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Wasserübertritt oder zu geringer Spülstrom bei WCs?

Spülstromdrosseln und Drosselsets erleichtern die Anpassung

Versuchsstand für spülrandlose WCs an der Hochschule Esslingen, Institut für Versorgungstechnik. Hier leisteten Drosselsätze in den Spülkästen gute Dienste bei der Abstimmung von Spüldruck und WC-Keramik. Bild: Hochschule Esslingen

Mit einem Drosselset lässt sich der Spülstrom in mehreren Schritten absenken oder je nach System auch etwas erhöhen. Bild: TECE

Am Drosseleinsatz von Mepa wird der Spüldruck stufenlos per Drehung zwischen 1,8 l/s und 2,2 l/s eingestellt. Bild: Mepa

Auch bereits verbaute Viega-Spülkästen lassen sich mit einer Spülstromdrossel des Herstellers nachrüsten. Bild: Viega

 

In der Regel funktioniert das Zusammenspiel zwischen Spültechnik und Sanitärkeramik sehr gut, wofür schon die einschlägige Normung sorgt. Sollte es dennoch einmal zu Problemen wie Wasserübertritt über dem WC-Rand oder einem zu geringen Spülstrom kommen, muss der Installateur Spülstrom oder Spülmenge nachträglich korrigieren. So sind es nicht zuletzt spülrandlose WCs, die manchen Sanitärinstallateur vor Ort nach einer einfachen technischen Lösung suchen lassen. Unser aktueller Tipp beschäftigt sich mit Sanitärprodukten, die bei solchen Fällen für Abhilfe sorgen.

Die Unterputzmontage von Spülkästen ist Stand der Technik und kommt dem Kundenwunsch nach einem optisch ansprechenden Bad entgegen. Dazu gibt es eine große Auswahl von Betätigungsplatten mit komfortablen technischen Ausstattungen von der Zweimengen-Spültechnik bis zur kontaktlosen Auslösung. Das Zusammenspiel von Sanitärkeramik und Spültechnik funktioniert in der Praxis fast immer. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass eine nachträgliche Anpassung des Spülstroms oder der Spülmenge erforderlich wird. Dann sind mitunter Produkte gefragt, die Korrekturen ohne großen Aufwand ermöglichen.

Spülstrom/Spülmenge
Die Spültechnik beeinflusst das Spülergebnis hauptsächlich über die Parameter Spülstrom (auch als Spülkraft bzw. Spüldruck bezeichnet) und Spülmenge. Der Spülstrom hängt von zwei Größen ab: Zum einen vom hydrostatischen Druck zwischen dem Wasserspiegel im Spülkasten und der Auslassöffnung in der Sanitärkeramik und zum anderen von Strömungswiderständen und Querschnitten im Spülkasten und der WC-Keramik.
In der Praxis gibt es unterschiedliche Fälle, die eine Korrektur des Spülstroms erforderlich machen können. Eine Erhöhung ist vor allem dann wünschenswert, wenn die Spülergebnisse unbefriedigend sind, eine Reduzierung des Spülstroms kann sinnvoll sein, wenn es spritzt oder wenn Wasser über den Rand der WC-Keramik tritt. Sowohl mit der erstgenannten als auch mit der zweiten Problematik wird der Sanitärprofi insbesondere bei randlosen WC-Installationen konfrontiert: Die randlose Geometrie bedingt, dass der Spülstrom nicht bis zur Oberkante des Beckens fließen darf, damit es nicht zum Überspritzen kommt. Schließlich ist bei dieser WC-Keramik gewollt kein innenliegender Rand vorhanden, der das Spülwasser wie in einer Hohlkehle in geordnete Bahnen zwingt. Zugleich ist auf eine vollflächige Ausspülung zu achten, sodass es im Einzelfall auf eine abgestimmte Dosierung des Spülstroms ankommt.
Zwei Situationen sind zur Spülstromkorrektur zu unterscheiden: zum einen die Neubau- bzw. komplette Ersatz-Installation, sowie zum anderen der teilweise Tausch von Komponenten, beispielsweise die WC-Keramik.

Korrektur bei Komplett-Installation
Für die vollständige Installation der Keramik zusammen mit der Unterputz-Spültechnik bzw. für den Tausch des Spülkastens bieten einige Hersteller serienmäßig Spülkästen an, die eine Spülstromdrossel besitzen und eine Reduzierung des Spüldrucks bedarfsgerecht ermöglichen: So lassen sich beispielsweise die Viega UP-Spülkästen „2H“, „2C“ und „2S“ der Bauhöhe 1130 mm mit einer Drehbewegung an der Drossel im Ablaufventilsitz in fünf Stufen auf die Einbausituation einstellen. Mepa wiederum präsentiert eine neue Generation von Ablaufventilen für seine UP-Spülkästen „Sanicontrol A31“. Der Spüldruck lässt sich dabei mit der eingebauten Spülstromdrossel stufenlos von 2,2 l/s (Standard) auf bis zu 1,8 l/s (volle Drosselung) anpassen. Die Bandbreite wurde gerade im Hinblick auf die im Trend liegenden Randlos-WCs deutlich vergrößert. Die neue Ausstattung betrifft alle im „VariVIT“-WC-Vorwandelement vormontierten Spülkästen „Sanicontrol A31“.

Korrektur bei neuer WC-Keramik
Für den Tausch der WC-Keramik und den Verbleib des bisherigen Spülkastens bieten einige Hersteller Nachrüstsets für ihre Spülkästen zur Korrektur des Spülstroms an. Praxisgerecht sind hier Lösungen, die ohne großen Aufwand über die Revisions­öffnung des Spülkastens zu montieren sind. Der Hersteller TECE beispielsweise hat hierfür das Ablaufventil „A2“ im Programm, bei dem sich der Spülstrom mit einem Drosselset nachträglich in mehreren Schritten absenken oder auch erhöhen lässt. So hat der Installateur eine Bandbreite an Drosseln zur Hand, mit der eine punktgenaue Anpassung des Ablaufventils möglich ist. Dazu André Meiermann, Produktmanager Spültechnik bei TECE: „Wenn die Standardeinstellung einmal nicht passen sollte, dann lässt sich mit dem Drosselsatz der Spülstrom justieren: auf 65 % nach unten und auf 115 % nach oben. Das sollte für alle bekannten Praxisfälle ausreichen.“ Wie TECE bieten z. B. auch Viega, Mepa und Geberit Komponenten zur Regulierung des Spülstroms für ihre jeweiligen Systeme an.
Bei Mepa sind alle bereits installierten UP-Spülkästen der Typen „A31“ und „B31“ mit der neu entwickelten „Spülstromdrossel“ nachrüstbar. Das Ablaufventil wird über die Revisionsöffnung herausgenommen, die gewünschte Spülstromdrosselung eingesetzt bzw. eingestellt und das Ablaufventil wieder eingesetzt. Ein Umbau im Spülkasten selbst ist dabei nicht notwendig. Ebenso einfach lassen sich die Viega Spülkästen mit wenigen Handgriffen nachrüsten, wie der Hersteller erklärt. Die Spülstromdrossel sei dabei nicht nur für spülrandlose WC-Keramiken eine Lösung, sondern auch für Sonderinstallationen wie Kleinkind-WCs in Kitas. Passende Bauteile, die nachträglich über die Revisionsöffnung ohne großen Aufwand in den Spülkasten eingebaut werden können, bietet nicht zuletzt auch Geberit an. Beim Feinjustieren des Spülstroms ist allerdings im Blick zu behalten, ob der gedrosselte Wasserfluss noch zu einem hinreichenden Ausspülen der Keramik führt – sonst hat man zwar das Überspritzen verhindert, sich aber an anderer Stelle Probleme eingehandelt.

 

 

P­raxistipps auf den Punkt gebracht

In der täglichen Arbeitspraxis tauchen immer wieder Fehler und Fragen im Installationsablauf auf – einige selten, andere häufig. An dieser Stelle setzt die IKZ-HAUSTECHNIK an und zeigt in loser Folge Problemsituationen auf, die von der Industrie beantwortet werden, abgerundet mit Tipps und Tricks für knifflige Fälle.
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