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Frische Luft für altes Gebäude

Zwölf raumlufttechnische Anlagen versorgen historische Wagenhallen mit klimatisierter Luft

In Nicht-Coronazeiten sind die sanierten Wagenhallen mit Gastronomie-Bereich eine beliebte Location in Stuttgart.

Lüftungstechnik im Detail.

Die Technikzentrale für den Veranstaltungsbereich. Von dort wird die Luft direkt in die Halle und in das Foyer verteilt.

Um den historischen Industrie-Charme des Gebäudes zu bewahren, wurden die Spuren der Zeit bewusst sichtbar belassen.

 

Mit der Sanierung der Wagenhallen im Nordbahnhofviertel konnte ein wichtiges Kulturgut der Stadt Stuttgart bewahrt werden. In der alten Lokremise von 1895 wurde noch vor Corona eine Veranstaltungshalle, Gastronomie, Künstlerateliers und -werkstätten untergebracht worden. Um den Industrie-Charme vollständig zu erhalten, war bei der Planung und Installation moderner Gebäudetechnik viel Fingerspitzengefühl gefragt.

Einst wurden die alten Wagenhallen für Reparatur- und Wartungsarbeiten für Lokomotiven und Eisenbahnwaggons genutzt. Später dann auch für Omnibusse. 2015 stand eine umfassende Sanierung an, da Gebäudestatik, Schall- und Brandschutzvorrichtungen nicht mehr den Vorschriften entsprachen. Heute umfasst das Raumprogramm der Stuttgarter Wagenhallen eine 4050 m2 große Veranstaltungshalle mit 2100 Stehplätzen, einen 9500 m2 großen Atelier- und Werkstattbereich sowie eine Tanzschule auf 450 m2.

RLT-Anlagen: Schall- und Brandschutz im Fokus

Zwölf raumlufftechnische Anlagen des Herstellers Kiefer sind installiert: vier versorgen die Komfortbereiche, acht weitere Anlagen die Nebenräume mit aufbereiteter Luff. Zu den Komfortbereichen zählen die große Veranstaltungshalle, das Foyer, Multifunktionsräume sowie die Tanzschule.

Für die RLT-Anlage galt, dass sie in die architektonischen Besonderheiten der alten Lok-Remise wie hohe Decken, große Räume und die historische Bausubstanz passt. Eine Herausforderung war der zu erbringende Schallschutz. Dieser konnte durch eine Entkopplung der Schwingungen sowie durch eine Reduzierung des Luffschalls erzielt werden. Als geeignete Brandschutzschutzmaßnahme erwiesen sich Brandschutzklappen mit Federrücklaufmotor: Im Bedarfsfall werden die einzelnen Brandabschnitte voneinander getrennt und so eine Übertragung des Brandrauchs verhindern.

Luftleitungen in Sichtmontage

Für die Be- und Entlüffung der Veranstaltungsräume und des Foyers fiel die Wahl auf ein kombiniertes Lüffungsgerät mit Kreislaufverbundsystem: Im Abluffregister sitzt der eine Wärmeübertrager, im Zuluffregister der andere. Beide sind über ein Rohrnetz mit Pumpe miteinander verbunden. Die Abluffaus den Hallen erwärmt das Wasser im Wärmeübertrager. Die Pumpe fördert das erwärmte Wasser zum anderen Wärmeübertrager, wo es die Wärmeenergie an die kältere Zuluft abgibt.

Die RLT-Anlagen der Komfortbereiche befinden sich in zwei Technikzentralen. Von dort aus wird die Luft direkt in die jeweiligen Bereiche verteilt. In den Räumlichkeiten selbst werden die Luft mengen der einzelnen Stränge auf die entsprechenden Sollwerte abgeglichen.

An der Integration der lüft ungstechnischen Anlagen war maßgeblich der Luft - und Klimaspezialist Kiefer GmbH verantwortlich. Es gelang unter Einhaltung aller schall- und brandschutztechnischen Vorgaben die notwendige Anlagentechnik in das neue Raumkonzept einzubinden. Dafür wurden alle Kanäle, Luft auslässe, Wickel falz rohre und Volumenstromregler in Sichtmontage unterhalb der abgehängten Decke verlegt. Sie sollten keinesfalls hinter Zwischendecken unsichtbar werden, sondern als technische Neuerungen den Bestand ergänzen.

Bilder: Kiefer Klimatechnik

www.kieferklima.de

 


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