Zeitlos, funktional und barrierefrei - Fragen und Antworten zu Planung, Auswahl und Einbau von Duschrinnen
Bodenebene Duschrinnen kennzeichnen sich durch ein harmonisches Zusammenspiel von Design und Funktion. Die große Auswahl an Modellen erlaubt es dem Badplaner, individuelle gestalterische Akzente im Bad zu setzen. Der Hersteller ACO Passavant beantwortet an dieser Stelle häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions) zu dieser schwellenlosen Lösung und gibt Tipps, was bei Planung, Auswahl und Einbau beachtet werden muss.
Welche Positionierungen der Duschrinne sind möglich?
Grundsätzlich können Duschrinnen entweder an der Wand oder als Raumteiler zwischen Duschbereich und dem übrigen Bad eingebaut werden. Unabhängig von der Positionierung muss für die sichere Wasserableitung immer ein Gefälle im Boden vorhanden sein. Bei mangelhaftem oder nicht vorhandenem Gefälle kann es sonst zu Überschwemmungen oder Pfützenbildungen auf dem Fliesenbelag kommen. In der Fachliteratur wird ein Mindestgefälle von 0,5 bis 1,5% empfohlen. Um jedoch die in der DIN EN 1253 geforderte Anstauhöhe von 20 mm über dem Rinnenrost und den daraus resultierenden maximalen Abflusswert zu erreichen, ohne dass Wasser in angrenzende Bad- und Wohnflächen abfließt, empfiehlt die einschlägige Fachliteratur ein Mindestgefälle von 0,5 bis 1,5%. Werden Duschrinnen als Raumteiler eingebaut, sollte das Gefälle auf 2% erhöht werden, um ein Überschießen des Duschwassers über den Rost in den Raum zu verhindern.
Welche Modelle stehen zur Verfügung?
Duschrinnen mit Längen von 700 bis 1200 mm können inzwischen als Standardprodukt bezogen werden. Viele Hersteller liefern inzwischen auch individuelle Maße oder bieten ablängbare Modelle an. Darüber hinaus gibt es rechtwinklige Rinnen, die im Wandeck der Dusche platziert werden. Eine besondere Variante stellen Schlitzrinnen dar: Durch ihr auf das Wesentliche reduziertes Design können sie sich ganz der innenarchitektonischen Badgestaltung unterordnen oder eigene gestalterische Akzente setzen.
Welche Möglichkeiten zur Individualisierung der Duschrinne gibt es?
Das auffälligste Designmerkmal einer Duschrinne ist der Rost. Wer heute ein Bad plant und gestaltet, greift zu einem Rost aus poliertem Edelstahl und kann dabei aus einer Fülle von Motiven wählen. Wer lieber einen auffälligen Blickfang setzt, greift zur Rinnenabdeckung aus Glas, einfarbig oder floral gemustert. Im Grenzbereich von Funktion und Design bewegt sich die Beleuchtbarkeit von Duschrinnen: Sie dient als Sicherheitsfaktor und als Schmuck zugleich. Es werden oftmals unterschiedliche Farben einschließlich Farbwechsel angeboten. Die Beleuchtung erlischt in der Regel automatisch nach dem Abfließen des Wassers.
Welche Rolle spielt der Bodenaufbau bei der Auswahl der Duschrinne?
Die Höhe des Bodenaufbaus ist ein grundlegendes Kriterium bei der Auswahl bodenebener Duschrinnen und Punktabläufe. In Neubauten beträgt sie meistens zwischen 120 und 160 mm. Hier haben sich Duschrinnen mit Gesamthöhen zwischen 105 bis 160 mm bzw. 79 bis 134 mm bewährt. In einigen Fällen empfiehlt es sich allerdings, auf eine flachere Variante zurückzugreifen, z.B. in Alt- und Bestandsbauten mit sehr niedrigem Bodenaufbau. Speziell hierfür haben einige Anbieter Duschrinnen mit besonders geringer Einbauhöhe im Programm. Bei Bädern mit sehr geringer Aufbauhöhe ist besonders auf die Einhaltung des Gefälles zu achten, da ein unzureichendes Gefälle Pfützenbildung begünstigt. Zudem verringert sich mit der Höhe des Bodenaufbaus auch der Platz für die Abwasserleitung. Eine geringe Einbauhöhe der Duschrinne kann mit einer verringerten Abflussleistung einhergehen. Beim Einbau einer bodenebenen Dusche in Bereichen mit niedrigem Bodenaufbau sollten der Durchlaufwert der Kopfbrause und die Abflussleistung der Duschrinne aufeinander abgestimmt sein.
Was muss bei der Auslegung beachtet werden?
Bodengleiche Duschrinnen sind in den Normen DIN 1986-100 und DIN EN 1253 nicht explizit aufgeführt. Dennoch ist es sinnvoll, die für die Auslegung und Dimensionierung festgelegten Vorschriften auch auf Duschrinnen anzuwenden. Vor allem im öffentlichen Bereich – beispielsweise in Fitnessstudios mit Reihenduschen – ist jeder Wasserstelle ein Ablauf zuzuweisen. Zudem ist sicherzustellen, dass das vorgegebene Mindestgefälle eingehalten werden kann. Viele moderne Duschen sind darüber hinaus mit Kopf- und Körperbrausen oder sogenannten Regenbrausen ausgestattet. Um durch den erhöhten Durchlaufwert dieser Brausearmaturen verursachte Überschwemmungen zu vermeiden, ist die Duschrinne je nach Ablaufleistung mit einem oder zwei Ablaufkörpern auszulegen. Handelt es sich um einen Bereich mit erhöhten Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz, empfiehlt es sich, eine Brandschutz-Duschrinne auszuwählen.
In welchen Bereichen ist ein Punktablauf der Duschrinne vorzuziehen?
Was die Entwässerungsleistung und die technische Qualität betrifft, gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Punktabläufen und Duschrinnen. Die Entscheidung für Punktablauf oder Rinne ist vor allem eine Frage von Ästhetik und Design. Bei Schneckenduschen, zum Beispiel, ist ganz klar ein Punktablauf mit rundem Rost im Vorteil, weil dann die Geometrie des Rostes perfekt mit der Architektur der Dusche harmoniert. Mit kleinen Mosaikfliesen lässt sich dabei der Duschboden optimal auslegen. Auch wenn sich die Entwässerungslösung in der Mitte des Duschbereichs befinden soll, empfehlen sich Bodenabläufe mit vierseitigem Gefälle.
Wie lassen sich bodenebene Duschrinnen optimal abdichten?
In Bädern wird der Bodenaufbau in der Regel mit Dichtungsbahn oder alternativer Dünnbettabdichtung geplant. Für Duschrinnen – insbesondere in Alt- und Bestandsbauten mit niedrigem Bodenaufbau – eignet sich die Verbundabdichtung im Dünnbett: Bauseits ist nur eine geringe Aufbauhöhe zwischen Belagsgrund und gewünschter Oberkante des Fertigfußbodens erforderlich. Bei fachgerechter Verarbeitung gelangt keine Feuchtigkeit über den Verlegemörtel in das Bauwerk und die Verlegung kann verhältnismäßig schnell erfolgen. Neue Verbundabdichtungssysteme, wie z.B. Ein- und Zweikomponenten-Abdichtungsstoffe, lassen sich durch Spachteln oder Rollen aufbringen. In der Regel sind mehrere Schichten erforderlich. Das bedingt entsprechende Anschlussmöglichkeiten an den Rinnen für diese Abdichtungsstoffe, beispielsweise in Form von Anschlussflanschen. Für den Einbau an der Wand sowie in Nischen sind zahlreiche Modelle auch mit Wandaufkantungen erhältlich.
Welche Möglichkeiten bietet die Duschrinne, um austretende Kanalgase zu vermeiden?
Zur Absicherung des Bades gegen eindringende Gerüche und Gase aus der öffentlichen Kanalisation wird in vielen Duschrinnen ein herausnehmbarer Geruchsverschluss mit Wasservorlage verwendet, der zu Reinigungszwecken zerlegbar ist und einen freien Zugang zur Rohrleitung ermöglicht. Als sichere und normgerechte Sperrwasserhöhe im Geruchsverschluss (Wasservorlage) gilt nach DIN EN 1253 eine Wasservorlagenhöhe von 50 mm. Je niedriger die Einbauhöhe, desto niedriger die Geruchsverschlusshöhe und desto schneller verdunstet das Sperrwasser, was wiederum zu Geruchsbelästigung führen kann. Dieser Fall tritt vor allem bei längeren Benutzungspausen ein, wie sie z.B. in den Badezimmern von Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Hotels vorkommen können.
Wie lassen sich die Funktionsgeräusche reduzieren?
Um die Anforderungen an den Installationsschallpegel der DIN 4109 und der VDI 4100 Schallschutzstufe (SSt) 1, 2 und 3 (siehe VDI 4100:2012, Tabelle 2) einzuhalten, sollte die Duschrinne mit 40 mm Mineralfaser-Trittschalldämmung, PE-Folie als Trennlage, ca. 45 mm Zementestrich (verfliest und ausgefugt) sowie Randdämmstreifen (PE-Schaum) eingebaut werden. Die Montage des Schallschutzes erfolgt, indem die Kontaktpunkte zu aufgehenden Bauteilen mit Schallschutzvorrichtungen versehen werden. Neben der Fußentkopplung sollte bei aufgekanteten Rinnen zusätzlich eine Wandentkopplung aufgebracht werden.
Welche Möglichkeiten des vorbeugenden Brandschutzes gibt es bei bodengleichen Duschrinnen?
Brandschutzrinnen verfügen über einen speziellen Edelstahlglockengeruchsverschluss. Dieser schützt in Verbindung mit der vorhandenen Wasservorlage vor einer Branderweiterung und einer Verrauchung des Duschbereiches. Der Ablaufkörper kann direkt beim Herstellen der Decke einbetoniert oder nachträglich mittels Kernbohrung und Zementmörtel verbaut werden. In klassifizierten Brandschutzdecken müssen die Hohlräume zwischen Ablauf und Decke verschlossen werden, damit im Brandfall weder Feuer noch Rauch in das nächste Geschoss eindringen können. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der relativ enge Ringspalt einer Kernbohrung dar. Eine mögliche Lösung ist eine mörtellose Hohlraumverfüllung in Form eines Fertigbauteiles, das manche Hersteller anbieten.
www.aco-haustechnik.de