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Hinweispapier zum Raupeneffekt von PV

Auf Flachdächern montierte Photovoltaik-(PV)-Anlagen können über immer wieder auftretende Temperaturschwankungen des Daches wandern. Dabei reichen selbst kleinste Dachneigungen aus, um diesen Effekt zu erzeugen. Der BSW-Solar hat dazu jetzt ein Hinweispapier zum kostenlosen Download veröffentlicht.

Die Raupe veranschaulicht über ihre Bewegungen sehr schön, was mit einem Dach geschieht, wenn es Kälte und Wärme ausgesetzt ist: Es zieht sich zusammen und dehnt sich aus. Bild: Pixabay

Nicht fachmännisch auf Flachdächer montierte Photovoltaik-(PV)-Anlagen können über immer wieder kehrende Temperaturschwankungen des Daches wandern. Bild: Kostal

 

Etwas verniedlichend, aber schön bildhaft spricht man in der PV-Branche vom so genannten Raupeneffekt: Wie das Tier sich zusammenzieht und ausdehnt, so auch ein Dach, das unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist. Durch immer wieder auftretende Temperaturschwankungen – sei es zwischen Tag und Nacht sowie im Verlauf der Jahreszeiten – treten Dehnungs- und Schrumpfungseffekte auf, die zu Bewegungen führen. Selbst bei kleinsten Dachneigungen machen sich Hangabtriebskräfte bemerkbar, so dass sich PV-Anlagen über die Zeit millimeterweise hangabwärts bewegen.

Stille Abwärtsbewegung
Eine deshalb im Alltag kaum merkbare, allerdings folgenreiche Bewegung. Wenn bei der Planung die Temperaturwanderung nicht ausreichend berücksichtigt wird, kann das Gestell der PV-Anlage langfristig auf andere Komponenten des Daches stoßen oder sich verhaken. Es können Schäden an der Dachabdichtung oder anderen Komponenten wie Attika, Lichtkuppeln, Lüftungsrohren, Blitzschutzanlagen, Kabelzuführung etc. entstehen. Im schlimmsten Fall, wenn keine „Hindernisse“ vorhanden sind und keine Inspektion und Wartung durchgeführt wird, kann sich die PV-Anlage im Laufe der Jahre bis über die Dachkante hinaus bewegen. Durch Anlagenbewegungen können außerdem Schäden an elektrischen Komponenten entstehen, wie z.B. Leitungsschäden, und damit verbunden Risiken durch blanke Leitungen (elektrischer Schlag, Lichtbogengefahr).

Schutz vor der Raupe
Deshalb müssen zur Lagesicherung auch Temperatureffekte wie Temperaturwanderung berücksichtigt werden. Wie diese technische Herausforderung bei der Planung und Berechnung zu berücksichtigen ist und welche Lösungswege es gibt, fasst das neue Hinweispapier des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) zusammen. Mit dem Titel „Lagesicherung von PV-Flachdachanlagen gegen Verschiebung aufgrund thermischer Dehnungen („Temperaturwanderung“)“ haben die in der Fachgruppe Bautechnik vertretenen Experten auf zehn Seiten den Stand der Technik dargestellt. Das Papier gibt es zum kostenlosen Download hier.

 


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