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Die größten Irrtümer zur Wohnungslüftung

Initiative Wärme+ erklärt die Vorteile moderner Lüftungssysteme

Durch eine Be- und Entlüftung in einzelnen Räumen mit Wärmerückgewinnung beispielsweise, kann ein Großteil der Wärme aus der Abluft zurückgewonnen werden. Bild: Maico Elektroapparate-Fabrik GmbH

Nicht nur bei Niedrigenergiehäusern wie diesem ist eine Wohnraumlüftung sinnvoll, auch in bestehenden Gebäuden kann die Installation Vorteile bringen. Bild: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Ein- bis zweimal pro Jahr sollte der Gerätefilter ausgetauscht werden. Dies kann der Bewohner meist leicht selbst durchführen. Bild: FGK/BDH

Eine nachträgliche Installation einer Lüftungsanlage muss nicht kompliziert sein. Besonders dann nicht, wenn die Rohre als Deko-Element in den Raum integriert werden: Sichtbare Aufputzinstallation eines Abluftkanals in einer offenen Wohnküche. Bild: Tom Baerwald/Forum Wohnenergie

Ob Neubau oder Sanierung: Auf lüftungstechnische Maßnahmen für den gesetzlich geforderten Mindestluftwechsel wird unverständlicherweise oftmals verzichtet. Mit mitunter fatalen Folgen. Bild: Bundesverband für Wohnungslüftung

 

Wer heute neu baut, muss sich mit dem Thema kontrollierte Wohnraumlüftung auseinandersetzen. Denn die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt die Erstellung eines Lüftungskonzepts mittlerweile verbindlich vor. Durch dieses wird überprüft, ob der natürliche Luftwechsel über Fenster oder Fugen ausreicht oder ob eine RLT-Anlage zum Einsatz kommen muss. Denn: „Bleibt zu viel Feuchtigkeit in den Wohnräumen, steigt die Gefahr von Schimmelbildung“, weiß Jasmin Schardt von der Initiative Wärme+. Doch das ist längst nicht jedem bewusst. Nach wie vor herrschen über moderne Lüftungsanlagen viele Vorurteile und falsche Einschätzungen. Nachfolgend die größten Irrtümer zur Wohnungslüftung.

Irrtum Nr. 1: „Wohnungslüftung ist nur etwas für Passiv- und Energiesparhäuser“
Bei energieeffizienten Neubauten sind Lüftungsanlagen bereits vorgeschrieben, aber auch in bestehenden Gebäuden ist eine Wohnraumlüftung eine sinnvolle Investition. Denn auch hier lässt sich durch reine Fensterlüftung ein konstanter und hygienisch optimaler Luftwechsel kaum realisieren. Um eine ausreichende Frischluftzufuhr zu erreichen, müssten die Bewohner rund um die Uhr alle 2 Std. für 5 Min. querlüften. Bei Abwesenheit während des Tages und nachts ist das häufige Lüften kaum zu leisten. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt dagegen ganz automatisch und gleichmäßig für frische Luft – ohne dass die Fenster geöffnet werden müssen.

Irrtum Nr. 2: „Mit einer Lüftungsanlage darf man die Fenster nicht mehr öffnen“
Eine Fensterlüftung ist nicht mehr notwendig, da das Belüftungssystem kontinuierlich pollenfreie Frischluft ins Haus bringt und Feuchtigkeit und Schadstoffe aus der Raumluft abführt. Damit ist ein angenehmes und gesundes Raumklima garantiert. Selbstverständlich dürfen die Fenster aber auch beim Betrieb einer Lüftungsanlage noch geöffnet werden.

Irrtum Nr. 3: „Im Winter geht teure Heizwärme durch den ständigen Luftaustausch der Wohnungs­lüftung verloren“
Im Gegenteil: Mit einer Lüftungsanlage können die Energiekosten sogar reduziert werden, denn sie vermeidet Wärmeverluste, wie sie bei der Fensterlüftung entstehen. Geräte mit Wärmerückgewinnung sind besonders effizient. Sie können bis zu 95% der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und wieder ins Gebäude führen. Damit lassen sich die Heizkosten spürbar senken.

Irrtum Nr. 4: „Mit einer Wohnungs­lüftung wird die Luft in den Räumen trocken“
Lüftungsanlagen sind in der niedrigsten Stufe auf den hygienisch notwendigen Feuchteschutz ausgelegt. Damit wird eine Grundlüftung auch bei Abwesenheit der Bewohner sichergestellt und Feuchteschäden wie Schimmel vermieden. Für eine optimale Raumluft können zusätzlich Feuchte- oder Luftqualitätssensoren installiert werden, die nutzerunabhängig immer genau für die richtige Luftmenge sorgen. Für besonders empfindsame Bewohner sind Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung eine gute Lösung. Diese Modelle gewinnen neben der Wärme auch einen Teil der Luftfeuchte aus der Abluft zurück, die Raumluft trocknet dadurch weniger aus.

Irrtum Nr. 5: „Lüftungsanlagen verschmutzen schnell und sind unhygienisch“
Moderne Geräte sind mit Filtern ausgestattet, die nicht nur vor Pollen sondern auch vor Dreck und Schmutz von außen schützen. Diese müssen für einen reibungslosen und hygienischen Betrieb regelmäßig gereinigt oder gewechselt werden. Der Betreiber kann das in der Regel ganz leicht selbst durchführen, ansonsten sollte man sich dafür an den Installateur wenden.

Irrtum Nr. 6: „Eine Lüftungsanlage ist laut“
Die Ventilatoren einer Lüftungsanlage sind im Gehäuse schallgedämmt eingebaut, daher sind die Geräte im Betrieb sehr geräuscharm. Ein weiterer Vorteil: Eine Wohnraumlüftung kann auch vor Lärm von draußen schützen. An einer stark befahrenen Hauptstraße beispielsweise, sorgt die Lüftungsanlage kontinuierlich für frische Luft, ohne dass über offene Fenster und Türen der Straßenlärm zu hören ist.

Irrtum Nr. 7: „Lüftungsanlagen wirbeln Staub im Wohnraum auf“
Nein, denn zum einen gelangt durch die eingebauten Filter weniger Dreck und Staubpartikel von außen in die Wohnräume. Zum anderen erfolgt der Luftaustausch ganz langsam, sodass keine Zugluft entsteht und der Staub in den Räumen weniger aufgewirbelt wird als bei der Fensterlüftung.

Irrtum Nr. 8: „Die nachträgliche Installation einer ­Lüftungsanlage ist teuer und kompliziert“
Auch nachträglich ist die Installation einer Lüftungsanlage kein Problem. Gerade bei dezentralen Geräten ist der Aufwand gering: Nötig sind lediglich eine Außenwand zur Direktmontage und ein Strom­anschluss. Durch die direkte Luftzufuhr und den Abtransport der verbrauchten Luft müssen keine zusätzlichen Luftkanäle im Raum verlegt werden. Wer sich für die Installation einer Wohnraumlüftung entscheidet, wird außerdem finanziell unterstützt: Der Staat vergibt beispielsweise für den Einbau einer Lüftungsanlage Fördergelder sowie zinsgünstige Darlehen durch die KfW. Daneben gibt es auch zahlreiche regionale Förderprogramme von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgern. Einen Überblick über die verschiedenen Zuschussmöglichkeiten bietet beispielsweise die Initiative Wärme+ mit ihrer Förderdatenbank unter www.waerme-plus.de/planungshilfen/foerderdatenbank, die regelmäßig aktualisiert wird.

www.waerme-plus.de

 


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