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Wasserstoffrat: Bottom-Up-Studie zum Wärmesektor

Köln/Berlin.  Wie können Kommunen die Dekarbonisierung des Wärmemarktes bis 2045 effizient umsetzen? Im Auftrag des Nationalen Wasserstoffrats (NWR) der Bundesregierung untersuchten das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) sowie das Fraunhofer-Institut Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) vier Kommunen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, was ihre Gebäudestruktur und Energienachfrage, vorhandene Versorgungsnetze und Potenziale an Umweltwärme und zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (EE) angeht. Auf die „Bottom-Up-Studie zur Dekarbonisierung des Wärmesektors“ verwies Ende November letzten Jahres der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH).

Titel der Präsentation zur Bottom-Up Studie Wärmesektor. Bild: Fraunhofer ISE

 

Betrachtete Kommunen sind Fellbach (industriell, ländlich), Mainz (industriell, urban), Burg bei Magdeburg (nicht-industriell, urban) und Westerstede (nicht-industriell, ländlich). Für jede werden mehrere Szenarien des Versorgungsumbaus untersucht und als sogenannte Dekarbonisierungspfade verglichen, unter Einbeziehung von Wasserstoff. Dessen Einsatz für die Gebäudebeheizung rechnet sich, wenn Industrie im Versorgungsgebiet einen hohen Prozesswärmebedarf hat und diesen mit Wasserstoff deckt. Dies wiederum führt zu einem geringeren Ausbaubedarf bei den Stromnetzen, der doch in vielen Ortsnetzen bevorstehen wird. Anpassungsbedarf besteht aber auch bei den Erdgasnetzen, insbesondere was die Eignung für die spezifischen Betriebsdrücke von Wasserstoff und die Fließgeräusche angeht.

Grundsätzlich geht die Studie davon aus, dass alle klimaneutralen Energieträger in der Wärmeversorgung benötigt werden und plädiert für detaillierte Betrachtungen der Infrastruktur und Potenziale vor Ort im Vorfeld einer Investitionsentscheidung. Der BDH begrüßte diesen innovativen Ansatz. Es werde deutlich, dass es eine „One-Size-Fits-All“-Lösung im Wärmesektor nicht gibt, so BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Es bedürfe vielmehr des gesamten technischen Lösungsraums, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. 

Die Studie in Kurz- und Langfassung sowie als weiteres Material eine Präsentation, stehen bei der Leitstelle Wasserstoff zum Download bereit.

 


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