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Dezentral und intelligent

Bustechnik ermöglicht den Aufbau dezentral gesteuerter Netze

Beispiel für ein dezentrales und intelligentes Netzwerk.

Schema Topologien.

 

Wenn man einen Brief schreibt und ihn dann auch noch verschicken möchte, braucht man für die Zustellung eine Anschrift. Diese Adresse sollte es natürlich nur einmal geben, da ansonsten die Zustellung zum richtigen Empfänger nicht möglich ist. Soll ein Brief mehrere Empfänger erreichen, schreibt man einen Rundbrief. Auf diesem Prinzip von Senden und Empfangen beruht auch das LON-System.
Das LON-System (Local Operating Network) ist ein Bussystem, das auf der Lon-Works-Bustechnologie basiert. Die Bustechnik ermöglicht den Aufbau dezentral gesteuerter Netze. Diese universell einsetzbaren Netzwerke werden für die Automation in Gebäuden, in der Industrie, im Verkehr, in der Telekommunikation und in vielen anderen Bereichen, wie z. B. in der Sicherheitstechnik, eingesetzt.
Intelligente Sensoren, Aktoren und Bediengeräte können flexibel über ein oder mehrere Übertragungsmedien – wie verdrillte Doppelleitungen, das 230-V-Stromnetz oder Funk – miteinander verbunden werden, um untereinander zu kommunizieren. Wie in einem PC-Netzwerk können Daten, Informationen und Aufgaben direkt untereinander abgefragt und ausgetauscht werden.
Die Besonderheit: Änderungen, Erweiterungen und Wartungsarbeiten sind jederzeit und im laufenden Betrieb möglich. Mithilfe von verschiedenen Tools, Komponenten und Produkten lassen sich außerdem kleine und große Automatisierungsaufgaben nicht nur schneller als bisher, sondern auch wirtschaftlich lösen. LON-Produkte sind interoperabel, das heißt Komponenten unterschiedlicher Hersteller sind kombinierbar, sodass sich durch deren Zusammenwirken neue Funktionen ergeben. RWA-LON-BUS kann beispielsweise an eine bereits vorhandene Einbruchmeldeanlage angeschlossen werden.

Konventionelle RWA versus RWA-LON-BUS Netzwerktechnologie
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) dienen dem vorbeugenden Brandschutz und sollen in erster Linie Menschenleben retten, indem sie Flucht- und Rettungswege rauchfrei halten. Sie nutzen mit Zu- und Abluftöffnungen den thermischen Auftrieb (Kamin-Effekt), um den höchst toxischen Rauch abzuführen.
Die konventionelle RWA ist zentral gesteuert und durch die technische Kompatibilität aller Bauteile sowie die modulare Bauweise erweiterbar. Natürlich ist eine Anbindung an Brandmeldeanlagen oder die Gebäudeleittechnik möglich. Der Aufbau ist allerdings projektbedingt festgelegt und der Montageort ist wegen der Kabelführung im Vorfeld festzulegen.
Die RWA-LON-BUS-Technologie ist dezentral und softwaregesteuert, sie ist nahezu unbegrenzt erweiterbar. Der Einbauort ist flexibel und an jedem Knoten möglich. Durch den wesentlich verringerten Verkabelungsaufwand sinken vor allem die Kabel- und Verlegekosten. Das RWA-LON-Bus-System ist auch für die Gebäudeautomation anwendbar, jedoch nur über entsprechende LON-Knoten.
Voraussetzung: Um das LON-System als Rauch- und Wärmeabzugsanlage zu nutzen, muss gewährleistet sein, dass das RWA-LON nicht direkt über einen vorhandenen BUS mit anderen Gebäudeleittechniken gekoppelt wird, denn bei dem RWA-LON handelt es sich um eine Sicherheitseinrichtung, die durch keine ungewollten Einflüsse in ihrer Funktion außer Kraft gesetzt werden darf.
Die RWA-LON-BUS-Technologie eignet sich besonders für große Gebäude mit langen Leitungswegen und für die mit vielen Antrieben.

Komponeten RWA-LON-BUS Netzwerktechnologie
Standard
Bei einer logischen Verbindung der LON-Knoten wird zwischen RWA- und Lüftungsgruppen unterschieden. Um eine Überwachung der einzelnen RWA-
Gruppen zu realisieren, wird innerhalb eines logischen Ringes ein Token von Knoten zu Knoten weitergeleitet. Ein Token wandert ständig auf dem Ring zwischen den einzelnen Knoten. Es
wird von jedem Knoten gelesen und weitergeleitet. Möchte ein Knoten Daten verschicken, ändert er das Token in eine „Belegt“-Meldung, fügt die Adresse und die Daten an. Um die Signalstärke zu erhalten, erzeugt jeder Knoten, bei dem das Token vorbeikommt, die Daten noch einmal. Der Empfänger-Knoten kopiert die Daten und schickt es zurück. Ist das Token wieder beim Sender angekommen, entfernt dieser die Daten und erstellt eine „Alles klar“-Meldung. Mithilfe von Token werden also z. B. der Ausfall eines Knotens oder irgendwelche Fehler innerhalb der RWA-Gruppe erkannt und angezeigt.
Transceiver
Die Lon-Works-Bustechnologie erlaubt den Einsatz unterschiedlichster Übertragungsmedien mit entsprechend dafür angepassten Transceiver-Chips. Transceiver sind Sende- und Empfangsgeräte, die die Neuron-Chips – enthalten die Adresse – miteinander koppeln.
Um dem Anwender möglichst großen Freiraum bei der Gestaltung des Netzaufbaus zu geben, wurden diese Transceiver für die Free Topology entwickelt. Das heißt, neben der üblichen BUS-Struktur können auch ring- und sternförmige Netze oder gemischte Topologien aufgebaut werden.
Router
Die Anzahl der Knoten ist abhängig von der angewendeten Netzstruktur und beträgt maximal 64 Komponenten pro Segment. Ein Segment ist ein in sich geschlossenes Netzwerk. Um verschiedene Netzwerke oder mehr als 64 Komponenten miteinander zu verbinden, werden sogenannte Router eingesetzt. Somit hat ein Router mindestens zwei Netzwerkanschlüsse. Zu beachten ist, dass sich zwischen zwei kommunizierenden Knoten nur ein Router befinden darf. Durch die Verwendung weiterer Router ist die Anzahl der Knoten auf 32 385 Stück erweiterbar.
Terminator
Für eine saubere Datenübertragung benötigt jedes Netzwerksegment einen Leitungsabschluss. Terminatoren bestehen meistens aus einem bestimmten Widerstandswert, der angibt, mit welchem Widerstand eine Leitung abgeschlossen werden muss, damit eine Anpassung erfolgt. Ohne Anpassung kann es zu Reflexionen kommen – das Eingangssignal wird zurückgeworfen – mit der Folge von Überlagerungen und Lesefehlern der Befehle.

Bilder: STG Beikirch GmbH & Co. KG
www.RWA-LON-BUS.de

 


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