Werbung

Bewegungen nur durch Wärme

Thermische Abgasklappen: alles über Nutzen und Einbau

Die Temperaturerhöhung bewirkt das Öffnen der Klappen.

Eine thermische Abgasklappe, hier ein Typ „HKS“ (Kutzner + Weber), verhindert Energieverluste, indem sie in Stillstandszeiten den Abgasweg verschließt.

Wie sich die Abgasklappe auswirkt, zeigen die einzelnen Bilder: Links: Ohne Abgasklappe strömt die Raumluft durch den Wärmeerzeuger und entweicht durch den Schornstein. Mitte: Bei Brennerstillstand verschließt die Abgasklappe den Abgasweg. Dem Raum wird keine warme Luft entzogen. Rechts: Die Abgasklappe gibt den Weg wieder frei, sobald der Brenner einschaltet.

Die Abgasklappe vom Typ „HKS“ wurde ausgebaut, um die Verschmutzung zu entfernen. Beim erneuten Einbau ist auf die Abgasrichtung zu achten.

Je nach Gas-Wärme­erzeuger wird eine der drei Typen eingesetzt.

 

Der Energieverlust bei dem Betrieb atmosphärischer Gasfeuerstätten lässt sich mit dem Einsatz thermischer Abgasklappen reduzieren. Wie diese Bauteile funktionieren und wie sie eingebaut werden, erfahren Sie hier.

Was bewirkt die thermische ­Abgasklappe?
Sie ist ein unauffälliges Bauteil mit nicht zu unterschätzender Wirkung – die thermische Abgasklappe. In ihren Grundzügen wurde sie vor 80 Jahren von Alois Diermayer erfunden. Daher wird in Fachkreisen auch heute noch von der Dier­mayer-Klappe gesprochen. Ihr Vorteil liegt vor allem darin, dass sie in Stillstandszeiten des Gaskessels den Abgasweg verschließt und die in der Feuerstätte gespeicherte Energie bewahrt. Dem Raum wird keine erwärmte Luft entzogen, und der Kessel kann seine Restwärme in den Aufstellraum abstrahlen.

Für welche Feuerstätten eignet sich die Abgasklappe?
Die thermische Abgasklappe wird für atmosphärische Gasfeuerstätten der Art B 1 eingesetzt, sowohl für Standkessel als auch für wandhängende Modelle. Außerdem ist sie sinnvoll bei Gaseinzelöfen und Gaskochherden mit Schornsteinbetrieb. Der Einsatz an Ölkesseln und/oder Brennwertgeräten ist grundsätzlich nicht vorgesehen.
Abgasklappen werden nach der DIN 3388 T4 für die jeweils geeigneten Gasfeuerstätten oder Baugruppen geprüft und zugelassen. Sie verfügen über eine CE-Kennzeichnung.

Sollten sie bei allen atmosphärischen Gaskesseln eingebaut werden?
Grundsätzlich ja. Denn sie erhöhen die Betriebssicherheit und sparen nachweislich Energie ein.

Wie funktioniert das Bauteil?
Das runde Edelstahl-Gehäuse enthält Absperrelemente und mindestens zwei unabhängig arbeitende Steuerorgane aus Thermo-Bimetall. Das Bimetall reagiert hochsensibel auf Temperaturunterschiede: Schon ab ca. 40°C beginnt das Öffnen der Klappe, ab 70°C bzw. 90°C ist sie vollständig offen.
Durch die temperaturabhängige Mechanik ist das Öffnen und Schließen direkt an das Ein- und Ausschalten des Brenners gekoppelt. Der Strömungswiderstands-Beiwert wird mit weniger als 1 Pa angegeben. Die gelenklos gelagerten Klappen sind praktisch wartungsfrei und funktionieren zuverlässig über viele Jahre. Der Schornsteinfeger prüft das Bauteil im Zuge der Abgaswegüberprüfung. Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik kontrolliert thermische Abgasklappen im Rahmen seiner Kesselwartung.

Wo wird die Abgasklappe eingebaut?
Ein solches Bauteil wird direkt hinter dem Wärmeerzeuger in der Abgasstrecke installiert, wobei die vorgegebene Abgasrichtung einzuhalten ist. Außerdem muss beachtet werden, dass es nach einer vorhandenen Strömungssicherung platziert wird.
Die thermische Abgasklappe wird in drei verschiedenen Modellen angeboten. Die Typen „HKS“ und „HOS“ dürfen waagerecht und senkrecht eingebaut werden, der Typ „GWR“ nur senkrecht (alle vom einzigen deutschen Hersteller von Abgasklappen „Kutzner + Weber“). Es gibt sie in unterschiedlichen Nennweiten. Durch die geringe Bauhöhe zwischen 80 und 100 mm gibt es i.d.R. kein Platzproblem.
Nach der Montage ist eine Funktionsprüfung der gesamten Abgasanlage nach Abschnitt 11.2.1 der TRGI (Technische Regeln für Gas-Installationen) vorzunehmen. An jeder Gasfeuerstätte ist fünf Minuten nach Inbetriebnahme bei geschlossenen Fenstern und Türen der Wohnung sicherzustellen, dass kein Abgas an der Strömungssicherung austritt.

Was ist bei der Reinigung zu ­beachten?
Wenn im Zuge von Wartungsarbeiten an einer Gasfeuerstätte eine verunreinigte Abgasklappe vorgefunden wird, lässt sie sich ausbauen und säubern. Hierzu wird die komplette Abgasklappe in ein heißes Wasserbad gelegt, bei starker fettiger Verschmutzung auch mit einem Reiniger wie Geschirrspülmittel versetzt. Anschließend wird die Klappe mit klarem Wasser abgespült. Allerdings darf die Reinigung nicht mechanisch oder mit „hartem“ Wasserstrahl erfolgen. Das könnte die Oberfläche der Bimetall-Steuerelemente beschädigen bzw. verformen. Nach dem Einbau erfolgt die Funktionsprüfung wie zuvor beschrieben.

Quelle: Kutzner + Weber GmbH, Maisach

 


Artikel teilen: