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Grauwasserwärme zurückholen, Subventionen erhalten

Anforderungen und Beispielprojekt zur BAFA-Förderung für Wärmerückgewinnung aus Grauwasser-Recyclinganlagen

Grauwasserrecycling und Wärmerückgewinnung für 123 Personen im Passivenergie-Mietshaus am Arnimplatz in Berlin-Prenzlauer Berg mit 41 Wohn- und 4 Gewerbeeinheiten. Bild: König

Schema des mehrstufigen Reinigungsverfahrens für Grauwasser, seit April 2012 auf 9 m² im Heizraum des Gebäudes am Arnimplatz untergebracht. Den Mietern wird kein spezielles Nutzerverhalten abverlangt. Bild: Nolde & Partner

Mehrstufige Aufbereitungsanlage für Grauwasser im Berliner Mietshaus am Arnimplatz. Die biologische Reinigung erfolgt im Wirbelbettverfahren mit anschließender UV-Desinfektion. Bild: König

Diverse Wartungsarbeiten wurden automatisiert, der Energiebedarf mehrfach minimiert. Bild: König

Fernüberwachung und Online-Monitoring ermöglichen jederzeit die Kontrolle des Anlagenzustands sowie der Wasser- und Energie-Einsparung. Bild: Nolde & Partner

Die Wirtschaftlichkeit der Wärmerückgewinnung mit COP 40-60 wird in Kombination mit dem Grauwasserrecycling erzielt. Die dezentrale Anlage gewinnt ganzjährig dreimal so viel Primär­energie aus dem Grauwasser, wie für dessen Recycling erforderlich ist. Bild: Nolde & Partner

Die Anlagenperformance hat nach mehr als sechs Betriebsjahren nicht nachgelassen – die Erträge haben sich sogar erhöht. Grund hierfür ist ein leicht gestiegener Grauwasseranfall, mit dem die Aufbereitung ohne Probleme zurechtkommt. Bild: Nolde & Partner

Erwin Nolde (links) präsentiert Autor Klaus W. König die Ergebnisse seiner 2-jährigen Begleitforschung zum Projekt am Arnimplatz in Berlin. Der spezifische Platzbedarf als Standfläche für Grauwasserrecycling mit integrierter Wärmerückgewinnung beträgt dort ca. 0,07 m² pro angeschlossener Person – also nur wenig mehr als die Größe eines DIN-A4 Blattes. Bild: König

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Grauwasserrecyclinganlage mit vorgeschalteter Wärmerückgewinnung. Bei Investitionskosten in Höhe von 54 000 Euro und einer 1%igen Verzinsung hat sich der Prototyp unter Berücksichtigung der Wartungskosten bei Wasserkosten in Höhe von 4,28 Euro/m³ innerhalb von neun Jahren amortisiert. Anschließend wird eine Rendite von 7000 Euro/a erzielt, die sich mit steigenden Wasserkosten von Jahr zu Jahr erhöht. Bild: Nolde & Partner

 

Wasser sparen, Energie gewinnen und Zuschuss erhalten: Seit 1. März 2018 gewährt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuwendungen für Wärmerückgewinnung aus Grauwasser-Recyclinganlagen. Der folgende Artikel nennt den Hintergrund dieser Förderung, den Stand der Technik und übertragbare Erfahrungen eines Pilotprojektes in Berlin mit mehr als sechs Jahren störungsfreiem Betrieb.

Vorab die Begriffsdefinition von Grauwasser: Es stammt aus der Gebäudeinstallation und wird im Normalfall von Duschen, Badewannen und Waschtischen separat vom sonstigen Abwasser gesammelt. Es fällt je nach Anzahl der Bewohner und deren Wasserbedarf bei der Körperreinigung an. In besonderen Fällen wird auch der stärker belastete Abfluss von Waschmaschinen und Küchenspülen zur Grauwasserraufbereitung genutzt.
Die Reinigung geschieht in einem vollautomatischen, mehrstufigen und geschlossenen Recycling-Prozess, ohne chemische oder biologische Zusätze. Das so entstandene Betriebswasser darf in Deutschland zur Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder für die Waschmaschine verwendet werden. Grauwasserertrag, enthaltene Wärmeenergie sowie Betriebswasserbedarf unterliegen nutzerbedingt und jahreszeitlich Schwankungen. Die Anlagenplanung sollte deshalb objektspezifisch von einem erfahrenen Fachplaner/Installateur durchgeführt werden.

Staatliche Förderung
Das am 1. März 2018 begonnene und vorerst auf drei Jahre begrenzte Programm bezuschusst Duschrinnen, Duschtassen und Duschrohre jeweils in Kombina­tion mit einem Wärmeübertrager sowie Anlagen zur Wärmerückgewinnung aus dem gesamten im Gebäude anfallenden Grauwasser, das einer Wärmerückgewinnung unterzogen wird – sofern ein zweites Leitungsnetz (Grauwassernetz) installiert wird, mit folgenden Fördersätzen:

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