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Tiefergelegt und getunt

Fußbodenheizungssysteme mit niedrigen Aufbauhöhen für die Altbausanierung

Wo keine zusätzliche Aufbauhöhe für eine Fußbodenheizung möglich ist, können Rillen in den vorhandenen Estrich gefräst werden, in die das Heizrohr eingelegt wird. Bei Wieland heißt das System „cuprotherm mini“. Bild: Wieland

Um die Rillen in einem vorhandenen Estrich herzustellen, verwenden die Monteure eine Fräsmaschine mit Staubsauer. Rotex nennt das System „cut“. Bild: Rotex

Das Trockenbau-System „Climacomfort“ von Roth baut 43 mm inklusive Überdeckung auf. Die Struktur der Systemplatte ermöglicht flexible Verlegerichtungen – auch diagonal. Bild: Roth

Das Fußbodenheizungssystem „Clickjet S“ von Rettig (Marke Purmo) kommt mit einer Aufbauhöhe von 20 mm aus. Bild: Purmo

Die Uponor-Produktlinie „Siccus“ wurde für den Einsatz bei Holzfußböden entwickelt und ist sowohl für Neubauten, als auch für ältere Gebäuden geeignet. Mit Trocken­estrich-Platten misst die Höhe 50 mm. Bild: Uponor

Die „x-link“ Anschlussgarnitur von Kermi verbindet den Designheizkörper mit der Fußbodenheizung „x-net C15“ über den vorhandenen Heizkörperanschluss. Nur der zusätzliche Stellkopf verrät die Kombination. Bild: Kermi

 

Für die Nachrüstung eines Fußbodenheizungssystems im Altbau muss nicht zwangsläufig der vorhandene Estrich abgebrochen werden. Die Aufbauhöhen der speziell für Sanierungen konzipierten Fußbodenheizungssysteme sind bei einigen Lösungen kaum größer als der Rohrdurchmesser des Heizrohres. Doch es geht bei Bedarf auch noch tiefer, wenn mit speziellen Fräsmaschinen Rohrnuten in den vorhandenen Estrich gefräst werden.

Wurde beim Bau des Hauses keine Fußbodenheizung installiert, sind die Möglichkeiten in der Heizungsmodernisierung oft eingeschränkt, da das vorhandene Wärmeabgabesystem maßgeblich die Wahl des Wärmeerzeugers beeinflusst. Fußbodenheizungen arbeiten mit großen Heizflächen, dafür mit einer niedrigen Oberflächentemperatur. Moderne Wärmeerzeuger sind auf niedrige Systemtemperaturen ausgelegt – je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter und sparsamer kann das Heizsystem arbeiten. Zahlreiche Hersteller haben maßgeschneiderte Fußbodenheizungssysteme für die Altbausanierung im Programm.

Schnelle Reaktion und niedriges Flächengewicht
Was die Ausführung betrifft, so ist bei der Sanierung Schnelligkeit gefragt. Der Zeitaufwand für das Auslegen von Verlegeplatten ist ebenso ein Thema wie die Trockenzeiten für Nassbausysteme (z.B. Estrich aus Sand, Zement, Wasser). Ebenso kennzeichnend wie maßgebend ist bei Fußbodenheizungssystemen für die Sanierung die niedrige Aufbauhöhe, da der Platz nach oben meist stark begrenzt ist. Niedrige Aufbauhöhen ergeben noch einen zusätzlichen Effekt – die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht sich, sodass sich die gewünschte Raumtemperatur schneller einstellen kann. Ein weiteres Kriterium ist ein möglichst geringes Gewicht, denn oft sprechen statische Gründe gegen einen schweren Estrichaufbau auf der bestehenden Deckenkonstruktion.

Anpassung an Situation im Bestand
Die Fußbodenheizungssysteme orientieren sich an den Anforderungen, die sich beim nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung stellen. Hierfür werden sowohl Trockenbausysteme als auch Fußbodenheizungen zur Überdeckung mit Vergussmassen oder Zementestrichen angeboten. Kriterien für die Auswahl des geeigneten Systems sind:

  • die verfügbare Aufbauhöhe,
  • Zustand und Tragfähigkeit des bestehenden Unterbaus,
  • Größe der zu beheizenden Fläche,
  • Anforderungen an die Trittschalldämmung,
  • Anforderungen an die Reaktionsschnelligkeit.


Es geht auch ohne Aufbauhöhe
Speziell für die Renovierung gibt es eine Systemvariante, die ohne zusätzliche Aufbauhöhe auskommt. Dazu werden Rillen in den Estrich gefräst. Das Ganze geschieht innerhalb kurzer Zeit und ohne Staubaufwirbelungen, da der anfallende Estrichstaub direkt von einem auf der Maschine befindlichen Staubsauger aufgefangen wird.
Die Heizungsrohre werden direkt in die gefrästen Kanäle verlegt und an den vormontierten Heizkreisverteiler angeschlossen. Als Vorteil nennen die Anbieter, dass die bestehende Bodenhöhe erhalten bleibt und Türen nicht gekürzt werden müssen. Zum Fräsen eignen sich nahezu alle Estriche. Die einzige Ausnahme bildet Gussasphalt-Estrich, der sich aufgrund seiner Eigenschaften nicht zum Fräsen eignet. Auch Trockenestrich-Elemente können auf tragendem Untergrund verlegt und ab einer Gesamtstärke von 25 mm gefräst werden. Nach dem Verlegen der Fußbodenheizung kann der Boden direkt vom Fliesen- bzw. Bodenleger verspachtelt und belegt werden.
Da der vorhandene Estrich genutzt werden kann, wird auch der bauliche Aufwand erheblich reduziert. Anbieter dieses Systems sind JK Fußbodenheizung, Rotex und Wieland.

Noppenplatten- und Tackersysteme für minimale Aufbauhöhen
Mit den Modernisierungslösungen aus dem „x-net“-Programm von Kermi kann auch bei Renovierungen der Wunsch nach dem behaglichen und energiesparenden Wärmekomfort einer Fußbodenheizung erfüllt werden. Mit einer Systemhöhe von 14 mm ist es eine Lösung in Bereichen, wo niedrige Aufbauhöhe und geringes Gewicht von entscheidender Bedeutung sind. Die Noppenplatten zur Verlegung des Heizrohres können schnell direkt auf die unterschiedlichsten, vorhandenen Bodenbeläge verlegt werden. Durch die geringe Überdeckung der Heizrohre mit der Vergussmasse kann das Flächenheizsystem „x-net C15“ mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden. Kurze Trocknungszeiten ermöglichen einen schnellen Baufortschritt.
Für die Renovierung hat Purmo das Fußbodenheizsystem „Clickjet S“ im Sortiment, das mit einer Aufbauhöhe von 20 mm auskommt. Basis des Systems sind verzinkte Gittermatten, die im Verlege­raster 100 und 150 mm verfügbar sind. Große Zwischenräume in den Gittermatten dienen als Kontaktflächen für den Verbund zwischen Ausgleichsmasse und Rohfußboden. Auf diesen Gittermatten werden die Clips für die Rohre aufgetackert. Zum System gehört ein flexibles PE-Xa-Heizrohr mit 10 x 1 mm, mit dem sich auch schwierige Raumgeometrien bewerkstelligen lassen. Die maximale Heizkreislänge ist mit diesem Rohr auf 60 bis 80 m begrenzt. Für größere Heizkreislängen verweist Purmo auf das „Clickjet“-System mit einem 17 mm-Heizrohr. Die Aufbauhöhe beträgt in dieser Dimension 30 mm.

Leichtgewichte: Trockenbau-Verlegesysteme
Das „Climacomfort“-Trockenbau-System von Roth kann auf vorhandenem, ebenem und tragfähigem Untergrund sowie auf Holzbalkenkonstruktionen verlegt werden. Die Systemplatten „TBS“ sind untereinander im 30-cm-Raster in alle Richtungen kombinierbar und können variabel, entsprechend der Raumgeometrie, zugeschnitten werden. Durch ein spezielles Nut-/Nase-System ist ein lagegenaues Verlegen und Ausrichten der Systemplatten untereinander gewährleistet. Dies wirkt einem Verrutschen der Platten auf dem Untergrund entgegen. Die Systemrohre (14 mm Durchmesser) können damit längs, quer und diagonal verlegt werden. Der kleinste mögliche Verlegeabstand für das diffusionsdichte und formstabile Rohr ist 15 cm. Die zugehörigen Wärmeleitlamellen aus Aluminium verfügen über Sollbruchstellen zur Anpassung auf die gewünschten Längen.
Bei Uponor heißt das Trockenbausys­tem für den Altbau „Siccus“. Bei der Entwicklung standen die Kriterien Aufbauhöhe und Gewicht ebenso im Vordergrund wie eine möglichst schnelle Montage. Die Heizfläche wird aus drei Komponenten hergestellt. Dazu gehören eine 15 mm starke Polystyrol-Verlegeplatte, Aluminium-Wärmeleitlamellen und ein sauerstoffdichtes PE-Xa-Rohr. Als Lastverteilschicht können beispielsweise Trockenestrichplatten oder kunstharzmodifizierter Zementest­rich eingesetzt werden. Je nach verwendetem Material für die Lastverteilschicht ergibt sich eine Gesamtaufbauhöhe von 50 bzw. 55 mm.

www.flaechenheizung.de

 


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