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Taten sind mehr als schöne Worte

 

Der Jubel ging um die ganze Welt, sichtbar erfreut über die hehren Ziele: 40 Staats- und Regierungschefs hatten sich auf Einladung von US-Präsident Joe Biden an zwei Tagen im April dieses Jahres per Video-Konferenz zusammengeschlossen und einmütig der Erderwärmung den Kampf angesagt. Sie soll dadurch eingedämmt werden, dass die Emissionen von Treibhausgasen – allen voran CO2 – reduziert werden. Nur die Wege, die jedes Land für sich beschreiten möchte, sind so unterschiedlich wie die Länder selbst: Während beispielsweise die USA verkünden, bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß deutlich verringern zu wollen, hat China – als momentaner Spitzenreiter – seinen CO2-Peak noch gar nicht erreicht. Mit anderen Worten: Chinas Emissionen nehmen zu.

Auch die Europäische Union – immerhin die weltweite Nr. 3 unter den CO2-Emittenten – hat ihre Hausaufgaben zu machen. Hier kommt Deutschland eine maßgebliche Rolle zu. Als größter Klimasünder innerhalb der 27 Staaten umfassenden Gemeinschaft übernehmen wir mit unserem Tun eine Vorbildfunktion. Verschiedenste Maßnahmen sollen die Treibhausgase erst gar nicht entstehen lassen. Dazu kann das seit Ende vergangenen Jahres in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) beitragen. Auch wenn hier vielleicht nicht der große Wurf gelungen ist, was Experten kritisieren, so zielt es in die richtige Richtung.

Aufgrund des energetischen Anforderungsprofils für neu gebaute Wohngebäude kommt eine Technologie besonders gut weg: die Wärmepumpe. Sie wird – danach sieht es momentan aus – die Heiztechnik der Zukunft sein. Aber auch die Biomasse (alle Arten von Holz) und die Solarthermie werden im GEG gut gestellt.

Weil aber das Gebäudeenergiegesetz hauptsächlich auf Neubauten zielt, wird ein großes Potenzial ausgebremst: der Gebäudebestand. Deren energetische Sanierung könnte die CO2-Minderungsbestrebungen massiv fördern. Hier gehen Wärmeschutz und Anlagentechnik Hand in Hand, denn beide Bereiche sind nicht zu trennen. Eine Heizungsanlage arbeitet dann effizient, wenn sie auf das Gebäude abgestimmt ist. Daher wird bei einer Anlagenkonzeption die Expertise des SHK-Handwerks weiterhin unverzichtbar sein.

Detlev Knecht
stv. Chefredakteur IKZ-HAUSTECHNIK
d.knecht@strobelmediagroup.de

 


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