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Selbstbewusst ins neue Feld

Kompakt, mit geringem Brennstoffbedarf, mit oder ohne Brennwert und stets mit Pufferspeicher: Pellets im Neubau

Das neue Gesicht von Holzpellets. Die kompakten Feuerungs-Anlagen benötigen nur noch so geringe Abstände zu Wänden, dass sie sich z.B. in Nischen einpassen. (Hargassner)

Auch wenn die Modulationsfähigkeit den Betrieb von Pelletfeuerungen ohne Speicher erlaubt, so bleibt dieser doch nach wie vor wärmstens empfohlen. (ETA.)

Moderne Pelletkessel sind aufgrund ihrer Kompaktheit und des niedrigen Gewichts für übliche Einbausituationen problemlos einzubringen. Viele Geräte lassen sich bausteinartig auseinander nehmen. (Ökofen)

Kesselhersteller Guntamatic bietet mit seinem „Therm“ bisher als einziger am Markt eine wandhängende Lösung an. (Guntamatic)

 

Bei den zunehmend gut gedämmten Gebäuden und steigenden Energiestandards für Neubauten sind Pellet-Feuerungsanlagen im kleinen Leistungsbereich eine gute Lösung. Die Hersteller halten ein breites Geräteangebot bereit.

Etliche Hersteller bieten Pellet-Feuerungsanlagen mit Nennlasten um die 10 kW und darunter für das Einfamilienhaus-(EFH)-Neubausegment. Dieses ist gekennzeichnet durch wenig Platz für eine Heizung, niedrigen Heizwärmebedarf des Gebäudes und hohe Anforderungen der Nutzer an die Warmwasserbereitstellung. Grundsätzlich empfehlen alle Hersteller den Einbau eines Pufferspeichers. Die Geräte sind zwar in der Lage, im niedrigen Leistungsbereich zu modulieren, doch mit dieser Betriebsweise geraten sie leicht an die Grenzen ihrer systembedingten relativen Trägheit. Ein Pelletkessel ohne Pufferspeicher muss sehr genau eingestellt werden, sonst sind häufige Start-Stopp-Phasen des Kessels, damit auch eine suboptimale Verbrennung, die Folge. In jedem Fall sind Pufferspeicher die Voraussetzung für Hybrid-Kombinationen, z. B. Holzpellets mit Solarthermie.

Geräte im Neubausegment

Im EFH-Neubausegment kommt der Pufferspeicher den besonderen Anforderungen entgegen. Er bietet eine lange Wärmeversorgung des Gebäudes und sofortige Warmwasserlieferung über eine integrierte Frischwasserstation. Die Auslegung orientiert sich am Warmwasserbedarf. Die Hersteller raten, im Neubau den Kessel leicht überzudimensionieren und ihn mit einem relativ kleinen Speicher zu kombinieren. Die Aufstellfläche der Geräte wird immer kleiner, ihre Abmessungen werden kompakter, da diverse Komponenten bereits im Kesselgehäuse integriert sind. Die Geräte sind relativ leicht und in der Regel problemlos einzubringen. Falls nötig, lassen sie sich zum Transport zerlegen und schnell wieder zusammenbauen. Im Aufstellraum sind nur noch minimale Abstände zu Wänden erforderlich, oft bezogen auf drei Seiten, wodurch die Anlagen in Nischen passen. War das Thema Holzpellet-Brennwert viele Jahre stiefmütterlich behandelt worden, hält die Branche nun Lösungen bereit. Einige Geräte gibt es als Brennwert-Variante. Andere Hersteller haben Brennwertwärmetauscher im Angebot, die sich an manchen ihrer Geräte auf Wunsch wie ein Zusatzbaustein anbringen lassen.

Zur Technik

Arbeiten Holzpellet-Feuerungen im niedrigen einstelligen Leistungsbereich, haben sie nur einen geringen Echtzeit-Pelletbedarf. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat in einer Studie festgestellt, dass die zugeführte Brennstoffmenge sich auf wenige hundert Gramm pro Stunde belaufen kann. Dann sind bei 2 kW Last nur noch ca. 10 normkonforme Holzpellets pro Minute nötig. Die Komponenten der Verbrennungstechnik wie Brenner, Verbrennungsregelung, Brennstoffteller, Zuführung/Dosierung sind dem bautechnisch angepasst. Eine Besonderheit: Neben den klassischen Transport optionen Schnecke oder Saugsystem ist in diesen Größenordnungen auch eine manuelle Befüllung möglich, daher sind Vorratsbehälter für Pellets in den Geräten integriert.

Lösungen am Markt – Modulation gehört zum Standard

Welche Lösungen gibt es in diesem Segment am Markt? Der österreichische Kesselhersteller Hargassner hat die Pelletkesselserie „Nano-PK“ im Programm (Leistungsbereiche: 1,6 – 6,1 kW; 2,7 – 9 kW; 3,6 – 12 kW; 4,5 – 15 kW). Wahlweise gibt es für die Geräte auch einen Kondenswärmetauscher („Nano-PK Plus“). Das Gerät ist an drei Seiten wandbündig aufstellbar und benötigt eine Grundfläche von 0,45 m2. Das Hydraulikmodul ist in das Gerät integriert, ebenso andere Komponenten wie Heizkreis- oder Speicher-/Pufferladepumpe.

Auch ETA Heiztechnik wirbt damit, mit seiner „PelletsUnit“ ein ganzes Heizsystem in einem kompakten Kessel verpackt zu haben. Die Unit wird mit einer Nennwärmeleistung von 7,7 kW bzw. 11 kW und 15 kW angeboten (Leistungsbereiche: 2,3 – 7,7 kW; 2,3 – 11,2 kW; 4,4 – 14,9 kW). Optional bietet ETA einen Brennwertwärmetauscher an und seit 2020 auch einen reinen Brennwertkessel, den „ePE BW“.

Auch der „K10“ von HDG-Bavaria kann an drei Kesselseiten praktisch wandbündig aufgestellt werden. Die Komponenten können geteilt eingebracht werden. Der „K10“ moduliert zwischen 3 – 9,9 kW.

Kesselhersteller Guntamatic bietet in diesem Segment sein wandhängendes Gerät „Therm“ in unterschiedlichen Leistungen an (Leistungsbereiche: 2,2 – 7,5 kW; 2,2 – 8,0 kW; 3,0 – 10,2 kW).

Wärmepumpe-Pelletkessel-Kombinationen für den Neubau

Einige Hersteller bieten inzwischen Kombinationen von Wärmepumpe und Pelletkessel an. Der „Hybrid 10“ von Guntamatic kombiniert Pellets (10 kW) mit einer Luft-Wärmepumpe (9 kW). Je nach Wirkungsgrad und Brennstoffkosten wird automatisch die jeweilige Anlage aktiviert. Allerdings benötigt diese Formation mehr Platz, und die Anschaffungs-/Installationskosten sind höher.

Hersteller Solarfocus bietet seinen Pelletkessel „elegance 10“ an (Leistungsbereich: 2,9 – 9,9 kW), optional dazu ein Brennwertmodul, das auf der Rückseite des Kessels angebracht wird. Wird das Gerät zerlegt, wiegt das schwerste Teil 93 kg.

Der „Pellematic Smart XS“ von Ökofen vereint Pellet-Brennwerttechnik, 335 l Pufferspeicher, Heizkreisgruppe und Frischwassermodul in einem Gerät auf 0,9 m2 Grundfläche. Der Kessel ist in 5 Leistungsstufen erhältlich (10 – 18 kW) und moduliert in der untersten Stufe im Leistungsbereich von 3 – 10 kW. Deckungsgleich in den Leistungsbereichen ist der „Pellematic Condens“-Brennwertkessel, der mit dem „eReady“-Paket nachträglich mit einem Stirlingmotor ausgestattet werden kann.

Paradigma (baugleich mit Ökofen) bietet in diesem Segment seine Kessel „Peleo“, sowie als Brennwertkessel „Peleo Optima“, an. Die untere Nennlast beim „Peleo“ beginnt bei 10 kW und steigert sich in 5 Leistungsstufen bis auf 18 kW, beim „Peleo Optima“ bis auf 32 kW in 9 Leistungsstufen. Beide Kesseltypen können in der Teillast bis auf 3 kW heruntermodulieren.

KWB bietet in diesem Segment zwei Feuerungslösungen an: „Easyfire EF2“ und „EF2 CC4“. Die kleinste Einheit der „EF2“-Serie bietet eine Nennleistung von 8 kW (2,4 – 8 kW), die beiden nächstgrößeren Einheiten decken Leistungsbereiche von 3,5 – 12 kW sowie 4,4 – 15 kW ab. Die „EF2-CC4“-Serie ist ein Brennwertkessel in den Leistungsklassen 10 kW (3 – 10 kW), 12 kW (3,6 – 12 kW) und 15 kW (4,5 – 15 kW).

Herz bietet mit dem „Pelletstar Condensation“ einen Brennwertkessel mit Nennleistungen von 10 – 16 kW an (Leistungsbereiche: 3 – 10 kW; 4 – 12 kW; 4 – 14 kW; 5 – 16 kW). Dieser wird zur leichteren Einbringung auch in geteilter Form geliefert.

Windhager hat seinen „BioWin2“ für das kleine Leistungssegment weiterentwickelt. Die neuen Modelle gibt es in vier Leistungsstufen (10, 15, 21, 26 kW). In den beiden kleinsten Leistungsgrößen modulieren die Kessel „BW 102“ im Bereich 3,0 – 9,9 kW und der „BW 152“ von 4,3 – 15 kW. Den „BioWin2“ gibt es auch als Brennwertkessel („BioWin2 Plus“). Auch hier kann unter vier Leistungsgrößen ausgewählt werden, die beiden kleinsten Kessel modulieren im Bereich 3,2 – 10,5 kW („BWE 102P“) und 4,8 – 15,9 kW („BWE 152P“).

Autor: Dittmar Koop, Journalist für erneuerbare Energien und Energieeffizienz

 


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