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Wohnklima im Wandel der Zeit

Wie sich effzientes Lüften, eine unübersichtliche Normungslandschaft und persönliches Wohlbefinden verbinden lassen

Bilder: pixabay.com

Das Wohnklima wird heutzutage aufgrund der hohen Bebauungsdichte durch Lärm und Feinstaub negativ beeinflusst. Lüftungshersteller müssen dies bei der Geräteentwicklung immer stärker berücksichtigen.

Ein flaches Einfamilienhaus in einer Vorortsiedlung stellt ganz andere Herausforderungen an das Lüftungskonzept als ein Hochhaus mitten im Stadtzentrum, denn Einflussfaktoren wie Wind, Feinstaub oder Lärm sind unterschiedlich stark ausgeprägt.

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Heutige Bebauungspläne geben bereits sehr spezifische Anforderungen an die Lüftungsgeräte und deren Beschaffenheit vor. (pixabay.com)

„Neben der weitreichenden Normen- und Richtlinienkenntnis sollte ein Hersteller über moderne Labor- und Prüfmöglichkeiten verfügen, um die Geräte auch auf Extremsituationen und unterschiedlichste Umwelteinflüsse testen zu können“, erklärt Michael Merscher, Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei LUNOS. „Eine Lüftung für Häuser in waldbrandgefährdeten oder saisonal sehr kalten Regionen muss auch für genau diese Situationen einwandfrei funktionieren und ausfallsicher sein.“ (Lunos Lüftungstechnik)

 

Früher, als es selbst durch fest geschlossene Türen und Fenster spürbar zog, sorgte die fugenreiche Gebäudesubstanz bereits für genügend Frischluft. Im Laufe der Zeit wurden diese Spalten jedoch geschlossen und es wurde stärker gedämmt, da Aspekte wie Energieverluste oder Lärmschutz eine immer größere Rolle spielten. Somit stieg der Bedarf nach technisch anspruchsvollen Lüftungslösungen, die neben dem klassischen Fensterlüften für einen konstanten Luftaustausch sorgen. Dies machte es erforderlich, Lüftungsanlagen teilweise neu zu denken und in Bezug auf Effzienz und individuellen Komfort immer weiter zu optimieren.

Dabei sind Lüft ungsgeräte allein nicht die Lösung: Nur wenn das passende Gerät für die richtige Umgebung angemessen sowie akkurat verbaut wird und auch das klassische Fensterlüft en zusätzlich nach Bedarf erfolgt, bringt die Technik den erhofft en Eff ekt. Hierbei gilt es stets zu bedenken, dass beispielsweise ein flaches Einfamilienhaus in einer Vorortsiedlung ganz andere Herausforderungen an das Lüft ungskonzept stellt als ein Hochhaus mitten im Stadtzentrum oder ein Gebäudekomplex in Bahnhofsnähe.

Notwendigkeit der Lüftung

Noch bis in die 1920er-Jahre wurden Häuser relativ undicht gebaut, sodass eine starke natürliche Durchlüftung aller Räume über die Fugen in den Wänden erfolgte. Allerdings litt die Wohnqualität deutlich, da so unter anderem verstärkt Feuchtigkeit und kalte Luft eindringen und zu Schimmelbefall führen konnte. Je nach Wohnlage sorgte zudem permanente Zugluft für Unbehagen. Dies änderte sich, als damit begonnen wurde, Außenwände zu dämmen und Spalten in den Wänden sowie an den Fenstern zu schließen. Dadurch entfiel die kontinuierliche Entlüft ung über die Fugen und sofern nicht regelmäßig das Fenster geöff - net wurde, hatte Feuchtigkeit weiterhin ein leichteres Spiel. Erste, einfache Lüftungsanlagen fanden daher in der ersten Hälft e des 20 Jahrhunderts ihren Weg in die Wohnungen, um gezielter zu durchlüften und dabei neben Feuchtigkeit auch unangenehme Gerüche zu beseitigen. In der darauff olgenden Zeit veränderte sich das Bauverhalten aber immer weiter: Zum einen musste aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen insbesondere in Stadtgebieten immer dichter gebaut werden. Wohnsiedlungen wuchsen dadurch deutlich näher an Industrie- und Flughafengelände heran. Bereits in den 1990er-Jahren waren Gebäude keine Seltenheit mehr, die weniger als 10 m entfernt von einer ICE-Strecke oder dem Zaun vom Flughafengelände entfernt lagen. Somit gerieten auch Komfortaspekte wie Schallschutz stärker in den Fokus.

Regelwerke forcierten luftdichte Bauweise

Zum anderen veränderte sich die Gesetzeslage, die durch neue Verordnungen wie die 2002 in Kraft getretene EnEV (Energieeinsparverordnung) eine nahezu luftdichte Bauweise vorschrieb, um Wärme- und Energieverluste zu minimieren. Parallel dazu stellten die Bewohner zunehmend höhere Anforderungen an die Wohnatmosphäre und damit an die Lüftungshersteller, da die Geräte idealerweise keinerlei Geräusche von außen nach innen tragen sollen, was allerdings aufgrund der natürlichen Beschaffenheit von Lüftungskanälen nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist, ohne den Volumenstrom deutlich zu reduzieren. Die Geräte müssen folglich soweit optimiert werden, dass sie gesetzlichen Vorgaben und gleichzeitig den Komfortwünschen der Bewohner gerecht werden können, ohne an Leistung zu verlieren.

Vom Lüftungsstein zum komplexen Lüftungssystem

Ursprünglich bei passiven Kühlschränken zur Lebensmittelkühlung eingesetzt, wurde das physikalische Konzept des Lüftens bald auf Anlagen zur Wohnungslüftung übertragen und hat sich seitdem nicht grundlegend verändert: Warme, abgestandene Raumluft wurde über Lüftungssteine und später gezielter mithilfe von Ventilatoren durch kühlere, frische Luft ersetzt. Dabei ließ sich immer wieder die natürliche Veränderung der Luftdichte ausnutzen. Warmluft steigt auf und kühlere Luft kann von unten nachströmen. Auch bei modernen Lüftungsanlagen wirkt sich der Effekt der Luftdichteveränderung positiv aus, um Luft gezielt abund zuleiten zu können. Heutzutage sorgen strömungsoptimierte Radial- und Axiallüfter mit leisen und energiesparenden Motoren für eine intelligente Durchlüftung und Feuchtigkeitsbeseitigung. Während sich am Grundprinzip kaum etwas verändert hat, versuchen Hersteller mittlerweile mithilfe von neuen Werkstoffen, Filtereinsätzen, Innenblenden und Schalldämpfern einer höheren Feinstaubbelastung und stärkerem Außenlärm entgegenzuwirken, was oftmals sogar in Bebauungsplänen und Normen vorgegeben ist.

 

Beispiel: Lüftungstechnik aus dem Hause Lunos

Die Ingenieure bei LUNOS entwerfen und produzieren bereits seit mehreren Jahrzehnten Lüftungslösungen für verschiedenste Einbausituationen und Umgebungen mit teils extremen Bedingungen. Um in all diesen Fällen optimale Leistung zu erbringen, werden die Geräte kontinuierlich in den eigenen, modernen Labors weiterentwickelt.

So steht beispielsweise mit dem „ALD-S“ ein passives Zuluftelement für Wohn- und Schlafräume bereit, das schallschutz optimiert ist und in Kombination mit den Abluftgeräten „Silvento ec“ einen effektiven Lufttransport ohne störenden Lärm ermöglicht.

Das jüngst vom DIBt zugelassene „LU-NOtherm-S“ wiederum ist ein besonders leichtes und einfach zu verarbeitendes Fassadenelement, das ebenfalls schalloptimiert wurde, um den immer dichteren Bebauungssituationen zu begegnen.

Der ebenfalls neue „e260“-Lüfter mit Wärmerückgewinnung hingegen ist druckoptimiert und liefert konstante Volumenströme selbst bei starken Gegendrücken etwa in windreichen Umgebungen.

 

 

Maßgeblich beeinflusst wird die Planung eines geeigneten Lüftungskonzepts durch die Lage des Gebäudes sowie dessen Zuschnitt. Es sollte geprüft werden, wie viele Ablufträume in den einzelnen Wohnungen vorhanden sind, um die entsprechende Geräteaufteilung sinnvoll anzuordnen. Das heißt konkret festzustellen, wie viele Abluft- und Zuluftgeräte werden benötigt, für welche Einbauten ist eine Wärmerückgewinnungsfunktion angebracht und müssen zusätzliche schalldämmende Komponenten integriert sein. Für die Bereitstellung des geeigneten Leistungsumfangs muss festgestellt werden, welche Umgebungseinflüsse das Wohnklima beeinträchtigen können – dazu zählen unter anderem Abgase, Außenlärm und Windlast. Je höher beispielsweise ein Gebäude ist, umso stärker ist das Windaufkommen. Hier bieten sich folglich Geräte mit starken Motoren und Windschutz an. In flachen Einfamilienhäusern hingegen wäre dieser Funktionsumfang nutzlos oder gar kontraproduktiv. Dasselbe gilt für Filtereinsätze zur Feinstaubabwehr, die in Vororten mit kaum messbarer Belastung nutzlos wären und schlimmstenfalls die Performance des Gerätes unnötig beeinträchtigen. In Wohnlagen mit überdurchschnittlich hohem Schallaufkommen ist es wiederum sinnvoll, ein Gerät mit optimierten Schallschutz eigenschaften zu wählen, wobei eine ausreichende Volumenstromleistung sichergestellt sein muss.

Forschungs- und Normen-Expertise sichern durchdachtes Konzept

Auch die Normung wird komplexer: Es gibt internationale, nationale und europäische Normen, die durch neue Richtlinien und Anforderungen von Städten sowie Gemeinden zusätzliche Auflagen für die Geräte- oder Systembeschaffenheit bringen. Dies setzt Planer, Hersteller und Monteure unter enormen Druck. Umso wichtiger ist es, dass bereits die Hersteller über genügend Erfahrung und Detailwissen im Umgang mit diesen Normen und der technischen Umsetzung verfügen, sodass nicht teuer nachjustiert werden muss, indem etwa unzureichende Geräte nach Bauabschluss zu ersetzen sind.

Eine Lüftung für Häuser in waldbrandgefährdeten oder saisonal sehr kalten Regionen muss auch für genau diese Situationen einwandfrei funktionieren und ausfallsicher sein. Allein die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit kann bereits regional derart unterschiedlich hoch sein, dass Lüfter überfordert sind, wenn sie nur unter gemäßigten Bedingungen geprüft werden. Grund dafür kann sein, dass sich die von außen nach dem Ansaugen durch die Lüftung hereinströmende Feuchtigkeit mit dem Dampf vom Kochen und Duschen anreichert, sodass wesentlich mehr Feuchtigkeit durch das Lüften beseitigt werden muss. Solche Szenarien sind bei jeder Planung zu berücksichtigten.

Zugluft durch falsche Geräteanpassung

Während Hersteller und Planer vor allem die technischen Aspekte und Anforderungen in den Fokus rücken, gilt im Hinblick auf die Bewohner des Gebäudes das persönliche Wohlbefinden als oberstes Gebot: leise Lüfter, bequeme Steuerung und keine Zugluft. Diese Prämissen lassen sich aber nur teilweise oder gar nicht durch eine technische Anpassung garantieren. Klassisches Fensterlüften etwa nach dem Besuch mehrerer Personen, dem Aufhängen regennasser Kleidung, dem Duschen oder Kochen sollte weiterhin unbedingt in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Denn sobald die Feuchtigkeit in den Räumen einen überdurchschnittlich hohen Wert erreicht, müssen die Fenster zur Unterstützung der Lüftungsgeräte genutzt werden. Dies trifft besonders für die Zeit nach Bauende oder der Sanierung zu: In den ersten 18 Monaten entweicht viel Feuchtigkeit und Geruch aus neuen Baustoffen. All dies muss abgelüftet werden, um einer Verschlechterung des Wohnklimas vorzubeugen. Ein Lüftungskonzept schließt folglich immer die klassische Fens terlüftung mit ein, egal wie technisch ausgereift die verbauten Geräte sind.

Auch bei der Zugluft, die individuell unterschiedlich wahrgenommen wird, ist nicht zwangsläufig das Lüftungsgerät die Quelle des Übels. Der Fehler liegt oft vor allem in der generellen Auslegung und Auswahl eines unzureichenden Lüftungskonzeptes. Das Zugluftrisiko wird maßgeblich von der Art des Lüftungssystems beeinflusst. Verfügt das Gerät beispielsweise über eine Wärmerückgewinnungsfunktion, wird die Zuluft vor dem Einblasen in den Raum vorgewärmt. Je wärmer dabei die Luft ist, desto geringer ist auch das Risiko eines Zuges, da der Temperaturunterschied und damit die Luftzirkulation weniger stark ausgeprägt sind als bei einer Variante, bei der die Außenluft direkt in den Raum geblasen wird. Hinzu kommt, dass auch die Position der Lüftungsventile einen entscheidenden Einfluss auf die persönliche Wahrnehmung von Zugluft hat. Sind die Ventile zu nah an Sitzgelegenheiten oder Schlafplätzen installiert, wird ein Luftstrom eher bemerkt und somit steigt auch das Zugluftrisiko. Ebenso kann eine falsche Einbauhöhe im Raum in Abhängigkeit vom Heizsystem die Luftzirkulation in den Zimmern beeinflussen. Sind hingegen all diese Faktoren in der Planungsphase mitberücksichtigt, werden die Bewohner durch das Lüftungssystem nicht gestört und stellen eine spürbare Verbesserung des Wohnklimas fest.

Autor: Michael Merscher, Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei Lunos

www.lunos.de

 


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