Werbung

Schön dick einpacken

Dämmung von Warm- und Kaltwasserleitungen sowie Luftkanälen von Klimaanlagen

Damit Wärme nicht verloren geht, müssen Rohre und Armaturen gedämmt werden. Hier legt der Monteur „Rockwool 800“-Schalen aus nichtbrennbarer Steinwolle um die Rohrleitungen. Bild: Rockwool

Rohrabschottungen im Bereich der Wand- und Deckendurchführungen können mit der „Conlit 150U“-Brandschutzschale realisiert werden. Bild: Rockwool

Zu jeder EnEV-Dämmdicke der passende Wärmeschutz: „Misselon-Robust“ (Kolektor Missel) reduziert die Wärmeabgabe warmwasserführender Leitungen. Bild: Kolektor Missel

Lüftungskanal und Isolierung in einem – „Climaver A2 neto“ für die Herstellung selbsttragender Lüftungskanäle. Bild: Isover

Das Rohrdämmsortiment „Thermasmart EnEV-Q“ besteht aus recycelbarem Polyolefin. Es ist laut Thermaflex leicht zu montieren. Bild: Thermaflex

 

Rohrleitungen und Armaturen sind gemäß EnEV (Energieeinsparverordnung) und DIN 1988 gegen Wärmeverluste oder Wärme­aufnahme (Kaltwasserleitungen, Kühlwasserrohre) zu dämmen. Auch in Sachen Korrosion und Schallübertragung hilft eine Dämmung. Was ist Pflicht, was eher Kür?

Wenn es im Heizungskeller mollig warm ist, sollte das alarmieren. Dann sind vermutlich die Heizungs- und/oder die Warmwasserrohre ungenügend gedämmt. Die so verpuffende Wärme kostet richtig Geld: Eine Rohrdämmung spart jährlich bis zu 15 Euro/m. Für ein Einfamilienhaus mit 22 m Heizungsrohr lassen sich demnach pro Jahr 330 Euro sparen.
Ein gut temperierter Heizungskeller ist aber auch ein Hygieneproblem: Wo Heizungsrohre nicht gedämmt sind, werden auch die Kaltwasserleitungen ungeschützt sein – und es ist bekannt, dass erwärmte, kaltgehende Trinkwasserleitungen das Legionellenwachstum fördern.
Wo die Einsicht fehlt, handelt der Gesetzgeber: Die Ener­gieeinsparverordnung beschreibt die Anforderungen an die Wärmedämmung von Rohrleitungen und Armaturen. Ausnahmen von der Dämmpflicht gibt es nur bei Häusern mit nicht mehr als zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung schon vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat. Dann greift die Dämmpflicht erst beim Verkauf des Hauses. Der neue Eigentümer muss die Dämmung innerhalb von zwei Jahren nachrüsten.
Speziell für die Dämmung von Warmwasser- und Heizungsrohren bieten Dämmstoffhersteller vorkonfektionierte Dämmschalen bzw. Dämmschläuche an. Es gibt dafür drei gängige Materialien:

  • Kunststoffschläuche aus Polyethylen (PE) oder Polyurethan (PUR),
  • Kautschuke (Elastomere),
  • Stein- oder Mineralwolle, in Rohrform gepresst und mit Aluminium ummantelt.


Wärmedämmung und Schutz vor Tauwasser
Je größer die Oberfläche, desto mehr Energieübertragung pro Zeiteinheit: Große Rohre brauchen also, um den gleichen isolierenden Effekt zu erzielen, entsprechend mehr Dämmung. Konkret wird die Dämmschichtdicke linear mit der Oberfläche größer. Der Kautschukdämmstoff „Kaiflex KKplus“ von Kaimann ist deshalb in unterschiedlichen Stärken erhältlich: in Schlauchform für alle gängigen Stahl- und Kupferrohre in sechs Stufen mit zahlreichen, genau adaptierten Dämmschichtdicken, als Platten- oder Rollenmaterial für große Rohrdurchmesser, Luftkanäle, Behälter (inklusive Bogen, Armaturen, Flansche) in neun Isolierdicken sowie als selbstklebendes Isolierband. Der geschlossenzellige Kautschukdämmstoff verhindert zudem Tauwasser (Dampfsperrwirkung).
Mit „Misselon-Robust“ bietet Missel reißfeste Dämmschläuche, die in EnEV-konformen Dämmdicken den Bereich Heizung und Warmwasser ab­decken – für den Außenbereich zusätzlich mit witterungs- und UV-beständiger Oberfläche. Die diffusionsdichte Ausführung mit vorgefertigten Formteilen ist speziell für den Tauwasserschutz an innen liegenden Regenleitungen ausgelegt. Zudem reduzieren diese Dämmschläuche die Geräuschübertragung vom Rohrleitungsnetz zum Baukörper (Schallschutz).

In Zukunft wird mehr gekühlt
Die Anforderungen an Rohrisolierungen verändern sich mit dem steigenden Bedarf an Kühl- und Klimasystemen, darauf weist Thermaflex hin. Solche Systeme sind anspruchsvoller als Wärmenetze: Denn an ungenügend isolierten Kälteleitungen schlägt sich Kondenswasser nieder. Die Dämmung verliert an Wirkung (steigende Betriebskosten), die Leitung kann korrodieren. Abhilfe schaffen Isolierungen auf Basis flexibler Thermoplaste, z.B. die dampfdiffusionsbremsende Rohrdämmung „ThermaSmart Pro“ von Thermaflex. Weil sich das Material verschweißen lässt, lassen sich individuelle Formteile herstellen.

Dämmen für das Raumluftklima
Feuchtigkeit birgt immer die Gefahr von Bakterienwachstum. Hier setzt der flexible Dämmstoff „AF/Armaflex“ von Armacell an, der mit der sogenannten Microban-Technologie ausgestattet ist: Kommen Keime mit dem Dämmstoff in Berührung, durchdringt der Microban-Schutz die Zellwände des Mikroorganismus. Er wird funktionsunfähig und kann nicht mehr wachsen oder sich vermehren.
Mit dem „Climaver A2 neto“ bietet Isover ein Dämmsystem für die Herstellung selbsttragender Lüftungskanäle an. Als All-in-One-Lösung aus beidseitig kaschierten Glaswolle-Dämmplatten ist es Lüftungskanal und Isolierung in einem. Darüber hinaus punkte das Produkt mit gutem Schallschutz und geringem Gewicht, sagt Isover.
Die antibakterielle Beschichtung der Kanal-Innenseite des Produkts „Climaver A2 neto“ (Isover) hilft ebenfalls, die Raumluftqualität zu sichern. Das Material verspricht eine Kombination aus hoher Raumluftqualität und gleichzeitig sicherem Wärme-, Feuchte- und Brandschutz. Die Lamellenmatte verfügt über eine Kaschierung mit dampfbremsender und hoch reißfester Alugitterfolie.

Lösungen für Erneuerbare Energien
Die Dämmung von Rohrleitungen von thermischen Solaranlagen fällt nicht unter den Anwendungsbereich der Energieeinsparverordnung. Es ist jedoch energetisch sehr sinnvoll, die erzeugte Energie möglichst ohne Verluste zu transportieren. Daher werden auch bei diesen Rohrleitungen Dämm­schicht­dicken gemäß EnEV empfohlen.
Bei „Armaflex Duosolar“ handelt es sich um ein werkseitig vor­isoliertes Doppelrohrsystem, das eigens für diesen Anwendungsbereich entwickelt wurde. Die Solarleitungen können während der Installation getrennt und wieder zusammenfügt werden. Mit „Armaflex Duosolar 220“ bietet Armacell vorisolierte Edelstahlwellrohre für Vakuumröhrenkollektoren an. Während herkömmliche Solarleitungen nur für Flachkollektoren mit Anwendungsgrenztemperaturen von 150°C geeignet sind, halten die Doppelrohrleitungen Temperaturen von bis zu 220°C stand.

Fazit
Bei Verstößen gegen die Dämmpflicht von Rohrleitungen und Armaturen drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Aber auch ohne diesen bedrohlich erhobenen Zeigefinger des Gesetzgebers gilt: Das Dämmen von Rohrleitungen ist kosteneffizient, dass man darüber noch nicht einmal ansatzweise nachdenken sollte.
Eine Dämmung bedeutet keinesfalls den Stopp des Wärme­über­gangs, sondern nur eine zeitliche Verzögerung. Wer in ein Mehr an Dämmung investiert, kann vor dem Hintergrund steigender Energiekosten viel Geld sparen.

Autor: Hans-Jürgen Bittermann, freier Journalist

 


Artikel teilen: