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Wie funktioniert eigentlich...

eine hydraulische Weiche

Bild 1: Strömung in einer hydraulischen Weiche, wenn der Volumenstrom im Primärkreis kleiner ist als im Sekundärkreis.

Bild 2: Beispiel für eine hydraulische Weiche (hier der Typ „450/250“ des Herstellers ­Sinusverteiler GmbH.

 

Eine erprobte technische Lösung zur hydraulischen Verknüpfung unterschiedlich großer Volumenströme (z.B. in Heizungsnetzen) ist die hydraulische Weiche. Im Grunde genommen ist die hydraulische Weiche nichts anderes als ein großer Behälter mit mindestens vier Anschlüssen. Jeweils zwei Anschlüsse werden pro eingebundenem Volumenstrom (z.B. Kesselkreis, Verteilerkreis) benötigt. Die unterschiedlichen Kreisläufe sind dann miteinander verbunden, aber druckseitig entkoppelt, also nicht voneinander abhängig. Jeder Kreis benötigt seine eigene Umwälzpumpe.
Ein typisches Beispiel in der Heizungstechnik ist die Versorgung ­einer Fußbodenheizung mit sehr großem Volumenstrom. Gleichzeitig ist der Volumenstrom des Heizkessels begrenzt und kleiner als der der Fußbodenheizung.
Als grundsätzliche Vorteile ergeben sich neben der druckseitigen Entkoppelung der Wärmeträgerströme auch noch die einfachere ­Dimensionierung der Kesselkreisumwälzpumpe und die Zusatzfunktion der hydraulischen Weiche als Schlammfang (wegen des großen Querschnittes herrschen hier extrem niedrige Strömungsgeschwindigkeiten).
Beim Einsatz einer hydraulischen Weiche ist zu beachten, dass sie sich nicht temperaturneutral verhält. Man kann sich für jede Weiche drei prinzipielle Betriebsfälle vorstellen:

  • Der Volumenstrom des Primärkreises (z.B. Kesselkreis) und der des Sekundärkreises (z.B. Heizkreis) sind gleich groß – die Weiche ist außer Betrieb.
  • Der Volumenstrom des Primärkreises ist kleiner als der des Sekundärkreises – der Vorlauf des Sekundärkreises ist kälter als der des Primärkreises, da ihm in der Weiche kaltes Rücklaufwasser beigemischt wird (siehe Bild 1).
  • Der Volumenstrom des Primärkreises ist größer als der des Sekundärkreises – die Rücklauftemperatur im Primärkreis steigt an.

Deshalb ist es nicht empfehlenswert, einen Speicherwassererwärmer kesselseitig nach der hydraulischen Weiche zu installieren, da ­dieser für ein zügiges Aufheizen die Maximaltemperatur des Kesselkreises benötigt.

 


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