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Vorausschauende Planung ist das A und O

Die Vergrößerung des Unternehmens birgt Risiken wie auch Chancen – ein Beispiel aus der Praxis

„Alle Termine stets im Blick, moderne Digitaltechnik macht es möglich: Der Info-Desk ist das Herzstück unseres Zentralbüros“, sagt Alexander Stamos.

Einkauf und Kundenbetreuung werden im Unternehmen großgeschrieben. Stamos kauft Schnelldreher wie Pumpen und Durchlauferhitzer gleich Palettenweise. So lassen sich deutlich günstigere Preise erzielen.

Besonders stolz ist der Unternehmer auf seinen gro­ßen Technik­raum. Wärmepumpe, Wohnungslüftung, Brennwertkessel, Brennstoffzellenheizgerät und jede Menge Komponenten finden sich dort. Betriebsbereit und zum Anfassen.

Wandheizung erlebbar. Anschaulicher kann man es dem Kunden wohl kaum erklären.

Um Material und Werkezuge kümmert sich ein Mitarbeiter. Er ist für die Ausgabe als auch Rücknahme verantwortlich und stellt für jeden Auftrag ein Werkzeug- und Maschinen-Paket bedarfsgerecht zusammen. Übrig gebliebenes Material reichen die Monteure einfach nur rein. „Damit müssen sie sich nicht aufhalten“, sagt Stamos.

Zum Firmengebäude gehört auch nachgeführte PV-Anlage. Sie folgt im Tagesverlauf dem Sonnenstand und erhöht damit den Ertrag.

 

Wie vergrößere ich als SHK-Handwerker nachhaltig und effizient mein Unternehmen? Inwieweit muss ich meine Mitarbeiter einbeziehen? Welche organisatorischen Prozesse sind damit verbunden? Nicht wenige Unternehmer werden vor diesen Fragen stehen. Alexander Stamos hat den Schritt in die Unternehmensvergrößerung gewagt und gleichzeitig den Unternehmenssitz um 20 km von Neuss nach Grevenbroich verlegt. Bei einem Gespräch vor Ort erfuhr IKZ-Chefredakteur Markus Sironi, welche Erfahrungen der SHK-Unternehmer dabei gemacht hat.

„Der Wunsch war schon lange vorhanden, und dennoch: Den Unternehmenssitz verlegen und die Mannschaft aufstocken war für uns eine zeitintensive wie auch logis­tische Herausforderung“, sagt Alexander Stamos. „Da gibt es keinen Leitfaden, an dem man sich orientieren kann. Organisation, Lagerhaltung und Einkauf müssen in einem größeren Unternehmen gänzlich anders organisiert werden. Darauf muss man sich einstellen, und zwar vorher.“ Stamos hat sich bei anderen Unternehmen schlau gemacht, erfolgreiche Firmeninhaber gefragt. Wie laufen Organisation, Mitarbeiterführung, Materialwirtschaft und andere Dinge dort ab. „1 zu 1 übertragen lässt sich das zwar nicht, aber es schärft die Sinne für das, was künftig zu tun ist“, sagt Stamos. Seine Kontakte beim SHK-Fachverband Nordrhein-Westfalen, bei dem er ehrenamtlich im betriebswirtschaftlichen Ausschuss tätig ist, haben ihm da ein Stück weit die Türen geöffnet. Das sei ein erster guter Schritt gewesen. „Ich komme ja nicht aus einer Unternehmerfamilie, bin 1993 in die Selbstständigkeit gestartet und konnte nicht auf die Erfahrung einer vorherigen Generation zurückgreifen“, so Stamos.

Material teuer eingekauft
Die Anfänge in den 90er-Jahren waren nicht einfach, erinnert sich der Unternehmer. Das fing schon bei der Materialbeschaffung an. „Insbesondere im Einkauf haben wir oft nicht die Preise realisieren können, die möglich gewesen wären. Wir haben klein-klein bestellt und so schlicht zu teuer gekauft“, weiß Stamos heute. „Wir kaufen seit der Vergrößerung Palettenweise und können ganz andere Preise erzielen. So bleiben wir wettbewerbsfähig auch im harten Umfeld.“ Für die Partner aus dem Großhandel war die Wandlung ein mitunter schmerzhafter Prozess. Sie mussten akzeptieren, dass sich der inzwischen auf 20 Mann gewachsene Handwerksbetrieb seine Partner noch genauer als bisher aussucht und preissensibler einkauft. „Das führte hier und dort schon mal zu Irritationen bei den alteingesessenen Verkäufern“, erinnert sich Stamos mit einem Schmunzeln. Gleichwohl legt der Heizungsbaumeister viel Wert auf ein faires und auskömmliches Miteinander. „Partnerschaft umfasst mehr als nur günstige Einkaufskonditionen“, sagt er.
Zurück zum Betrieb. Die Lagerhaltung hat sich mit der Betriebsvergrößerung und -verlegung ebenfalls deutlich verändert. Vieles wurde optimiert und professionalisiert. Ein eigener Mitarbeiter ist beispielsweise für die Ausgabe als auch Rücknahme der Materialien und Werkzeuge verantwortlich. Für jeden Auftrag wird ein Werkzeug- und Maschinen-Paket bedarfsgerecht zusammengestellt. Übrig gebliebenes Material reichen die Monteure einfach nur rein. „Damit müssen sie sich nicht aufhalten“, sagt Stamos.

Zeigen wie es geht
Besonders stolz ist der Unternehmer auf seinen großen Technikraum. Das ist der Raum, mit dem wir Geld verdienen, sagt er selbstbewusst. Wärmepumpe, Wohnungslüftung, Brennwertkessel, Brennstoffzellenheizgerät und jede Menge Komponenten finden sich dort. Betriebsbereit und zum Anfassen. „Das kommt an beim Kunden. Und es steigert den Verkaufserfolg, denn viele Fragen zum Angebot oder der Technik lassen sich am praktischen Beispiel beantworten. Der Kunde unterschreibt das Angebot noch im Haus.“
Zum Firmenkonzept gehört auch ein großzügiger Schulungsraum. Dort lädt Stamos neben seinen Kunden auch Vertreter von Wohnungsgesellschaften zum informativen Round Table ein. Aber auch Hersteller. „Wir fahren nicht mehr zu Schulungen, wir lassen bequem inhouse schulen. Das spart Zeit und damit Geld“, so Stamos.
Stamos konzentriert sich auf kleinere Heizungsanlagen: „Das Ein- und Zwei-Familienhaus, da fühlen wir uns wohl, da sind wir zu Hause.“ Größere Mehrfamilienhäuser realisieren seine Mitarbeiter aber auch und natürlich gehören Industrieunternehmen zu seinem Kundenkreis. „Das macht Spaß, weil es sehr interessant und abwechslungsreich ist. Außerdem steht in der Industrie weniger der Preis als vielmehr die Zeit im Fokus.“ Man müsse halt flexibel sein und auch Wochenendarbeit akzeptieren, will man Fuß fassen, betont der Unternehmer.

Leasen statt kaufen
Zeitgemäß aufgestellt ist der Unternehmer auch bei der Finanzierung der Anlagen. „Schon heute werden vier von zehn Heizungsanlagen geleast“, sagt Stamos. Künftig werde die Zahl noch steigen, ist sich der Heizungsspezialist sicher. Um den Bekanntheitsgrad, aber auch den Absatz zu steigern, will sich Stamos künftig online stärker engagieren. Eine Plattform zur Endverbraucheransprache analog zu Thermondo, die er über einen Industriepartner nutzen möchte, sei in Planung. Ab dem kommenden Jahr soll das Pilotprojekt starten. Man darf gespannt sein, was sich Stamos dann noch einfallen lässt.

www.stamos.de

 

IKZ-TV-Shot

Die Redaktion hat einen kurzen TV-Clip zum Firmenbesuch bei Heizungsbaumeis­ter Alexander Stamos ins Netz gestellt. Dort erläutert der Unternehmer seinen Vermarktungsansatz und die eingebauten Komponenten im Technikraum. Detailliert informiert er über Leistung und Einbindung des neuen Brennstoffzellenheizgerätes.
Diesen wie auch weitere Clips gibt es unter: www.ikz.de/ikz-tv-shot.html.

 


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