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Andere Baustellen

 

Auf den ersten Blick stimmen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage des Verbands Beratender Ingenieure – kurz VBI – positiv. 81 % der Ingenieurunternehmen beurteilen ihre Situation zu Jahresbeginn gut bzw. sehr gut. Sorgen bereiten die verbleibenden 19 %, die ihre Erwartungen als ausreichend bzw. schlecht einschätzen. Zudem haben 18 % der Unternehmen angegeben, dass sie im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatten. Sicher, die Mitglieder des VBI kommen aus vielen Disziplinen, doch spiegelt sich das Ergebnis nicht auch ein stückweit in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) wider? Das SHK-Fachhandwerk hat derzeit alle Hände voll zu tun. Gleichwohl dürften die Auswirkungen der Corona-Krise generell überall dort spürbar werden, wo die öffentliche Hand als Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Und das gilt für Planer, planende Fachbetriebe oder auch Anlagenbauer gleichermaßen. Aufgrund der wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen von Kommunen ist zu erwarten, dass zahlreiche TGA-Projekte verschoben oder vielleicht sogar aufgehoben werden. TGA-Planer wie Anlagenbauer könnten die Konsequenzen empfindlich treffen – nicht kurz-, aber mittelfristig.

Wünschenswert wäre daher ein klares Signal bzw. eine deutliche Empfehlung aus der Politik, dass TGA-Projekte auch in der gegenwärtigen Krise weiterhin von der öffentlichen Hand ausgeschrieben und durchgeführt werden. Doch die hat im Augenblick im wahrsten Sinne des Wortes andere Baustellen.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobelmediagroup.de

 


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