun für die Warmwasserversorgung und das Heizen verwendet werden. Mit dem Ende der Heizperiode setzt ein gegenläufiger Prozess ein, um die Quelle zu regenerieren. Das im Eis-Energiespeicher vorhandene Eis aus der Heizperiode steht nun zur Kühlung in der warmen Jahreszeit zur Verfügung. Verbunden ist die Eis-Energiespeicher-Technologie mit insgesamt drei Sole/Wasser-Wärmepumpen mit einer Nenn-Wärmeleistung von 120 bzw. 150 kW sowie zur Notbeheizung mit einem Gas-Brennwertkessel. Dessen Wärmeleistungsbereich beträgt 12 bis 60 kW. Vier Trennspeicher à 2000 l und ein Ladespeicher ebenfalls mit 2000 l vervollständigen das technische Equipment in der Technikzentrale des 2T.

Eislaufbahn mit „aquatherm blue pipe“
Die Zuleitung zum Eis-Energiespeicher sowie die Verrohrung in der gesamten Technikzentrale erfolgte mit „aquatherm blue pipe“ in der Dimension 200 mm. „Das Rohr aus korrosionsbeständigem und diffusionsdichtem Polypropylen ist ein Spezialist für den Transport von kühlenden und heizenden Medien in geschlossenen Systemen und eignet sich deshalb besonders gut für verschiedenste Industrieanwendungen“, erklärt Frank Euteneuer, Geschäftsführer der Metternich Haustechnik GmbH. Die physikalischen Eigenschaften des Kunststoffes sind auf die besonderen Belange des Heiz- und Kühlsektors abgestimmt. Dazu zeichnet sich das Rohr durch seine hohe Temperatur- und Druckbelastbarkeit aus. Hinzu kommen gute Schweiß­eigenschaften und die Verschmelzung zu einer homogenen und stoffschlüssigen Einheit, sodass ein hohes Maß an Sicherheit und Lebensdauer erzielt werden kann.
Diese Vorteile spielt das Rohrsystem auch im Bereich der Eislaufbahn des 2T aus: Ein Tichelmann-Verteiler aus „aquatherm blue pipe“ mit einer Gesamtrohrlänge von rund 70 m und über 14 000 m „aquatherm blue pipe Ringrohr“ sorgen dafür, dass in der kalten Jahreszeit ein reibungsloses Betreiben der mobilen Eisfläche möglich ist. Das Eis wird dank des Eis-Energiespeicher-Systems bereitgestellt: Durch den Entzug der Wärme wird das notwendige Eis für die Eisbahn produziert, mit der entzogenen Wärme wird über die Wärmepumpe der Gebäudekomplex beheizt. So wird eine Win-Win-Situation geschaffen.

Heizung/Kühlung der Kletterhalle
In der Kletter- und Boulderhalle kommt darüber hinaus eine neue Heiz- und Kühltechnik des Herstellers aquatherm zum Einsatz: das „aquatherm black system“. Schon beim Betreten der Halle fallen dem Besucher die schwarzen Register im oberen Bereich der Hallenwände auf, die – ebenso wie „aquatherm blue pipe“ – ausschließlich aus fusiolen PP-R gefertigt werden. „Ein Vorteil für die Installation war, dass die im Objekt eingesetzten Register­elemente nur ein geringes Gewicht von etwa 4,1 kg/m² inklusive Wasserfüllung aufweisen und bereits im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm in Attendorn objektspezifisch produziert wurden. Dies ermöglichte uns eine schnelle Montage vor Ort“, hebt Frank Euteneuer hervor.
Je nach gewählter Wassertemperatur wird über die Rohrregister wahlweise geheizt oder gekühlt. Frank Euteneuer: „Das ‚aquatherm black system‘ arbeitet dabei mit wesentlich niedrigeren Vorlauftemperaturen als übliche Heizsysteme, bzw. höheren Vorlauftemperaturen als konventionelle Kühlsysteme. Dies ermög­licht einen besonders effizienten und ener­giesparenden Betrieb.“ Die einfache Regelungstechnik und die automatische Umschaltung von Heiz- auf Kühlbetrieb qualifizierten die Register zusätzlich als ideales System für die Kletter- und Boulderhalle im 2T.

Heiz- und Kühlleistung sowie schneller Einbau überzeugten
Insgesamt wurden 120 „aquatherm black system“-Register mit Größen zwischen 3,5 x 0,8 m und 6 x 1 m auf verschiedene Arten in der Halle montiert: im Zement­estrich im Fußboden, dicht unter dem Wandputz und als freie Konvektion. „Grundlegend für die Entscheidung für eine teilweise offene Montage direkt auf der Wand war die besondere Effektivität dieser außergewöhnlichen Lösung: So erwärmen die Register direkt die Raumluft, ohne den Umweg über die Raumhülle“, ergänzt Frank Euteneuer. Die einzelnen Rohrregister sind mit rechteckigen Verteilern ausgestattet. Dies ermöglicht die leichte Anbindung z. B. nach dem Tichelmann-Verfahren, das in Lindlar ebenfalls genutzt wurde.

Fazit
„Die Beheizung und Kühlung von gro­ßen Gebäuden, wie in diesem Fall die Kletter- und Boulderhalle des 2T, stellt immer eine Herausforderung bei der Planung dar“, hält Frank Euteneuer abschließend fest und ergänzt: „Das ‚aquatherm black system‘ hat uns aufgrund der sehr guten Heiz- und Kühlleistung sowie des einfachen und schnellen Einbaus überzeugt. Durch den Einsatz des Viessmann Eis-Energiespeicher-Systems und der weiteren Produkte von aquatherm ist eine wie vom Bauherren gewünschte energiesparende Heiz- und Kühltechnik entstanden, die bislang sowohl im Sommer als auch im Winter für einen reibungslosen Betrieb im 2T gesorgt hat.“

www.aquatherm.de

 


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