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„Die Wohnraumlüftung war erst der Anfang…“

getAir: Wechsel der Unternehmensstrategie zum Gesamtanbieter für „Indoor Air Quality“-Systeme

getAir versteht sich zukünftig als umfassender Systemanbieter für Indoor Air Quality. Gerald Harml, Geschäftsführer

Auf der ISH 2019 präsentierte der Hersteller für dezentrale Wohnraumlüftung erstmals ein System, das per App- und Sprachsteuerung mit Alexa von Amazon und dem Google Assistant bedient werden kann. Zukünftig sollen alle Systeme in jedes gängige Smart-Home-System integrierbar sein.

 

Als einer der Technologieführer in der dezentralen Wohnraumlüftung hat getAir den Lüftungsmarkt in den letzten Jahren immer wieder mit Produktideen und Lösungsansätzen bereichert. Nun hat sich das Unternehmen ein neues Ziel gesetzt: In den nächsten Jahren wollen die Niederrheiner der weltweit führende Hersteller für „Indoor Air Quality“-Systeme (Innenraumluftqualitäts-Systeme) werden. Geschäftsführer Gerald Harml erklärt in einem exklusiven Interview was es damit auf sich hat und gibt Einblicke in die neue Unternehmensstrategie.

IKZ-FACHPLANER: Herr Harml, seit etwa zehn Jahren gibt es durchschnittlich zweistellige Wachstumsraten im Bereich der dezentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Könnte damit nicht bald eine Marktsättigung eintreten?
Gerald Harml: Ein Wachstumsrückgang, geschweige denn eine Sättigung von dezentralen Systemen auf dem deutschen Markt, scheint nicht in Sicht. Im Gegenteil: Es wird momentan sogar erst ein relativ geringer Anteil der sanierungsbedürftigen oder neugebauten Wohngebäude mit einem Wohnraumlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Obwohl die Sensibilität der Bewohner für gesundes Wohnklima zunehmend steigt.

IKZ-FACHPLANER: Wie wird sich dann der Markt Ihrer Einschätzung nach in den nächsten Jahren entwickeln?
Gerald Harml: Einen zusätzlichen Impuls werden die Klimaziele 2030 bzw. 2050 auslösen. Hier liegt Deutschland gerade in der Gebäudesanierung ordentlich hinter den selbst gesteckten Zielen. Das Ziel, den Wärmebedarf bis 2020 um 20 % zu senken, ist schon jetzt nicht mehr einzuhalten. Um bis 2050 den Wärmebedarf um 80 % zu reduzieren, sind noch enorme Anstrengungen vonnöten. Laut Bundesregierung sollen dafür 118 Mrd. Euro bereitgestellt werden. Wir gehen daher in den nächsten Jahren von einem massiven Förderungs- und Subventionsvolumen für private Haushalte aus, die auch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung betreffen werden. Zusätzlich steigt der Bedarf an bezahlbarem sowie lärm- und schadstofffreiem Wohnraum, speziell in Ballungszentren. Die dezentrale Wohnraumlüftung bietet hier eine einmalige Lösung, da sie punktgenau an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann.

IKZ-FACHPLANER: Warum erlebt die dezentrale Wohnraumlüftung Ihrer Meinung nach derzeit einen solchen Boom?
Gerald Harml: Ich beobachte die kontrollierte Wohnraumlüftung seit mehr als fünf Jahren. Die dezentralen Wohnraumlüftungen bieten einige Vorteile für ihren Einsatz, z. B. einen geringen Planungs- sowie Montage- und Wartungsaufwand.
Die hohe Lüftungseffizienz dezentraler Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung wurde kürzlich aber auch durch eine aktuelle Forschungsarbeit der Technischen Universität Aachen eindrucksvoll belegt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die dezentralen Lüftungsanlagen genauso effizient in der Luftwechselrate sind, wie die zentralen Anlagen und das bei einer idealen Luftdurchmischung. Damit wurden auch die letzten Zweifel an der Effizienz dieser Systeme ausgeräumt.

IKZ-FACHPLANER: Auf der ISH 2019 kün­digten Sie eine neue Unternehmensstrategie mit neuen Geschäftsfeldern an. Was verbirgt sich dahinter?
Gerald Harml: Wir sind sehr stolz auf unsere bisher erreichten Leistungen und Erfolge in der kontrollierten Wohnraumlüftung. Als dynamisches Unternehmen mit einem hochmotivierten Team gilt es nun auf diesem Fundament unsere Produkte und Dienstleistungen weiter zu optimieren und den Servicelevel weiter zu steigern. Dies betrifft z. B. auch unsere breite Auswahl an Tools für den Bereich Planung, Auslegung und Angebotserstellung, die wir unseren Fachpartnern zur Verfügung stellen.
Die Wohnraumlüftung war erst der Anfang, in Zukunft werden wir noch einen Schritt weiter gehen, bei dem es uns verstärkt um das gesamte Thema der Innenraumluftqualität – oder in international gesagt: Indoor Air Quality – geht. Dies umfasst Systeme der Wohnraumlüftung, Luftreinigung und Beduftung sowie deren digitale Vernetzung und Integration in alle gängigen Smart-Home-Systeme. Daher werden wir in den nächsten Jahren neben den Weiterentwicklungen im Wohnraumlüftungsbereich besonders die Themen Luftreinigung, Sensorik sowie digitale Anbindung und Steuerung fokussieren und vorantreiben.

IKZ-FACHPLANER: Was bedeutet für Sie „Indoor Air Quality“?
Gerald Harml: „Indoor Air Quality“ bedeutet für uns das gesamte Thema Luftqualität im Innenraum. Wir haben die Vision, allen Menschen mit unseren Produkten ein gesundes Wohnen zu ermöglichen. Vor allem in Ballungszentren mit hohem Verkehrsaufkommen befinden sich viele gesundheitsschädliche Stoffe, wie z. B. Feinstaub, in der Außenluft. Eine zu hohe Feinstaubbelastung kann zu Lungen- und Herzerkrankungen führen. Weltweit sterben laut WHO mehr als sieben Mio. Menschen pro Jahr an den Folgen von Feinstaub.
Dem Thema Luftreinigung messen wir deshalb die höchste Bedeutung bei. Mit unserem Luftreinigungssystem können selbst kleinste Ultra-Feinstaubpartikel aus der Raumluft herausgefiltert werden. Damit wollen wir die gesundheitlichen Folgen von schadstoffbelasteter Raumluft auf ein Minimum reduzieren.
Gleichzeitig nimmt auch das Bewusstsein der Bevölkerung für Gesundheit immer weiter zu. Knapp ein Drittel der Deutschen achten laut dem Statistik-Portal Statista sehr stark auf ihre Gesundheit. Dies ist nicht nur bei Ernährung und Bewegung, sondern auch bei der Wohngesundheit der Fall. Solche Entwicklungen und Trends greifen wir auf, um langfris­tig und nachhaltig Produkte mit einem hohen gesundheitlichen Mehrwert zu entwickeln.

IKZ-FACHPLANER:
Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen kurz- und mittelfristig?
Gerald Harml: Wie bereits gesagt, werden die gesundheitlichen Aspekte des Bauens und Wohnens verstärkt im Fokus stehen. Zudem spielen Qualität, Langlebigkeit und Benutzerfreundlichkeit eine zunehmend große Rolle. Daher werden wir zukünftig eine ausgewogene Produkt-Auswahl für dezentrale Wohnraumlüftung und Luftreinigung für jede Anforderung anbieten.
Wir orientieren uns dabei auch an den sogenannten „Digital Natives“, der für uns immer relevanteren Zielgruppe, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist. Auf der diesjährigen ISH Frankfurt haben wir ein System vorgestellt, das als weltweit erstes Wohnraumlüftungssystem per App- und Sprachsteuerung mit Alexa von Amazon und dem Google Assistant bedient werden kann. Das ist jedoch nur der erste Schritt in diese Richtung. Unsere Systeme sollen zukünftig auch in jedes gängige Smart-Home-System integrierbar sein. Eine weitere Herausforderung ist es, die Lüfter noch leiser, bei gleichzeitig höherem Volumenstrom und geringerem Energieverbrauch zu konstruieren. Dazu werden wir einen Badlüfter auf den Markt bringen, mit einem neuartigen Ventilator mit höherer Luftleistung bei geringerem Eigengeräusch. Selbstverständlich auch integrierbar in unser Digitalisierungskonzept. In weiterer Folge sollen auch unsere „SmartFan“-Systeme weiterentwickelt und mit neuen, zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden.

Bilder: getAir GmbH, Mönchengladbach

www.getAir.eu

 


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