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Vorbereitet sein

 

Obwohl seit Ende Mai dieses Jahres verpflichtend, tun sich Unternehmen in Deutschland mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) schwer. Erst ein Viertel hat einer aktuellen Umfrage zufolge das neue Regelwerk vollständig umgesetzt – befragt wurden Firmen aller Branchen mit mehr als 20 Mitarbeitern. Im SHK-Handwerk mit seinen durchschnittlich fünf bis sieben Angestellten dürften kaum mehr Betriebe die rechtlichen Vorgaben ordnungsgemäß umgesetzt haben. Dabei bietet die EU-Anpassung auch Chancen, althergebrachte Arbeitsprozesse zu prüfen und zu optimieren.Ob DSGVO oder digitale Transformation im Handwerk – es gibt durchaus Parallelen. Beide Themen erfordern einen hohen Arbeitsaufwand, versprechen aber Vorteile, auch wenn längst nicht jeder Betrieb angesichts voller Auftragsbücher die Notwendigkeit dazu sieht, sich auf neues Terrain zu begeben. „Wenn’s doch auch so funktioniert“, sagen möglicherweise die einen. „Meine Kunden brauchen das nicht“, die anderen. Solche Aussagen sind zu kurzsichtig gedacht. Denn andere Player werden in den Markt dringen – mit Offerten an eine zunehmend digital affine Kundschaft. Darauf muss das Handwerk vorbereitet sein.

Argumente für die Digitalisierung liegen auf der Hand: Sie verspricht neben einer schnelleren Kalkulation und Abrechnung, also monetären Vorteilen, auch eine effizientere Materialbeschaffung, die nicht nur auf den eigentlichen Bestellvorgang begrenzt ist. Mit digitalen Instrumenten kann die Belieferung individueller und flexibler gestaltet werden – tagsüber und ganz neu selbst in der Nacht. Eine SHK-Großhandelsgruppe hat unlängst die schlüssellose Kofferraumbelieferung getestet. Das Konzept dahinter: Materialien für die Baustelle werden nachts direkt in die Servicefahrzeuge geliefert. Techniker oder Monteure können so morgens mit den Ersatzteilen an Bord und ohne Umwege direkt zum Kunden fahren. Statt über herkömmliche Schlüssel erfolgt der Zugang zum Fahrzeug elektronisch und wird zudem protokolliert. Per GPS-Ortung ist der Standort des zu beladenden Fahrzeugs ersichtlich. Die Testphase ist vorbei, nun soll der Service bundesweit eingeführt werden.

Ein Beispiel von vielen. Schon jetzt sind digitale Lösungen fürs Büro oder für die Baustelle kaum zu überblicken und das Angebot wächst rasant. Zugegeben: Nicht jeder Betrieb braucht alles. Aber es lohnt sich, regelmäßig einen Blick auf kleine wie große digitale Produkte und Services zu werfen. Vielleicht ist die passende oder gesuchte Variante für Ihren Betrieb dabei. Denn auch heute gilt: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“

Markus Sironi

Chefredakteur und Handwerksmeisterm.sironi@strobel-verlag.de

m.sironi@strobel-verlag.de

 


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