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Zentralverband – Zielgruppen im Blick

Mitgliederversammlung am 6. und 7. November 2014 in Frankfurt/Main

Erfolgreiche Verhandlungen in der ISH-Trägerschaft: Der ZVSHK-Vorstand vermeldete, dass die ISH mit dem Standort Frankfurt/Main bis 2029 gesichert ist.

Zweitägige Herbstsitzung des ZVSHK und seinen Landesverbänden: Etliche Punkte der Tagesordnung standen zur Diskussion.

Heizsystem ohne Bevormundung: Eine Infomappe gegen Anschlusszwänge kann jetzt auch auf Innungsebene eingesetzt werden.

Nachwuchswerbung: Wie lassen sich Jugendliche für die SHK-Berufe begeis­tern? Das ist der Schlüssel zum Erfolg, um an die Fachkräfte der Zukunft zu kommen.

Erfolgreiche Europameisterschaft (v.r.): ZVSHK-Pressesprecher Frank Ebisch präsentiert den Silbermedaillengewinner Dominik Engel zusammen mit Trainer André Schnabel, Arbeitgeber Martin Hörnlein (Fa. RGT Bad Neustadt/Saale) sowie Trainer Josef Bock.

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Andreas Müller: „Bei der Erstellung von Trinkwasser-Anlagen steht ganz oben auf der Agenda, dass unsere Mitgliedsbetriebe Rechtssicherheit bekommen.“

Birgit Jünger (ZV-Marketing): „2013 gab es 33464 SHK-Lehrlinge. Jeder Geselle bringt pro Jahr etwa 100 000 Euro Umsatz – das allein zeigt, wie wichtig Nachwuchswerbung ist.“

Anlagenmechaniker Dominik Engel (Silber bei der Europameisterschaft 2014): „Unbeschreiblich – ich habe für Deutschland auf dem Siegerpodest gestanden.“

Philipp Riederle (Web-Kenner und Berater für zeitgemäße Kommunikation): „Wer auf seinen Webseiten statt klare Botschaften verwirrend viel zeigt, kommt bei Jugendlichen nicht an.“

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: „In Berlin bleibe ich dran an dem Thema der steuerlichen Abschreibung für Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung.“

ZVSHK-Präsident Manfred Stather: „Mit der ISH in Frankfurt am Main lässt sich langfristig planen, denn neue Vereinbarungen mit der Trägerschaft der Messe reichen bis zum Jahr 2029.“

ZV-Vizepräsident Friedrich Budde: „Der Meisterbrief soll ein Qualitätssiegel sein. Doch schwache Abschlussnoten sowie mangelnde Berufserfahrung häufen sich – das passt nicht zusammen.“

ZV-Hauptgeschäftsführer ­Elmar Esser: „Die Politik muss für die Ener­gieeffizienz mehr tun. Da passt der Heizungs-Check ins Konzept. Gut möglich, dass er bald finanziell bezuschusst wird.“

 

Wichtige Botschaften zur Fernwärme müssen bis zu den Endverbrauchern vordringen. Die Argumente für eine steuerliche Förderung bei der energetischen Sanierung dürfen in Berlin nicht verstummen. Die Nachwuchswerbung sollte insbesondere von denen verstanden werden, die sie betrifft. Auf der Mitgliederversammlung diskutierten ZVSHK und Landesverbände um Konzepte, wie sich die jeweilige Zielgruppe am besten erreichen lässt.

Die Themen Fernwärme, Anschlusszwänge und Verbrennungsverbote hatte die Mitgliederversammlung bereits auf der Frühjahrssitzung diskutiert. Inzwischen hat die Berufsorganisation Politiker und Ministerien sensibilisiert, Parteien wurden um Stellungsnahme gebeten und nicht zuletzt sind auch Verbraucherverbände auf diese Art der Marktbeeinflussung hingewiesen worden. Jetzt ließ sich auf der ZV-Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main ein wichtiges Zwischenergebnis bekannt geben: Es ist besonders wichtig, dort schnell zu reagieren, wo die Einführung von Fernwärmesystemen unmittelbar drohen. Für die SHK-Berufsorganisation ist es deshalb von Bedeutung, dass eine Öffentlichkeitsarbeit auch auf Innungsebene in Gang kommt. Bauherren, Investoren oder Endverbraucher gilt es zu informieren, wie wichtig ein freier Markt ist, in dem jeder das Heizsystem seiner Wahl favorisieren kann. Dazu haben ZVSHK und weitere Verbände eine gemeinsame Pressemappe mit Infobrief, Anzeigen-Matrix sowie Argumentationsleitfaden zusammengestellt und jedem SHK-Landesverband zur weiteren Verbreitung zukommen lassen.

Stagnierender Wärmemarkt braucht Impulse
Weil die energetische Sanierung im Gebäudebestand weit hinter den Erwartungen bleibt und damit die ehrgeizigen Ziele zum Klimaschutz infrage gestellt sind, will die Bundesregierung in absehbarer Zeit ein Investitionsprogramm von 10 Mrd. Euro auflegen. ZVSHK-Präsident Manfred Stather sieht hier einen günstigen Zeitpunkt gekommen, die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudemodernisierung erneut zum wichtigen Thema in Berlin zu machen. Er berichtete, dass dieser Punkt auch im Gespräch mit Bau- und Umweltministerin Barbara Hendricks Mitte Oktober erörtert wurde. „Ministerin Hendricks zeigte sich auch hier gut informiert“, sagte Stather. „Sie weiß, dass sich Fachleute von einer steuerlichen Abschreibung für ener­gieeffiziente Sanierungsmaßnahmen im Heizungskeller einen entscheidenden Impuls für den Wärmemarkt versprechen. Sie bestätigte, dass das Thema erneut auf der Agenda der Großen Koalition steht.“ Etliche Verbände und Marktpartner, darunter sind ZVSHK, BDH (Bundesindustrieverband Deutschland Haus-,
Energie- und Umwelttechnik e. V.), (dena) Deutsche Energie-Agentur sowie IWO (Ins­titut für Wärme und Oeltechnik), setzen sich inzwischen gemeinsam dafür ein, dass das beabsichtigte Investitionsprogramm dieser steuerlichen Förderung zugute kommt.

Aufkleber für alte Heizungen?
Das Bundeswirtschaftsministerium hat errechnet, dass die bisherigen Effizienzmaßnahmen zur Erreichung der 2020-Klimaschutzziele nicht ausreichen. Nach derzeitigem Stand gibt es bis zum Jahr 2020 ein Soll von 80 Mrd. kWh, das in der Effizienzrechnung eingespart werden muss. Doch wie und durch wen? Derzeit steht unter anderem der hohe Prozentsatz alter Heizungsanlagen im Fokus. Hierzu gibt es im Ministerium eine Idee: In einem Labeling – sprich: Aufkleber auf dem Kessel – soll dem Endverbraucher deutlich gemacht werden, wie effizient das Heizsystem arbeitet. Als Akteure zur Ermittlung des Status quo kämen nach Vorstellung des Ministeriums Heizungsbauer oder Schornsteinfeger infrage, doch das ist noch keineswegs ausgemacht. Andreas Müller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer im ZVSHK, weiß um die Details und stellte wichtige Fragen in den Raum: „Pro Jahr sollen 1,5 Mio. Altanlagen gelabelt werden – wer soll das aus einer unabhängigen Funktion heraus machen? Und mit welchen Konsequenzen hat der Betreiber zu rechnen und wer setzt diese durch?“ Müller prophezeite: „Wenn für den Aufkleber auch noch Kosten durch eine Gebührenordnung anfallen würden, wäre das dem Endverbraucher kaum zu vermitteln.“

Wirtschaftsminister plant weitere Maßnahmen
Neben dem Labeling für alte Heizsys­teme hat das Bundeswirtschaftsministerium noch drei weitere Maßnahmen in Arbeit, die für die SHK-Betriebe von Bedeutung sind. ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser erläuterte in seinem Bericht, dass

  • die KfW-Mittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm um weitere 200 Mio. aufgestockt wurden; damit umfasst dieser Etat jetzt insgesamt 2 Mrd. Euro,
  • eine weitere Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorbereitet wird,
  • auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie die Vorort-Beratungsrichtlinien wiederum auf den Prüfstand kommen.


„Dies sind allesamt Vorschläge, die dem SHK-Handwerk zugute kommen könnten“, wertete Esser die Weiterentwicklungen im Bundeswirtschaftsministerium.

Mehr Nachwuchs bitte
Die SHK-Handwerksbetriebe haben eine Schlüsselstellung bei Investitionen in die eigenen vier Wände und haben hohen Anteil daran, dass die Anstrengungen für mehr Energieeffizienz Wirklichkeit werden. Da sind weitere Fachkräfte willkommen. Birgit Jünger, Marketing-Referentin im ZVSHK, machte die Rechnung auf: „Ein Geselle bringt dem SHK-Betrieb durchschnittlich etwa 100 000 Euro Umsatz pro Jahr. Demzufolge hat es für die Branche insgesamt gravierende Auswirkungen, wenn Stellenangebote nicht besetzt werden können.“ Da ist es nur logisch, dass die SHK-Berufsorganisation der Nachwuchswerbung hohe Priorität einräumt.
Doch ist die Ansprache noch zeitgemäß? Fühlen sich Jugendliche vom Image der SHK-Handwerke angesprochen? Seitdem der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) seine viel beachtete Kampagne gestartet hat, hat sich das Handwerks­image verbessert. Passend dazu entwickelte der ZVSHK die Nachwuchswerbung „Volles Rohr Zukunft“, die mittlerweile seit vier Jahren besteht. Auch auf regionaler Ebene betreiben Landesverbände eigene Anstrengungen, um den drohenden Fachkräftemangel zumindest mildern zu können.
Die Mitgliederversammlung diskutierte eingehend Szenarien, wie man in Zukunft zielgenau Jugendliche für eine Karriere im SHK-Handwerk begeistern könnte. Eine Expertengruppe innerhalb der Berufsorganisation soll mögliche Strategien für das weitere Vorgehen entwickeln. Auch soll bis zum Frühjahr eine Marktforschung unter Jugendlichen ermitteln, welchen Bekanntheitsgrad und welches Image die SHK-Handwerksberufe derzeit bei den Jugendlichen haben und welche Maßnahmen sich daraus ableiten

Sanitär Heizung Klima als Erlebniswelt?
Da könnte noch Nachholbedarf bei der richtigen Ansprache für diese Zielgruppe bestehen – wenn Philipp Riederle Recht hat. Der 20-jährige Web-Kenner ist ein viel beachteter Berater für zeitgemäße Kommunikation. In einem Impuls-Referat gab er auf der Mitgliederversammlung interessante Einblicke in die Denke seiner sogenannten Generation Y. Für ihn und Gleichaltrige hat die Begeisterung entscheidende Bedeutung und ist Schlüssel zur Motivation. Sein Standpunkt: „Ich stresse mich doch nicht in einem Berufsleben, um dann viel später vielleicht meinen Lebensabend genießen zu können. Ich möchte mich jetzt für etwas engagieren, was mir Spaß macht.“ TD

Handwerkszeichen in Gold für Manfred Stather

ZVSHK-Präsident Manfred Stather bekam während der Mitgliederversammlung das Handwerkszeichen in Gold vom Präsidenten des ZDH (Zentralverband des Deutschend Handwerks), Hans Peter Wollseifer, verliehen. In seiner Laudatio charakterisierte Wollseifer Manfred Stather als einen Kollegen, der „nach außen Handwerk und Betriebe eloquent vertritt, nach innen pragmatisch wirkt und dabei die Zukunft fest im Blick hält. Seine Argumente finden Gehör, ob es um Nachwuchssicherung geht, Demografie oder Energiewende.“
Der 67-jährige Unternehmer Stather steht als Präsident seit 2009 an der Spitze der SHK-Berufsorganisation und kann auf eine außergewöhnliche Karriere im Handwerk zurückblicken. Vor 50 Jahren begann er seine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur. Nach dem anschließenden Studium der Versorgungstechnik übernahm er in dritter Generation die Leitung seines Familienbetriebes in Freiburg.
Doch in den Jahrzehnten seiner Berufskarriere ging es Manfred Stather keineswegs allein um den Erfolg des eigenen Handwerksbetriebes, sondern auch um eine starke Berufsorganisation. Dafür setzte er sich zunächst als Obermeister der Freiburger SHK-Innung ein, war von 2003 bis 2012 Landesinnungsmeister des SHK-Fachverbands Baden-Württemberg und bekleidet darüber hinaus bis heute zahlreiche weitere Ehrenämter.

 


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