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Heizkosten-Abrechnungen – Stichprobe offenbart deutliche Mängel

Berlin.  Bei vier von fünf Heizkostenabrechnungen gibt es Auffälligkeiten oder Mängel. Das zeigt eine Stichprobe, bei der die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online 87 aktuelle Heizkostenabrechnungen von Lesern des Magazins Finanztip geprüft hat.

Eine aktuelle Stichprobe der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online offenbart deutliche Mängel bei Heizkosten-Abrechnungen. Oftmals werde der Energieanteil für Warmwasser nicht nach den Vorgaben der Heizkostenverordnung gemessen, heißt es. Bild: IKZ

 

Besonders bei der Abrechnung des Warmwasserverbrauchs und beim Betriebsstrom gab es Unregelmäßigkeiten. „Bei 60% aller untersuchten Abrechnungen wird der Energieanteil für Warmwasser nicht korrekt, also nach den Vorgaben der Heizkostenverordnung, gemessen“, erklärt Energie-Expertin Ines Rutschmann von Finanztip. In solchen Fällen könnten Mieter die Kosten fürs warme Wasser pauschal um 15% kürzen. Bei jeder fünften Abrechnung würden die Kosten für Betriebsstrom vertretbare Werte überschreiten. „Mieter haben dann das Recht, die entsprechenden Belege einzusehen“, erklärt Rutschmann. „Als Faustregel gilt: Kostet der Betriebsstrom mehr als 5% der Brennstoffkosten, muss der Vermieter die hohen Ausgaben nachweisen können.“
In vielen untersuchten Gebäuden werde zudem deutlich zu viel Heizenergie verbraucht. Nur bei 13% der Gebäude entspreche der Verbrauch im Hinblick auf die zugrunde liegende Gebäudeklasse den Schulnoten „sehr gut“ oder „gut“. Knapp zwei Drittel der Gebäude seien hingegen nur „ausreichend“, „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
Die Haushalte der Stichprobe weisen eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 77m² auf, sie werden überwiegend mit Erdgas beheizt (56% der Gebäude) und zu 88,5% über die Heizungsanlage mit warmem Wasser versorgt.

www.finanztip.de/heizkostenverordnung
www.co2online.de


Heiznebenkosten steigen
Die Heiznebenkosten der untersuchten Haushalte liegen im Durchschnitt bei 156 Euro pro Jahr. Vor fünf Jahren waren es noch gut 40 Euro weniger. Zu den Heiznebenkosten gehören zum Beispiel die Kosten für die Heizungswartung, die Gebühren für den Messdienstleister sowie die Betriebsstromkosten der Anlage. Ein Grund für die steigenden Kosten laut co2online: Immer mehr Hausverwaltungen leasen Messgeräte, statt diese zu kaufen. Das sei zwar zulässig, für die Mieter allerdings meist teurer. In der Stichprobe waren drei Viertel aller Geräte geleast.

 


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