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Unternehmerische Hausaufgaben machen

 

„Es regnet Manna in der Branche.“ Diese beliebte und oft wiederholte Aussage des Trendforschers Hans-Arno ­Kloep bringt die Teilnehmer seiner Vorträge regelmäßig zum Schmunzeln. Ganz so aus der Luft gegriffen ist diese Aussage freilich nicht. Die Branche brummt – und das schon seit Jahren. Natürlich geht es nicht allen Betrieben gleichermaßen gut. Dasselbe gilt – das sei nur mal am Rande erwähnt – für Industrieunternehmen oder den Handel. Aber nach wie vor ist die konjunkturelle Lage im SHK-Handwerk höchst erfreulich. Für die Betriebe heißt das „Arbeit satt“.1, 2)
Doch angesichts knapper personeller Ressourcen und voller Auftragsbücher vergisst so mancher Unternehmer, die ­eigenen betrieblichen Baustellen abzuarbeiten. Die Monteure besuchen keine Weiterbildungsmaßnahmen mehr, die digitale Transformation und betriebliche Optimierungsmaßnahmen werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Es läuft ja gerade so gut. Und, um in der Sprache des Trendforschers Kloep zu bleiben: „Das Manna muss eingesammelt werden, bevor es andere tun.“
Fakt ist aber auch, dass inzwischen zahlreiche Global Play­er den wirtschaftlichen Wert und die Potenziale der SHK-Branche erkannt haben und kräftig investieren. ­Google sucht schon seit geraumer Zeit Zugänge zur Branche und bei Amazon ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Dienstleistungen für haustechnische Anlagen online bestellt werden können. SHK-Hersteller stocken ihre Service- und Montageteams auf und Baumärkte punkten längst schon beim Kunden, indem sie Verkauf und Montage anbieten.
Noch ist Arbeit für alle da. Doch die wirtschaftlichen Vorzeichen hierzulande stehen auf Abschwächung. Dass sich die SHK-Branche in den vergangenen Jahren unabhängig von der allgemeinen Konjunktur stets positiv entwickelt hat, mag richtig sein. Ein Garant dafür, dass Handwerk auch in den kommenden Jahren weiter brummt, ist es aber kaum. Und so könnte manch ein Betrieb, der heute ausgelastet ist und vielleicht sogar Kunden abweisen muss, in Zukunft in die sprichwörtliche Röhre schauen, wenn die online gut aufgestellte Konkurrenz am Handwerk vorbei den Kunden auf die Seite zieht. Die digitalen Instrumente zur Kundenansprache beherrschen die branchenfremden Unternehmen – und präsentieren sich im Web deutlich sichtbarer als viele Fachbetriebe.
Und was heißt das für 2020? Die unternehmerischen Hausaufgaben müssen trotz voller Auftragsbücher gemacht werden. Dazu gehört die digitale Transformation mit all ihren Facetten – vom Internetauftritt über das Angebotswesen bis hin zur digitalen Kundenakte. Außerdem sollten regelmäßige Weiterbildungen für Führungskräfte, Monteure und Lehrlinge zum Pflichtprogramm gehören. Webinare sind eine Möglichkeit, sich ohne großen Aufwand weiterzubilden. Und digitale Bad- oder Heizungsplaner lassen sich intelligent in die eigene Homepage integrieren. So lässt sich ein Teil der Angebotsarbeit auf den Kunden übertragen. Wie das konkret ausschaut, das erfahren Sie unter www.ikz-select.de (Bereich Vorteilswelt). Auf unserer Community-Website finden Sie auch unser aktuelles Webinar-Angebot, das kontinuierlich ausgebaut wird.
Daneben muss natürlich ausreichend Nachwuchs ausgebildet und bei vielen Betrieben auch die Nachfolge geregelt werden. Viel zu tun also in 2020.

Wir – das gesamte Redaktionsteam der IKZ – wünschen ­Ihnen dabei viel Erfolg!

Markus Sironi
Chefredakteur und Handwerksmeister
m.sironi@strobelmediagroup.de

1) Siehe Interview „Wer seinen Ölkessel reparieren lässt…“ ab Seite 48 in dieser Ausgabe.
2) Siehe Meldung „Konjunktur Herbst 2019 – Auftragseingänge auf hohem Niveau“ ab Seite 14 in dieser Ausgabe.

 


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