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„Das Thema hat Zukunft“

Dornbracht will das Konzept LifeSpa mittel- und langfristig mit der eigenen Marke und der Unternehmens­kompetenz verbinden. Es steht für eine ganzheitliche Badplanung und -ausstattung im Sinne einer gesunden und präventiven Lebensweise

„Die Gesundheitsprävention im Bad ist das, womit wir mittel- und langfristig unsere Marke und unsere Unternehmenskompetenz verbinden wollen“, sagt Andreas Dornbracht, geschäftsführender Gesellschafter des Armaturenherstellers Dornbracht. Bild: Dornbracht

Vertical Shower eignet sich dank verschiedener Darreichungsformen und vorprogrammierter Signature Treatments für zahlreiche gesundheitsfördernde und präventive Anwendungen. Neben einer wohltuenden Nacken- oder Rückenmassage ermöglichen diese die gezielte Stimulation von Druckpunkten und Meridianen (Aquapressur). Bild: Dornbracht

Dornbracht LifeSpa hebt die Vision einer gesundheitsorientierten Bad- und Spa-Gestaltung auf eine neue Stufe. Das Konzept steht für eine ganzheitliche Badplanung und -ausstattung im Sinne einer gesunden und präventiven Lebensweise. Bild: Dornbracht

Kneippanwendungen versprechen Linderung bei gesundheitlichen Beschwerden oder beugen diesen vor. Nur ein Beispiel für Gesundheitsanwendungen im Bad. Bild: Dornbracht

Moderne Badkonzepte ermöglichen das private Spa bereits auf 6 oder 8 m² Fläche.Bild: Sieger Design / Small Size Premium Spa

Es geht aber natürlich auch großzügiger, wie dieses Beispiel einer Luxussuite zeigt. Bild: Sieger Design / Small Size Premium Spa

 

Der in Iserlohn ansässige Armaturenhersteller Dornbracht steht vor allem für edles Design im Bad und in der Küche – und das im Premium-Segment. Seit einigen Jahren schon hat sich das Unternehmen gewandelt. Die Integration des Badezimmers in die Architektur steht heute im Fokus. Ebenso wie das noch junge Thema Gesundheitsanwendungen im heimischen Bad. Was damit konkret gemeint ist und wie sie das Bad von morgen verändern könnten, erläutert Andreas Dornbracht im Interview mit unserer Redaktion.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gesundheitsanwendungen im heimischen Bad – das ist ein noch junges Thema, mit dem sich wohl kaum ein Unternehmen so intensiv wie Ihres beschäftigt.
Andreas Dornbracht: Das ist richtig. Von der Inspiration her sind wir damit aber schon 2003 gestartet, mit unserem ersten Ritual-Bad. Wir haben mit dem Regenhimmel sprichwörtlich die Natur ins Bad geholt. Heute hat jeder der großen Hersteller einen. Wir waren Vorreiter, damals wie heute. Den Stellenwert, den wir uns in den 80er- und 90er-Jahren im Design erarbeitet haben, möchten wir jetzt beim Thema Gesundheit erreichen. Smartness, also die Nutzung intelligenter digitaler Technologie, ist ein Teilbereich dabei. Denn sie ermöglicht, unsere Gesundheitsanwendungen besser zu konzipieren und damit für jeden einfach nutzbar zu machen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Smarte Gesundheitsanwendungen fürs Bad – das klingt erst einmal nach Luxussegment. Wo sehen Sie da die Schnittstelle zum klassischen Bäderbau?
Andreas Dornbracht: Noch ist es in der Tat ein Luxusthema. Aber es wird eine Demokratisierung auch bei diesen Themen stattfinden. Schauen Sie sich die Entwicklung beim mobilen Telefonieren an: Früher waren die Geräte ab 3000 Euro erhältlich und 3 kg schwer, heute hat jeder ein Handy. Ähnlich die Entwicklung beim Thema ABS für Pkws: früher der S-Klasse von Mercedes-Benz vorbehalten, heute serienmäßig in jedem Kleinwagen verbaut. Beides Innovationen, die demokratisiert worden sind.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Sehen Sie einen Bedarf für Gesundheitsanwendungen im Bad?
Andreas Dornbracht: Absolut! Fitnessstudioketten boomen, Wellnesswochenenden sind der absolute Trend und gesunde Ernährung sowieso – da schließt unsere neue Welt für „Healthness“ konsequent an. Das Konzept LifeSpa steht für eine ganzheitliche Badplanung und -ausstattung im Sinne einer gesunden und präventiven Lebensweise – im privaten Bad oder Home Spa. Wir bieten Anwendungen, die täglich nutzbar sind. Angefangen bei Kneipp-Anwendungen wie Gesichts- und Beingüssen bis hin zu Vitalisierungs-, Massageduschen und Massagedüsen, die wir in Anlehnung an die Wirkprinzipien der Akupressur entwickelt haben. Kurz gesagt: Hydrotherapie für zu Hause.

IKZ-HAUSTECHNIK: Da LifeSpa schwer zu erklären ist, braucht man eine Strategie, um das Thema den Kunden nahe zu bringen.
Andreas Dornbracht: Und genau deswegen sind wir dabei, mit Hotels und Day Spas immer mehr solcher Anwendungsbeispiele – wir sprechen von „Points of Experience“ – aufzubauen. Wir wollen die Anwendung für den Kunden erlebbar machen.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Woher weiß der Kunde, dass und vor allem wo es solche Points of Experience gibt?
Andreas Dornbracht: Wir verschicken gezielt Informationen über neu installierte Anwendungen in regionalen Hotels oder Day Spas an Handwerker. Für Badplaner bieten wir überdies Seminare zum Thema LifeSpa an. Bei uns am Campus in Iserlohn und vor Ort in den Betrieben. Bisher erreichen wir damit noch keine Flächendeckung. Und da die Branche momentan boomt, arbeiten Handwerker lieber ein Projekt ab, als einen Tag zur Schulung zu fahren. Das ist verständlich. Unsere Strategie läuft deswegen auch sehr stark über die Kommunikation.

IKZ-HAUSTECHNIK: Klingt nach einem mittelfristigen Projekt?
Andreas Dornbracht: Durchaus. Grundsätzlich hat das Thema Zukunft. Wir müssen alle viel mehr in unsere persönliche Gesunderhaltung investieren, weil unser Gesundheitssystem ja nur auf die Behandlung von Krankheiten ausgerichtet ist. Aktuell gehen nur 3 % der Ausgaben des Gesundheitssektors in die Prävention. Deshalb sind wir selbst als Individuum gefragt. Die Gesundheitsprävention im Bad ist das, womit wir mittel- und langfristig unsere Marke und unsere Unternehmenskompetenz verbinden wollen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist der Erfolg solcher, ich nenne es mal Gesundheitsanwendungen im Bad, belegt?
Andreas Dornbracht: Nun, Aquapressur ist gut gegen Verspannungen im Schulter-Nackenbereich, da sie wie eine Massage wirkt – mit dem Vorteil, dass man sie zu Hause durchführen kann. Und auch die Wirkung von Kneippanwendungen ist seit über 50 Jahren belegt. Aber natürlich wären Aussagen wie „Kopfschmerzen gehen unter der Regendusche weg“ unseriös. Es sind allesamt Möglichkeiten, über die Entspannung und Energetisierung Besserung oder Linderung bei gesundheitlichen Beschwerden zu finden – oder diesen vorzubeugen.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Längst nicht jeder kann sich so einen privaten Spa-Bereich leisten. Bedienen Sie nur eine elitäre Zielgruppe?
Andreas Dornbracht: Wir bewegen uns mit der vollen Lösung zwar in einem Premiumsegment, doch können wir das Ganze auch deutlich runterbrechen. Zum Beispiel wäre der Kneippschlauch ein erster Schritt. Oder auch eine rein mechanische Lösung wie eine Regendusche, die beispielsweise mit einem Gießrohr kombiniert ist. Oder diese auch mit der Option für die voll vernetzte smarte Lösung mit Wasserszenarien, Licht- und Soundeffekten. Das Entscheidende beim Endkunden ist, wie berate ich, wie upgrade ich und wie argumentiere ich über die gesundheitlichen Mehrwerte. Es gibt gerade eine aktuelle Studie von Houzz, wo es um die Endkunden geht, die eigentlich viel mehr investieren wollen, aber nicht die entsprechende Beratung zu den Produkten und Möglichkeiten bekommen. Hier muss der Hebel angelegt werden.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Beratung klingt spannend: Wie würden Sie einen Kunden dazu bringen, sich für ein 8 m² Spa zu interessieren?
Andreas Dornbracht: Letztlich geht es um die Abfrage der Bedürfnisse, es geht nicht um ein Produkt. Mein Einstieg wäre wohl: Wie wichtig ist Ihnen die Gesundheit? Man redet also über Gesundheit, über die persönliche Gesundheitsstrategie. Und dann rede ich über das Thema Wasser und darüber, dass es eigentlich seit der Antike schon immer als therapeutisches Medium eingesetzt war, über die Bäderkultur, die wir in Europa erlebt haben, die jetzt durch die Thermen wieder verstärkt hervortritt. Außerdem rede ich über die Kuren, die es früher noch mehr als heute gegeben hat. Viele ältere Leute kennen beispielsweise Bad Füssing & Co., einige waren auch schon in einem Wellnesshotel und haben eine Spa-Anwendung genossen. Das wäre dann der Hebel zur entscheidenden Frage: Wie wäre es, wenn Sie das jeden Tag erleben könnten? Das wäre mein Verkaufsansatz.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Und dann kommt die Frage nach dem Preis …
Andreas Dornbracht: Meine Antwort dazu wäre: 3 Euro am Tag. Und das für 10 bis 15 Jahre, so alt werden die Bäder heute meist. Damit könnte man z. B. ein Fußbad oder eine Aquapressureinheit installieren. Es kommt natürlich immer auf den Menschen an, manchen muss man es rational vorrechnen.
Ich denke, auch bei potenziellen Vermietern wäre das eine gute Strategie. Investiere in das Bad 10 000 Euro zusätzlich und du bekommst 3 Euro pro m² Wohnfläche mehr.
Vergleichen wir dazu die Anschaffung eines Schwimmbads, wird der Vorteil noch deutlicher. Die Betreiber inves­tieren oft hohe Summen und legen das Schwimmbad nach zehn Jahren aufgrund hoher Fixkosten still. Das ist beim Bad nicht der Fall, das nutze ich ja sowieso jeden Tag.
Leider ist am Markt noch nicht voll angekommen, dass es das 6 oder 8 m² große eigene Spa schon gibt, und dass man alle Bereiche harmonisch abstimmen kann.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie investieren viel Geld und Leidenschaft in das Gesundheitsthema. Hilft Ihnen die angeeignete Kompetenz bei der Vermarktung?
Andreas Dornbracht: Uns liegt das Thema am Herzen. Ob es wirtschaftlich erfolgreich am Markt platziert werden kann, wird die Zeit zeigen. Geberit beispielsweise hat lange versucht in Deutschland Dusch-WCs zu verkaufen. Erst als es mehrere Anbieter am deutschen Markt gab, nahm das Thema Fahrt auf. Konkurrenz hilft also manchmal. Jetzt will ich natürlich keinen dazu aufrufen, uns zu folgen. Aber eines ist klar: Das Thema Gesundheit ist eine große Chance für das Bad, genau wie für die Küche das Thema Kochen eine Chance war und ist. Man muss sich nur anschauen, was in der Küche passiert ist: Früher gab es lediglich Back­ofen und Herd. Heute gesellen sich Teppanyaki-Grill, Dampfgarer, Tellerwärmer und Weinschrank dazu. Das heißt, wir haben diese ganze Entwicklung und die Ausdifferenzierung der Funktionen erlebt und das kommt alles aus dem professionellen Bereich bzw. aus einer anderen Kultur. Diese Ausdifferenzierung der Funktionen nehmen wir jetzt im Bad vor, stehen damit aber noch am Anfang.

www.lifespa.dornbracht.com

 


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