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Erdwärme auch für kleine Grundstücke

Umweltfreundlich heizen mit der Erdwärmepumpe – auf einem kleinen Grundstück werden dafür Sonden statt Kollektoren verlegt. Das Bohrgerät wird gegebenenfalls mit dem Kran zum Ort des Einsatzes gehoben.

Platz im Heizungsraum. Die Erdwärmepumpe hat nur eine geringe Grundfläche. Bild: Stiebel Eltron

Bohrungen für eine Erdwärmesonde – hier im Garten einer Doppel haushälfte in Neuss – sind auch auf kleinen Grundstücksflächen realisierbar. Bild: BWP

Schematische Darstellung der Funktionsweise einer Wärmepumpe. Bild: BWP

 

Heizen mit kostenfreier Wärme aus der Erde: Erdwärmepumpen zählen zu den effizientesten und damit klimaschonendsten Heizsystemen. Sie nutzen die in der Erde gespeicherte Sonnenwärme und wandeln sie in Heizwärme um. Die Wärme gewinnen sie über großflächig verlegte Kollektoren oder tief in die Erde gebohrte Sonden.

Wärmegewinnung aus dem Erdreich funktioniert dank des kons tanten Temperaturniveaus im Erdreich sogar im Winter bei Außen temperaturen von unter 0 °C. Was ist bei der Installation einer Erdwärmepumpe zu beachten? Für welche Grundstücke eignet sie sich – und für welche nicht? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Die Initiative Wärme+ (siehe Kasten) informiert und gibt Tipps.

Energiewende im Heizungskeller

Eine Erdwärmepumpe ist auch bei kleineren Grundstücken als Heizsystem geeignet, insbesondere, wenn Erdsonden zum Einsatz kommen, um die Energie im Boden zu erschließen. Diese benötigen deutlich weniger Platz als Erdkollektoren. Um ausreichend Wärme aufzunehmen, werden die Sonden vertikal in die Erde gebohrt – im Spül- oder Hammerbohrverfahren, mit einem Bohrlochdurchmesser von rund 20 cm. „Das Grundstück darf klein sein – aber nicht zu klein. Der Abstand einer Sonde zum Nachbargrundstück muss mindestens fünf Meter betragen“, erläutert Björn Busse von der Initiative Wärme+. „Sollen mehrere Sonden gebohrt werden, müssen zwischen ihnen ebenfalls mindestens fünf Meter liegen. Ist das nicht möglich, kommt nur eine Sonde zum Einsatz, die deutlich über 100 m tief ins Erdreich gebohrt wird.“

Flexibel einsetzbar: Kühlung im Sommer

Erdwärmepumpen als hocheffizientes Heizsystem eignen sich sowohl für den Neubau als auch bei Modernisierungen im Bestand. Das System bietet sich für Ein- und Mehrfamilienhäuser an. Die Wärmepumpen werden im Haus aufgestellt. Sie geben nur sehr geringe Arbeitsgeräusche von sich und benötigen wenig Platz.

Im Sommer lässt sich die Erdwärmepumpe auch zur Kühlung einsetzen. Dabei läuft der Prozess umgekehrt ab: Den Räumen wird die Wärme entzogen und ins Erdreich geleitet. Mittels Wärmetauscher werden die niedrigen Temperaturen, die dort auch im Sommer herrschen, auf das Flächenheiz(kühl)system, meist eine Fußboden- und/oder Wandheizung, übertragen. Die Kosten sind dabei äußerst gering, da die Wärmepumpe selbst ausgeschaltet bleiben kann und lediglich der geringe Strombezug für die Umwälzpumpe ins Gewicht fällt. Neben angenehm temperierten Räumen bietet das Kühlen noch einen weiteren Vorteil: Durch die Kühlfunktion werden die Sonden, die während der Heizperiode stark beansprucht wurden, zur Wärmegewinnung regeneriert.

Auch auf kleiner Fläche möglich

Erdwärmepumpen beanspruchen auch für die Bohrung einer Sonde nur wenig Platz. Dennoch kann das Grundstück bei der Entscheidung für oder gegen dieses Heizsystem den Ausschlag geben. „Auf dem Land und auch in kleineren Städten sind die Grundstücke vor allem im Bestand meist großzügiger angelegt als in Städten, sodass die Installation problemlos möglich ist“, so Busse. In der Stadt bereitet die Zufahrt zu einem Grundstück möglicherweise Probleme. Dennoch kann auch dann eine Erdwärmepumpe die richtige Wahl sein: Viele Bohrunternehmen sind auf beengte Verhältnisse spezialisiert. Mit einem Kran heben sie Bohrfahrzeuge über Hindernisse wie Hecken oder Garagen hinweg und ermög lichen so die Installation auch auf begrenztem oder nicht direkt zugänglichem Raum.

Genehmigung für Bohrung einholen

Wer eine Sonde in die Erde verlegen will, braucht dafür eine Genehmigung der zuständigen Wasserbehörde. Sie bestätigt, dass der Standort den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes genügt und die Bohrarbeiten nicht das Grundwasser verunreinigen.

Staatliche Förderung für Wärmepumpen

Im Vergleich zu Heizungen, die fossile Brennstoffe nutzen, sind die Anschaffungskosten für eine Erdwärmepumpe eher höher. Ihr Betrieb rechnet sich umso mehr: Sie arbeitet extrem energieeffizient und damit kostensparend, die Energiequelle ist dauerhaft kostenfrei und es kommt zu keinerlei Leistungsschwankungen. Zudem unterstützt der Staat Bauherren und Modernisierer, die sich für umweltschonendes Heizen entscheiden. Das entsprechende Programm heißt Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG. Beispielsweise gibt es beim Austausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe bis zu 45 % Förderung vom Staat.

Das Funktionsprinzip

Eine erdgekoppelte Wärmepumpe arbeitet mit Wärme aus dem Boden, einer sauberen, unerschöpflichen Energiequelle. In der Erde herrschen ab einer gewissen Tiefe zuverlässig konstante Temperaturen zwischen 7 und 12°C, die für die Heizung mit einer Wärmepumpe völlig ausreichen. Erdreich-Wärmepumpen heißen auch Sole/Wasser-Wärmepumpen. Die Sole – ein umweltfreundliches Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel – fließt durch Rohre im Erdreich, nimmt die dort vorhandene Wärme auf und gibt sie an die Wärmepumpe ab. Diese erzeugt daraus Nutzwärme, die sie schließlich an das Heizverteilsystem (Heizkörper und/oder Flächenheizung) in den Räumen des Gebäudes überträgt. Die abgekühlte Sole fließt in die Erde zurück, der Kreislauf beginnt von vorn.

 


Initiative Wärme+

Wärme+ ist eine Initiative von Herstellern und Verbänden, die Marktpartner und Bauherren in Bezug auf energieeffiziente Haustechnik berät und dafür Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Mitglied sind AEG Haustechnik, Clage, DEVI, Dimplex, Stiebel Eltron, Vaillant, der Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI) und die HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.

www.waerme-plus.de

 


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