Schöner, warmer Hingucker
Platzersparnis, Ordnung und behagliche Wärme: Bad-Heizkörper bieten viele Funktionen – verpackt in schönem Design
Die Bedeutung des Bades hat sich verändert. Die ehemals funktionale Nasszelle ist heute ein Raum zum Wohlfühlen und Entspannen. Eine Entwicklung, die alle Elemente im Bad-Interieur betrifft, auch den klassischen Heizkörper an der Wand. Abseits von der reinen Nutzfunktion des Heizens soll er Handtücher angenehm warm halten und gleichsam Blickfang sein.
Noch vor Kurzem war die größte Herausforderung für einen Bad-Heizkörper zwei Funktionen zu vereinen: Das Bad angenehm temperieren und gleichzeitig die Möglichkeit zum Überhängen und Aufwärmen von Handtüchern bieten – ohne, dass die abgegebene Wärme sinkt. Ausziehbare Handtuchhalter wie bei Zehnder „Deseo Verso“, herausstehende Lamellenpaare der Line „Plus“ von HSK oder die einseitig geöffnete Bauweise von „Piato Spa“ (Cosmo) sind Antworten auf diese Anforderungen.
Einer für alles
Neueste Produkte zeigen, Design-Heizkörper entwickeln sich zu wahren Multitalenten: Heizkörper, Regalsystem, Garderobe, Ordnungshüter, Lichtgeber, Eyecatcher. Vor allem für die meist kleineren Badezimmer ist die Entwicklung hin zu funktionalen Raumwundern ein großes Plus. Neben angenehmem Raumklima bieten sie echten Mehrwert bei der Bad-Planung. Der italienische Heizkörper „IRSAP“ beeindruckt mit faszinierenden Lichtelementen, das „Niva“-Design von Vasco punktet mit einer platzsparenden 3-1-Innovation mit Regalsystem und Garderobe und die „Arte“-Lichtwelten von Bemm vereinen Kunst und Licht zu einem Blickfang.
Die Wahl an Farben, Formen und Oberflächen scheint beinahe unbegrenzt. Zwischen dem klassischen Schwarz und Weiß liegt ein weites Meer an Möglichkeiten. Neben Farbabstufungen aller Art sind Glasoberflächen, individuelles Fotomotiv und verschiedenste Oberflächenstrukturen erhältlich. Im trendigen Crinkle-Effekt geknittert, gewellt, geriffelt, gefaltet oder metallisiert. Ein einfaches „Weiß“ scheint auch nicht mehr en vogue; Elfenbein oder mattes Grau-Weiß zeugt von der Bedeutung im Gesamtbild Bad. Die Hersteller haben für fast jeden Kundenwunsch etwas im Repertoire.
Technik im Blickfeld
Während die Frontblenden immer mehr Kreativität widerspiegeln, macht das Thema Gestaltung oft vor der Technik halt. Angesichts faszinierender Oberflächen empfinden viele Badplaner die unansehnlichen Zentralheizungsanschlüsse, Rosetten & Co. als optische Störfaktoren. Ein Hersteller, der Regler und Ventile außerhalb des Sichtbereichs anbringt, ist Tubes. Aber auch beim Vasco „Oni“ steht ausschließlich die hauchdünne Radiatorplatte im Mittelpunkt.
Wieder im Trend liegen Radiatoren aus rostfreiem Edelstahl. Ursprünglich wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit eingesetzt, warten sie inzwischen auch mit stylishem Design auf – Flachheizkörper, Rohrkonstruktionen oder ausgefallene Designentwürfe, matt gebürstet, poliert oder passend zum Interieur gefärbt. Von den Kunden werden vor allem die Materialeigenschaften geschätzt: Langlebig, pflegeleicht und hygienisch sauber.
Multitalent Heizkörper
Auch in Bezug auf die Heizfunktion selbst hat sich vieles getan: vom hydraulischen Heizkörper zum rein elektrischen, über die neuen Infrarotheizkörper bis zu neuartigen Hybrid-Konstruktionen. Für die schnelle, angenehme Wärme im Bad ist die elektrische Variante momentan die beliebteste, vor allem wenn die Zentralheizung saisonal betrieben wird. Die Wärme von Infrarotheizkörpern wird zunehmend populär. Vor allem für Allergiker und Asthmatiker bietet infrarote Strahlungswärme Vorteile, denn Staubaufwirbelungen werden minimiert. Zudem entsteht dank der homogenen Raumerwärmung ein besonders angenehmes Raumklima im gesamten Raum, ohne große Temperaturschwankungen. Zehnder bietet mit seinem „Runtal Folio Hybrid“ einen sogenannten Hybrid-Heizkörper an. Er verbindet Warmwasser- und elektrischen Heizbetrieb zu einem Gesamtkonzept: In der Mitte des Heizkörpers liegt ein elektrisch betriebenes Infrarotheizelement. Die umlaufende Heizfläche wird an die Warmwasser-Zentralheizung angeschlossen.
Nachgefragt
Das Stübler Badstudio sitzt im baden-württembergischen Landkreis Göppingen und bietet exklusive Elemente für das Bad als Wohnraum. Badplanerin Astrid Stübler spricht mit unserer Redaktion.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wann setzen Sie Design-Heizkörper ein?
Astrid Stübler: Designheizkörper werden von uns vor allem im oberen Premiumbereich und natürlich im kompletten High-End-Bereich der Badplanung eingesetzt. Da kann ein Heizkörper leicht mehrere Tausend Euro kosten. Letztlich ist das eine reine Budgetfrage.
IKZ-HAUSTECHNIK: Arbeiten Sie mit nur einem Hersteller zusammen oder entscheiden Sie individuell?
Astrid Stübler: Wir wägen bei jedem Auftrag neu ab, welches Produkt zum Budget und zu den Kundenerwartungen passt. Allerdings haben wir zwei oder drei feste Hersteller, mit denen wir zusammenarbeiten. Einfach, weil wir die Produkte kennen, auf die Qualität, Verarbeitung und Heizleistung vertrauen. Unsere Monteure kennen die Anschlüsse und Aufhängungen. Wir wollen und können nicht ständig neu schulen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Ein High-End-Bad ist also die größte Herausforderung für Ihr gesamtes Team?
Astrid Stübler: Ja, absolut. Ein High-End-Bad verlangt nach viel Feingefühl in der Planung. Hier kommt es besonderes darauf an, was der Raum braucht. Limitierte Serien und absolut exklusive Heizkörper sind dann genau richtig, denn sie passen in das Gesamtbild. Letztlich ist ein Design-Heizkörper ein Gestaltungselement.