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Feintuning für wirkungsvollen Anlagenbetrieb

 

Was einmal in der Gebäudetechnik geplant, gerechnet, installiert und mehr oder weniger einreguliert wird, verrichtet meist lange Zeit seine Dienste. Wenn ein effizienter Anlagenbetrieb dazu im Fokus des Nutzers steht, sind regelmäßige Kontrollen und Wartungen des Systems ein Selbstverständnis. Dies ist aber offensichtlich häufig nicht der Fall, wie Untersuchungen immer wieder aufzeigen. Dazu reichen die Beispiele weit, angefangen bei ineffizienter Warmwasserbereitung über den vielfach ungenutzten Brennwerteffekt bis hin zu Regelungsabläufen, die mit dem aktuell vorliegenden Nutzerverhalten nur noch wenig in Einklang stehen. Die Folgen können im Laufe der Jahre einiges verursachen – neben Komforteinbußen einen nicht vollumfänglich funktionierenden oder für die Gebäudenutzer störenden Anlagenbetrieb und letztlich hohe Betriebskosten. So zeigt z. B. eine aktuelle Auswertung im Bereich von Solarthermieanlagen, dass etwa zwei Drittel der rund 2,3 Mio. installierten Systeme in Deutschland nicht optimal funktionieren. Und dies kostet viel Energie und Geld: Rund 1,4 Mrd. kWh – oder umgerechnet 66 Mio. Euro – verschenken Anlagennutzer so in Summe Jahr für Jahr.
Ein Blick auf das Aufgabengebiet des SHK-Handwerks verspricht jedoch Gutes. Denn rund 80 % der Tätigkeiten werden im Baubestand absolviert. Und hier steht das Austauschgeschäft im Fokus der Arbeiten, bei dem oft das Potenzial für einen effizienteren Anlagenbetrieb erkannt und dem Kunden dann empfohlen werden kann. Dabei ist aber in zweierlei Hinsicht Vorsicht geboten: Ein Austausch 1 zu 1 durchzuführen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Für jede Geräte- und Anlagensanierung sollte einerseits beachtet werden, dass ein für das Projekt effizientes System meist nicht von der Stange gekauft werden kann. Die Gebäude- und Nutzeranforderungen sind in der Regel so verschieden, dass eine individuelle Planung und Installation erforderlich sind, um ein wirkungsvolles Anlagenkonzept mit kurzer Amortisationszeit bei gleichzeitig hohem Nutzerkomfort zu realisieren. Andererseits sollten Kunden über die Auswirkung von Nutzungsänderungen aufgeklärt werden, da hiervon sowohl die Anlagenfunktionen als auch die Betriebskosten abhängig sind. An dieser Stelle seien auch die geringinvestiven Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich oder die richtige Einstellung der Heizkesselregelung zur Erzielung des zuvor genannten Brennwerteffekts genannt. Gerade dieses Feintuning hat nicht selten große Wirkung auf die Funktion einer Anlage und den Geldbeutel, meint

Markus Münzfeld
Redakteur
m.muenzfeld@strobel-verlag.de

 


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