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Saubermann fürs Heizungswasser

Wenn das Wasser einer in die Jahre gekommene Heizungsanlage verdreckt ist, können Heizungsfilter Abhilfe schaffen; die Anlage läuft währenddessen ohne Unterbrechung weiter

Zur kontinuierlichen Verbesserung des Kreislaufwassers von geschlossenen Wärme- und Kältekreisläufen: die Heizungswasseraufbereitungsanlage GENO-VARIO mini mobil von Grünbeck. Bild: Grünbeck

Der mobile Typ „FTK FF 1-6 PM“ von Kausch kann eingesetzt werden in Heiz- und Kühlanlagen zwischen 10 kW und 1500 kW Leistung. Die Anlage aus Edelstahl und Aluminium wiegt weniger als 30 kg. Bild: Kausch

Mobile Filteranlagen kommen zum Einsatz, wenn kurzfristig Abhilfe gegen Verschmutzungen des Anlagenwassers geschaffen werden muss. Bild: Elector GmbH

Der mobile Heizungswasser-Filter von Magnetic besteht neben dem Mikrofilterelement aus einem zusätzlichen Magnetflussfilter, einer Pumpe, einem Druckdifferenzmesser sowie einer Steuerung. Das austauschbare Mikrofilterelement hat eine Filterfläche von 1 m2. Magnetische Teile, die es durch das Filterelement hindurchschaffen, werden Magnetitabscheider festgehalten. Bid: Magnetic

Heizungsreinigungsanlage „HRA VE“ von BWT, eine mobile Anlage zur Reinigung sowie zur Befüllung und Nachspeisung mit entsalztem Wasser. Die Reinigung erfolgt durch eine dreifache Filtration und zusätzlich mit einem Magnetabscheider. Bild: BWT

Helmut Kausch, Geschäftsführer der Filter Technik Kausch GbR (FTK). Bild: FTK

 

Gerade in älteren Heizungsanlagen findet man Verschlammungen und Magnetit-Ablagerungen (magnetische Schwebstoffe). Um sie zu entfernen, spült der Anlagenmechaniker die Anlage in der Regel intensiv und erneuert anschließend das Füllwasser. Eine Alternative ist die Feinfilterung des Heizungswassers während des laufenden Betriebs. Mobile Geräte machen das möglich.

Das Spülen des Heizungsnetzes ist oftmals erste Wahl, wenn es darum geht, Schmutz und feine Partikel aus dem System zu entfernen. Doch das Verfahren ist aufwendig. Auch ist nicht gewährleistet, dass alle Partikel herausgespült werden. Nicht zuletzt kommt es je nach System zu einer Rückverschmutzung, sodass erneutes Spülen notwendig ist.

Eine Alternative stellt die Filterung des Heizungswassers mittels mobiler Station dar. Sie hat einen großen Vorteil: Der laufende Betrieb wird nicht unterbrochen und das (mitunter aufbereitete) Heizungswasser verbleibt im System. Das Gerät verrichtet ohne weiteres Zutun seinen Dienst – je nach Anlagengröße (Füllvolumen) zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen. Überdies können wiederkehrende Filterungszyklen erforderlich sein, je nachdem, welche Werkstoffe im System verbaut sind und um welchen Anlagentyp es sich handelt. Typische Einsatzfälle erstrecken sich über die gesamte Bandbreite an Heiz- und Kühl systemen: von Ein- bis Mehrfamilienhäusern über Nah- und Fernwärmenetzen bis hin zu industriellen Prozessanlagen.

Unterschiedliche Filtrationsschärfen

Eine überschaubare Anzahl von Herstellern hat inzwischen mobile Geräte im Sortiment, um Heizungswasser durch Feinfilterung aufzubereiten. Sie bestehen in der Regel aus einem Mikrofilterelement (ggf. mit zusätzlichem Magnetflussfilter), einer Umwälzpumpe sowie einer Steuerung mit Differenzdruck-Messgerät. Unterschiedlich ist dabei die Filtrationsschärfe. Sie reicht von 150 bis 0,1 μm1). Auch die zulässige Betriebstemperatur variiert: je nach Anbieter zwischen 60 und 100°C.

1) 1 μm = 1/1000 mm, 150 μm = 150/1000 mm = 0,15 mm

Einheitlich sind dagegen die Empfehlungen für den Einbau: Die Filter werden vorzugsweise im Rücklauf parallel zur Anlage eingebunden, sodass über die integrierte Pumpe eine Teilstromfilterung stattfindet. Damit die Station einfach in den Heiz- oder Aufstellraum transportiert werden kann, sind die Bauteile meist auf einer Rahmenkonstruktion mit Rädern montiert.

Um die Effektivität der Filterung nachweisen zu können, bieten einige Hersteller spezielle Messkoffer an, mit denen der SHK-Fachmann vor und nach einer Maßnahme jeweils den gelösten Schmutzanteil in der Anlage messen und dokumentieren kann. Schulungsmaßnahmen oder Vor-Ort-Einweisungen für Monteure werden ebenfalls von einigen Herstellern angeboten.

Einbringung mitunter schwierig

Die Montage der Geräte soll – wie bereits beschrieben – vorzugsweise im Rücklauf erfolgen. Das klingt erst einmal simpel, ist es aber nicht in jedem Fall. Gerade in Kleinanlagen finden sich nur selten geeignete Einbindungsmöglichkeiten. Daher ist die Verwendung vorhandener Anschlüsse wie KFE-Hähne an Kesseln oder Verteilerbalken möglich. Der Monteur der Filteranlage muss in einem solchen Fall stets berücksichtigen, welche hydraulischen Auswirkungen die Einbindung der Filteranlage bewirken kann. In größeren Anlagen mit eigenen Heizkreisverteilern dürfte die Einbringung problemlos möglich sein.

Nach der Filterung kann das Anlagenwasser aufbereitet (enthärtet oder entsalzt) werden. Manche mobilen Filter verfügen entweder über einen Anschluss für eine entsprechende Dosiereinrichtung oder sie können serienmäßig als komplettes Aufbereitungsgerät verwendet werden.

 

 

Nachgefragt

IKZ: Wie lange dauert die Filterung von Heizungswasser?

Helmut Kausch: Die Einsatzdauer lässt sich kaum vorhersagen, weil wesentliche Eckpunkte wie Füllvolumen und Verschmutzungsgrad, Korngrößenverteilung der Mikropartikel, Schmutzneubildung usw. in der Regel unbekannt sind. Beim mobilen Serviceeinsatz sollte ein System in der Regel zwischen ein paar Tagen bei Kleinsystemen, eine bis mehrere Wochen im Mehrfamilienhaus bis hin zu mehreren Monaten in Großanlagen ausgerüstet werden.

IKZ: Wie kann der SHK-Fachmann den Erfolg der Filtermaßnahme prüfen?

Helmut Kausch: Es empfiehlt sich, vor der Anwendung eine Wasserprobe zu entnehmen und den Verschmutzungsgrad optisch zu bewerten. Den Behälter anschließend für einige Stunden ruhen lassen und schauen, ob sich am Boden eine Sedimentschicht bildet. Sedimente auf Magnetismus prüfen. Nach erfolgter Filterung kann das benutzte Filterelement untersucht werden hinsichtlich Gewicht (vorher/nachher) und Beschaffenheit des Schmutzes auf der Filteroberfläche und auf der Magnetitabscheideroberfläche (Menge, Farbe, Körnung). Alle Informationen sollten schriftlich dokumentiert werden.

 


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