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Wie Unternehmerpaare über Beruf und Familie denken

Eine Studie gewährt Einblicke in das Leben von Paaren, die kleine und mittlere Unternehmen führen. Dazu zählen auch Handwerksbetriebe.

Bild 1: Querschnitt der Studienergebnisse.

Bild 2: Zusammenfassung der Studien­ergebnisse, unterteilt in „Ich“, „Paar“ und „Firma“.

 

Die Unternehmensberatung verschickte fast 4000 Fragebögen per E-Mail und per Brief an Firmen im Handwerk, der Landwirtschaft und der Hotellerie. Geantwortet haben 159 Paare. 92 davon kamen aus dem Handwerk allgemein und davon 19 aus dem SHK-Handwerk. Die Studie ist nicht repräsentativ, weil die Teilnehmer nicht ausgewählt wurden, sondern über ihre Teilnahme selbst entscheiden konnten. Aber auch so lassen sich in den Ergebnissen interessante Trends erkennen und Einblicke in die Lage von Unternehmerpaaren in KMU aus Deutschland gewinnen, insbesondere im Bereich Handwerk.

Die guten und die schlechten Seiten
Unternehmerpaare in Deutschland vernachlässigen oft ihre Gesundheit, sind unzufrieden mit der Qualität ihrer Kommunikation, kümmern sich zu wenig um ihre Paarbeziehung und haben Schwierigkeiten, Firma und Privatleben zu trennen. Sie stehen aber in Krisensituationen fest zusammen, begegnen sich mit Wertschätzung und Loyalität, können Glücksmomente genießen und haben überwiegend den Humor nicht verloren. Sie geben sich meistens klare Regeln zur Entscheidungsfindung, können mit den Stärken und Schwächen ihres Partners recht gut umgehen und pflegen ihre Außenbeziehungen mit Kunden, Mitarbeitern und anderen Gesprächspartnern. Details dazu finden sich in Bild 1.
In allen drei beteiligten Branchen empfinden es die Partner als Mangel, dass sie sich zu wenig um ihre Gesundheit und um die eigenen Bedürfnisse kümmern. Männer sehen diesen Punkt noch etwas kritischer als Frauen. Beide Partner glauben ebenfalls branchenunabhängig, dass die Kommunikation untereinander und in der Firma besser sein könnte. Auf diesem Feld wie auch beim Thema Beziehungspflege zu anderen Menschen in Beruf und Privatleben schneiden die Frauen etwas besser ab. Sie sind offenbar im Durchschnitt kommunikativer als Männer.
Die große Mehrheit der Paare beklagt einmütig und branchenunabhängig, dass sich Firma und Privatleben nur sehr schwer trennen lassen. Ein weiteres generelles Problem ist der Mangel an Zeit für sich selbst, für Hobbys und für die Paarbeziehung. Schließlich haben insbesondere im Handwerk viele Paare Probleme, sich selbst Klarheit über ihre langfristige Lebensperspektive zu verschaffen, sowohl in der Firma als auch im Privatleben. Für die Frauen ist das ein größeres Problem als für die Männer. Auch wenn die Entscheidungsfindung überwiegend klar geregelt ist, werteten die Frauen bei dieser Frage nicht so positiv wie die Männer. Das heißt, sie wissen manchmal nicht so genau, was sie allein entscheiden können und was nicht.

Vergleich der Handlungsfelder „Ich – Paar – Firma“
Die zwölf Fragen der Studie lassen sich den drei Handlungsfeldern „Ich“, „Paar“ und „Firma“ zuordnen (Bild 2). Insgesamt kommt bei dieser Betrachtung das Feld „Firma“ am besten weg. Dort werden die Bausteine „Entscheidungswege & -regeln“ und „Erfolge & Misserfolge“ im Durchschnitt sehr gut bewertet und der Baustein „Menschen im Mittelpunkt“ zufriedenstellend. Das beschert der „Firma“ den Spitzenplatz.
Am zweitbesten schneidet das Handlungsfeld „Paar“ ab. Dort finden sich die zwei sehr gut bewerteten Bausteine „Wertschätzung & Loyalität“ sowie „Humor & Glücksmomente“ und ein zufriedenstellender („Unterschiede & Gemeinsamkeiten“). Allerdings auch drei Bausteine, die wenig Punkte erhalten haben, nämlich „Kontakt & Gespräch“, „Spaß, Freude & Paarbeziehung“ und „Firma & Privatleben“.
Das schwächste Ergebnis erzielt das Handlungsfeld „ich“. Zwei Bausteine werden nur zufriedenstellend bewertet: „Vision & Ziele“ sowie „Verantwortlichkeiten & Lebensrollen“. In diesem Handlungsfeld befindet sich auch der Baustein mit der insgesamt schlechtesten Punktzahl, „Selbstliebe & Gesundheit“. Frauen sehen ihre Rolle als Individuum etwas negativer als die Männer. Das könnte an dem Baustein „Verantwortlichkeiten & Lebensrollen“ und damit an dem bekannten Thema Doppelbelas­tung liegen.

Fazit der Studie
Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, was bei Unternehmerpaaren in Deutschland schon gut und sehr gut funktioniert und unterstreicht damit die Vorteile dieser Lebensform. Die liegen vor allem in dem begründeten Vertrauen und der absoluten Verlässlichkeit, die zwischen den Partnern herrschen. Die Studie bestätigt aber auch, was eine Meisterfrau auf den Fragebogen mit den Worten formulierte: „Das ist schwierig. Die Firma geht immer vor!“ Für manche Unternehmerpaare sicher ein Dilemma: Einerseits ist die Firma ihre unverzichtbare wirtschaftliche Heimat, andererseits darf sie nicht alles dominieren. So macht das Ergebnis zum Schluss deutlich, an welchen Themen man arbeiten kann, um auf der Skala von Erfolg und Lebensglück noch ein bisschen höher zu klettern.
Wer sich im Detail für die Ergebnisse interessiert, kann sie über www.powerpaare.net beziehen. Sie kostet 15 Euro netto.

Bilder: Becker Consulting GmbH, Kaarst

www.powerpaare.net
www.becker-kaarst.de

Becker Consulting GmbH

Die Agentur wird von Helmut und Marianne Becker geführt, die Anfang des Jahres das Buch „Ich & Du und die Firma - Kleine Ermutigung für Unternehmerpaare“ veröffentlicht haben. Sie leben und arbeiten seit über 25 Jahren miteinander und haben die Beratung und das Coaching von Unternehmerpaaren zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht.

 


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