Werbung

Pumpen made in Wahlstedt - Einer der weltweit größten Grundfos-Standorte liegt in einem kleinen Ort nahe Segeberg

Im Jahre 1960 legte der dänische Firmengründer Poul Due Jensen in Wahlstedt den Grundstein für die erste Produktionsstätte von Grundfos-Pumpen in Deutschland. Anfangs waren es 6 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 700, die im Mehrschichtbetrieb Pumpen für die Gebäudetechnik herstellen. Der Produktionsstandort in der Stadt Wahlstedt mit nicht einmal 10.000 Einwohnern ist inzwischen der drittgrößte in der Grundfos-Gruppe. Die IKZ-HAUSTECHNIK konnte sich Anfang Februar dieses Jahres vor Ort einen Eindruck verschaffen.

In Wahlstedt nahe Segeberg produziert Grundfos Pumpen für die Gebäudetechnik, hier im Bild ein Teil der Produktionslinie der "Magna 3".

Seit Herbst letzten Jahres ist Martin Palsa Vorsitzender der Geschäftsführung der Grundfos GmbH und verantwortet zudem den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er hat das Ziel vor Augen, 2017 einen Umsatz von 500 Mio. Euro zu erreichen.

Oliver Weckerle: In mehr als 80 Grundfos-Gesellschaften weltweit arbeiten 17 000 Menschen und stellen 16 Mio. Pumpen jährlich her.

Die Pumpen für die Gebäudetechnik werden in Wahlstedt produziert. Stephan Göttsche führt die Fabrik seit 2004.

Dirk Christoph leitet das Produktmanagement für die Sparte Gebäudetechnik.

Jan Claussen verantwortet die Entwicklung der Hebeanlagen.

Für den Grundfos-Konzern befindet sich das "Internationale Kompetenzzentrum für Löschwasseranlagen" am Standort Wahlstedt.

 

 

Breites Spektrum vorhanden

Grundfos (als dänische Gruppe) bezeichnet sich selbstbewusst als "größter Pumpenhersteller weltweit". Grundfos ist nicht nur Produzent von Pumpen für die Gebäudetechnik, sondern z. B. auch für die Abwasserreinigung in Kläranlagen und für die Wasserversorgung, für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, für Automotivanwendungen, Feuerlöschanlagen u. a. m.
"Die Unternehmensmutter sitzt im Dänischen Bjerringbro und beschäftigt in mehr als 80 Gesellschaften weltweit etwa 17 000 Menschen", beschreibt Schulungsreferent Oliver Weckerle eindrucksvoll die Größe des Unternehmens. Eine weitere Kennzahl unterstreicht dies: Jedes Jahr verlassen 16 Mio. Pumpen die Produktionsstätten.
Relevant für den SHK-Planer und -Handwerker sind dabei die Pumpen für

– Heizung (Umwälzpumpen),
– Trinkwasser (Zirkulationspumpen, Druckerhöhung),
– Klima (Kälteanwendung),
– Entwässerung (Kleinhebeanlagen, Kellerentwässerung, Großhebeanlagen),
– Feuerlösch (Sprinkler, Druckhaltung, Druckerhöhung).

Darüber hinaus ist Grundfos Zulieferer für z. B. Kesselhersteller oder Produzenten von Solar- und Frischwasserstationen. Deshalb finden sich die "roten Pumpen" in vielen OEM-Produkten. Stephan Göttsche betont, dass Handelsmarken kein Thema sind. Der Geschäftsführer der Pumpenfabrik in Wahlstedt, in der Pumpenbaureihen für die Gebäudetechnik hergestellt werden, weist besonders darauf hin, dass alle produzierten Pumpen das Grundfos-Emblem - eine vereinfachte Darstellung der archimedischen Schraube - tragen.
Die Pumpenfabrik in Wahlstedt beherybergt vier internationale Kompetenzzentren innerhalb der Grundfos-Gruppe. So werden in Wahlstedt die großen Hocheffizienzpumpen "Magna 3" produziert, und zwar für alle Kunden weltweit. Darüber hinaus werden hier Abwasserhebeanlagen, Druckerhöhungsanlagen und Feuerlöschanlagen produziert. Gleichzeitig beherbergt der Standort das internationale Produktmanagement für die genannten Baureihen und technische Spezialisten für besondere Anwendungen und kundenspezifische Lösungen. Es ist erkennbar, dass gerade technisch hochentwickelte Produkte und komplexere Anlagen am Standort Deutschland betreut und gefertigt werden.

Status quo und Ziele

In Deutschland ist die Produktion vom Vertrieb nicht nur rechtlich, sondern auch örtlich getrennt. Die Vertriebsmannschaft sitzt in Erkrath (bei Düsseldorf). Geschäftsführer der dortigen Grundfos GmbH ist seit einigen Monaten Martin Palsa. Er konnte in seiner beruflichen Laufbahn Erfahrungen in international tätigen Unternehmen sammeln und verantwortet heute den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Momentan (2013) liegt der Umsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei den Gebäudetechnik-Pumpen bei 370 Mio. Euro jährlich. Für das Jahr 2017 hat Palsa sich das Ziel gesetzt, 30 % zuzulegen und damit die 500-Mio.-Euro-Marke zu erreichen. Wie er das erreichen möchte, beschreibt Palsa mit diesen Worten: "Ich sehe noch Ausbaupotenzial in den Bereichen Industrieanwendungen, die Besetzung von Nischenmärkten, den Ausbau der eigenen Serviceleistungen, und ich schließe den Zukauf von Mitbewerbern nicht aus." Regelmäßig hat Grundfos Unternehmen zugekauft. Aus dem Gebäudebereich zählen Deutsche Vortex (ca. 1999), Biral (ca. 1993) und DAB (ca. 1995) dazu.
Im Heizungsbereich haben zwei Pumpen eine besondere Stellung im Unternehmen: die "Alpha 2" für den kleineren Bereich und "Magna 3" für mittlere bis Großobjekte. Grundfos hat in die Entwicklung der beiden Nassläufer rund 130 Mio. Euro investiert und sie 2012 in den Markt eingeführt. Sie unterschreiten die maximal zulässigen Effizienzwerte, die in der europäischen Ökodesign-Richtlinie für energieverbrauchsrelevante Produkte festgelegt wurden. Für 2015 tritt eine weitere Verschärfung der Grenzwerte in Kraft. Die Grundfos-Pumpen liegen bereits heute darunter. Besonders freut sich Stephan Göttsche darüber, dass die "Magna 3" ausschließlich in Wahlstedt produziert wird "und damit den Standort stärkt".
Die "Magna 3" deckt mit 130 Modellen eine Förderleistung zwischen 1 und 80 m3/h bzw. eine Förderhöhe von 1,5 bis 18 m ab. Der Leiter des Produktmanagements, Dirk Christoph, erklärt: "Damit lässt sich eine genau auf den Einzelfall abgestimmte Pumpe auswählen." Weitere 80 Doppelpumpen ergänzen das Sortiment. All diese Pumpen haben Schnittstellen, um sie in die Gebäudeleittechnik aufschalten zu können. Möglich sind z.B. LON, Profibus, Modbus, Bacnet, Genibus (Grundfos).
Das Know-how stammt aus den eigenen Reihen: Jedes Jahr investiert der Grundfos-Konzern mehrere Mio. Euro in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2012 waren es 184 Mio. Euro, was rund 6 % des Umsatzes entspricht. So produziert das Unternehmen die meisten Komponenten einer Pumpe selbst, z. B. den Motor mit Elektronikplatine (in Wahlstedt).
Die Entsorgung von häuslichem Abwasser ist für Grundfos ein noch relativ junges Betätigungsfeld. Die erste Pumpe dafür stammt aus dem Jahr 1984 und war eine Schmutzwasserpumpe. Nach und nach wurde das Programm ausgebaut und umfasst heute mobile und stationäre Lösungen wie Kleinhebeanlagen, Kellerentwässerungspumpen und Fäkalienhebeanlagen. "Heute können wir auf eine umfassende Expertise in der Gebäudetechnik und industrieller Anwendungen zurückgreifen", sagt Produktmanager Jan Claussen.
Ein spezielles Segment, in dem Grundfos seit einigen Jahren verstärkt aktiv ist, sind Löschwasseranlagen. Der Standort Wahlstedt wurde innerhalb der Grundfos-Gruppe zum internationalen Kompetenzzentrum ausgebaut und verfügt über einen der größten Prüfstände für die Abnahme von Löschwasser-Pumpensystemen in Europa. Sprinklerpumpen, Druckhalte- und Behälterfüllpumpen sowie Druckerhöhungsanlagen finden sich im Angebot.

Schlussbemerkung

Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit - das sind zwei Herausforderungen, die Grundfos mit seinem Produktprogramm und seinen Serviceleistungen meistern möchte. Als Vollsortimenter sieht sich das Unternehmen bestens gerüstet, um praktikable und zukunftsfähige Lösungen für die Gebäudetechnik zu entwickeln und herzustellen.

 


Artikel teilen: