Zwischen Behaglichkeit und Luxus
Ein Bad, bewusst als Ort für Ruhe und Entspannung gestaltet
Eine kleine Villa mit Blick auf einen angrenzenden See, gebaut Mitte der 80er-Jahre und schon damals mit Liebe zum Detail geplant. Die heutigen Besitzer entschlossen sich beim Kauf des Hauses dennoch zu einer umfassenden Renovierung. Im Fokus: das Dachgeschoss. Hier sollte ein eleganter, großzügiger Wohn- und Relax-Bereich für die Eltern entstehen. Den meisten Raum nimmt das Hauptschlafzimmer inkl. direkt angrenzendem Badezimmer in Anspruch.
Die Bauherren hatten sich einen „großzügigen, hellen Wellnessbereich“ erträumt. So entstand auf 20 m² eine Wohlfühl-Oase, designed von den Architekten der Bukoll GmbH Bäder + Wärme. Die Großzügigkeit des Badezimmers in seiner ganzen Größe nutzen, und dennoch einen ganz eigenen Charme realisieren, so lässt sich das Designkonzept umschreiben. „Die Besitzer sind beide aufgrund ihres Berufsalltages sehr eingespannt und wollten einen Erholungs- und Rückzugsort ganz für sich, eine kleine Spa-Oase im eigenen Haus“, erläutert Anja Kroh, die verantwortliche Architektin. Wichtigste Elemente in diesem Kontext waren die Dampfdusche, die Badewanne sowie der großzügige Doppelwaschtisch. Jedes Element individuell geplant – in Bezug auf Positionierung, Form und Technik. So wurde der WC-Bereich als intimes Areal hinter einer Trennwand integriert, die Dusche unauffällig, nicht im direkten Blickfeld des Eingangsbereiches, platziert und nur die Wanne fungiert als klarer Eyecatcher im Raum. So soll diese auch für den Badenden ein Gefühl räumlicher Weite bieten.
Der Wunsch nach natürlichen Materialien prägte den gesamten Entwurf. Das Zusammenspiel robuster und eleganter Werkstoffe soll dem Bad ein besonderes Flair verleihen. Den Rahmen bilden großformatige, cremefarbene Natursteinfliesen aus Italien.
Schlichter Luxus
Im direkten Blickfeld liegt die ergonomisch geformte Badewanne mit einer Klinkerwand aus beigefarbenem Sandstein, die unverfugt im Verband verlegt wurde. Lichtelemente setzen dieses Design in Szene. „Die glatte Oberfläche der Wanne entwickelt so eine echte Tiefenwirkung, die feinsinnig mit dem Naturstein zusammenspielt“, erklärt die Architektin. Gebadet würde zwar in unmittelbarer Nähe einer rauen Steinwand, von nüchterner Atmosphäre könne aber in diesem Bad keine Rede sein. Eine Echtholz-Verkleidung aus Eiche stellt eine fließende Verbindung zu dem angrenzenden Waschbereich her – formnah an die Badewanne angepasst und als verstecktes Regal auslaufend. Der großzügige Waschbereich verfügt über zwei gerundete Aufsatzwaschbecken, angelehnt an die Formensprache der Wanne. Ein indirekt beleuchteter Spiegel komplettiert die Trennwand. Die wiederum begrenzt den WC-Bereich. Raffiniert gesetzte Spots erzeugen eine besondere Atmosphäre. Designerarmaturen sollen jedes Element optisch und technisch abrunden.
Das Highlight des Bades ist die Dampfdusche. Eine Sonderanfertigung aus dem Hause baYou. „Dampfduschen gelten als ideale Alternative zu herkömmlichen Duschkabinen und als wahre Fitmacher“, so Kroh. Die sanfte Entspannung mit Dampf entsteht dank der Kombination von Wärme und Feuchtigkeit. Mit einer relativ niedrigen Temperatur und 100 % Luftfeuchtigkeit ist Dampfduschen besonders wohltuend.
Harmonie auf kleinstem Raum
Neben der individuellen Komposition aus Farbe und Form zählt vor allem die Technik. Das fränkische Unternehmen baYou wählte einen 6 kW starken Dampfgenerator, der im individuell geformten Eck-Dampfsitz versteckt wurde. Eine extra eingebaute Sitzflächenheizung bietet zusätzlichen Komfort. Unauffällig integrierte Dampfauslässe setzen die Wärme frei. Kaltwassersprühnebeldüsen erleichtern das „Abkühlen“ nach dem Dampfbaden. Die dampfdichte, glasklare Schiebetür ergänzt das Ensemble. Eine fugenlos in die Wand eingelassene Glaswand unterstützt ebenfalls die optische Einheit und Weite des Raumes. Eine weitere Besonderheit ist ein Sternenhimmel: Zehn LEDs mit Farblichtsteuerung versprechen Erholung pur. So kann das ganze Spektrum der Farben für anregende oder aber beruhigende Effekte genutzt werden. Gesteuert über eine vollelektronische, von baYou entwickelte Bedieneinheit, die auf Wunsch der Bauherren fugenlos integriert im innen liegenden Wandbereich eingefügt wurde. Hier können Dampfsystem, Sprühnebel, Flächenheizung und das Licht gesteuert werden. Eine luxuriöse Regenschauerbrause verspricht auch ohne Dampfbaden eine Erlebnisdusche.
Die Rückwand wurde mit 0,5 x 0,5 mm großen Mosaikfliesen in abgestimmten Brauntönen verkleidet. Mosaikmuster bieten laut Kroh ein hohes Maß an Gestaltungspotenzial und dank der unendlichen Farb- und Legevariationen ist jede Mosaikverkleidung ein Unikat. Das Weiß der umlaufenden Verkleidung aus Mineralwerkstoff setzt einen Kontrast zu dem warmen Farbton des Mosaiks.
Das Dach des Dampfbades sowie das Glas musste an die vorhandene Dachschräge angepasst werden. „Eine Dachlösung aus Mineralwerkstoff, passgenau und mit hohem Bedien- und Putzkomfort, war hier die Herausforderung“, erklärt Volker Nagel, Geschäftsführer bei baYou. Der freie Raum zwischen Dampfdusche und Außenwand wurde für eine flächenbündige Schranklösung genutzt.
Wellness für zu Hause
Durch den intelligenten Einsatz der Materialien wurde das Bad klar strukturiert, ohne an Großzügigkeit zu verlieren. Fließende Übergänge prägen das Ambiente. „Das Motto der Bauherren nach weniger ist mehr, dafür aber beste Qualität, konnten wir sehr gut umsetzen. Am Ende wurden hier viele, exklusive Details zu einer außergewöhnlichen Spa-Oase zusammengefügt“, schließt Anja Kroh das Projekt ab.
Bilder: Stefanie Grewel/Markus Ullrich