Erste große Dachanlage gewinnt Auktions-Zuschlag
Photovoltaikanlagen ab einer Leistung von 750 kWp erhalten nur dann eine Förderung, wenn sie an einer Auktion teilnehmen und den Solarstrom nicht selbst verbrauchen. In der Regel haben sie nur sehr geringe Chancen in den Auktionen. Aber allen Unkenrufen zum Trotz gelingt es.
Das belegt eine jetzt im hessischen Dieburg in Betrieb genommene Photovoltaik-(PV)-Anlage, die als erste Dachanlage in den Auktionen für große Solarstromanlagen den Zuschlag erhalten hat. Die Anlage mit 6,4 MW Leistung entsteht auf einer Logistikhalle.
PV-Anlagen ab einer Leistung von 750 kWp erhalten nur dann eine Förderung, wenn sie an einer Auktion teilnehmen und den Solarstrom nicht selbst verbrauchen.
Zwei Handicaps
Laut Bundesverband Solarwirtschaft haben Solardächer aufgrund konstruktionsbedingter Mehrkosten und einem Selbstversorgerverbot im Wettbewerb mit ebenerdig errichteten Solarkraftwerken nur sehr geringe Chancen bei Auktionen. Laut Verband könnten unter veränderten politischen Rahmenbedingungen deutlich mehr Dachflächen auf Industrie- und Gewerbehallen zur Solarstrom-Erzeugung genutzt werden.
Streitpunkt EEG-Umlage
Solardächer mit einer kleineren Leistung müssen nicht an einer Auktion teilnehmen, um eine Marktprämie zu erhalten. Sie dürfen selbst erzeugten Solarstrom auch selbst verbrauchen. Photovoltaik-Investitionen werden hier jedoch durch Erhebung der anteiligen EEG-Umlage auf jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom erschwert, was von Industrievertretern, Verbraucherschützern und Umweltverbänden seit Jahren kritisiert wird und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen in die Photovoltaik bremst.