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Von der Effizienz zur Ästhetik

Frank Hartmann

Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten in den Wohnbereichen bieten nicht selten die Möglichkeit, die Wärmeübertragung an die Raumluft nicht nur effizienter, sondern auch die Wohnsituation überhaupt angenehmer zu gestalten.

 

Anschlussleitungen für Trockenbau Wandheizugsmodule.

Die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen von Wohnräumen sind in Bestandsgebäuden äußerst vielfältig. Sie reichen von der einfachen Wohnraumkosmetik mit Erneuerung der Oberflächen von Wänden, Decken und Fußböden, Neuaufteilung und Umgestaltung von Grundrissen, Nutzungsänderungen diverser Wohnbereiche analog zur Entwicklung der Bewohner bis hin zu Dachausbauten und Wohnraumerweiterungen.

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Vielfältige Möglichkeiten
So manch ungeliebte Heizkörperpositionierung gerät hierbei sehr schnell ins ­Visier. Die Unart der letzten Jahrzehnte, die Außenwand erst zu schwächen, um dann dieses energetische Manko mit einem großzügig dimensionierten Heizkörper vermeintlich auszugleichen, stellt einen ersten Ansatz des Handelns dar.

Es stellt sich sehr schnell die Frage, ob man sich mit einem neuen Heizkörper und freilich mit entsprechenden Strahlungsplatten (da die Alufolien nun wirklich nicht mehr diskutabel sind) ernsthaft auseinandersetzt, oder nicht doch kurzerhand den Heizkörper demontiert und die Schwächung des Mauerwerks baulich durch Ausmauern der Heizkörpernische korrigiert. Dies birgt zudem den Vorteil einer gleichmäßigen Fläche, die sich ohne Unterbrechung positiv in das Raumempfinden einfügt.

Um dennoch den Wohnraum ausreichend temperieren zu können, bietet der Markt heute eine Vielzahl von Wandflächenheizungsmodulen im Trockenbau an, um hiermit besonders für die Modernisierung praxisnahe Lösungsvorschläge anbieten zu können. Dabei besteht keineswegs der Zwang, das gesamte Wärmeübertragungssys­tem umzustellen, sondern man kann sich auf bestimmte Wohnräume und vor allem bestimmte Wohnbereiche konzentrieren, da eine Wandflächenheizung stets mit ­herkömmlichen Heizkörpern kompatibel ist. Zu beachten ist ­lediglich, dass man die Vorlauftemperatur von Wandheizungsflächen auf maximal 55 °C begrenzt, was heute ohnehin für die gesamte Wärmeübertragung an die Raumluft gilt.

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Montage von Trockenbau Wandflächenheizungen.

Natürlich kann man Wandflächenheizungen auch mit niedrigeren Vorlauftemperaturen betreiben; denn selbst mit niedrigen Temperaturen ermöglicht eine Wandflächenheizung durch die große Wärmeübertragungsfläche eine hohe Regelgüte. Dies ist besonders bei temporär genutzten Räumen wichtig. Beispielsweise in einem Kinderzimmer - dem wohl anspruchvollsten Raum eines Wohnhauses überhaupt - ist eine hohe Regelgüte wichtig, um in den Nachtstunden einen wirksamen Absenkbetrieb fahren zu können und dennoch in den Morgenstunden schnell Wärme in den Raum gebracht werden kann. Ein weiterer Vorteil insbesondere gegenüber von herkömmlichen Fußbodenheizungen ist der geringe Materialaufbau ab Oberkante Wärmeübertragungsrohr.

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Individuelle ­Wohnwärmegestaltung
Die Tatsache, dass bei Fußbodenheizungen der herkömmlichen Art stets erst große Estrichmassen überwunden werden mussten, um die Wärme an den Wohnraum zu übertragen, machte die Fußbodenheizung zu einem sehr trägen System, was die Regelbarkeit angeht. Aber auch um dieser Typologie entgegen zu treten, bietet der Markt mittlerweile eine Vielzahl von Fußbodenheizungssystemen, die sowohl im Trockenbau als auch als Nasssystem ein Minimum an Aufbauhöhe verlangen, was die Einbringung und Montage erheblich erleichtert. Folglich ist auch das Nachrüsten von Fußbodenheizungen im Gebäudebestand kein unüberwindbares Unterfangen mehr. Es sollte lediglich auf den Bodenbelag geachtet werden.

Niedrigsttemperatur-Konvektor mit Hocheffizienzventilatoren von Jaga.

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Der ideale Belag ist freilich ein Steinbelag oder eben ein keramischer Bodenbelag. Auch wenn es sogenannte Laminat- oder echte Parkettböden gibt, die ebenso wie mache Teppiche oder Korkböden für Fußbodenheizungen geeignet sind, gilt es zu bedenken, dass all diese Beläge natürlich den Wärmeübertragungswiderstand erhöhen.

In solchen Fällen ist eine Wandflächenheizung meist die sinnvollere ­Variante. Nicht zuletzt, da sie eine Vielzahl von gestalterischen Möglichkeiten bietet, wie beispielsweise die Ausbildung von Wandsockeln, die Stärkung geometrischer Schwachstellen, Kombinationen mit farblichen und formbildenden Kreationen. Die angenehme Strahlungswärme, welche auf den ganzen Körper des Menschen - besonders in Aufenthaltsbereichen und Sitzpositionen - wirkt, kommt zusätzlich dazu und steigert die thermische Behaglichkeit und somit das Wohlbefinden des Menschen im umbauten Raum erheblich.

Wer dennoch auf Heizmöbel nicht verzichten will, dem sei ein Niedrigsttemperaturkonvektor ans Herz gelegt, wie er schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Auch hier sind die Anwendungen vielseitig und erlauben eine sehr individuelle Wohnwärmegestaltung. Ob nun als vollständiges Bauteil, welches an die Wand montiert, frei stehend oder als Unterflurkonvektor mit sehr geringen Bauhöhen, auch baulich auf sehr vielseitige Art und Weise dem Wohnbereich ganz besonderen Ausdruck verleihen kann. Die Verkleidung des Konvektors kann in verschiedenen Materialien bauseits erstellt werden und Kombinationen mit Bauteilen Synergiepotenziale nachhaltig ausreizen.

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Unterputz Thermostatkopf mit Rücklauftemperaturbegrenzer in einer Nasszelle.

Farbige Akzente
Überhaupt sollten sichtbare Heizmöbel doch eine durchaus gewollte Positionierung erhalten. Wer Heizkörper hinter Gardinen, Einbauteilen oder sonstigen Möbeln verstecken will, sollte sich doch vielmehr für eine Wandflächenheizung entscheiden, die muss nicht versteckt werden. Natürlich gilt es auch bezüglich des Wohnbereiches zu unterscheiden, und folglich muss die Frage erlaubt sein, ob es denn ein System sein muss? Den klassischen Badehandtuchheizkörper beispielsweise wird es immer geben. Nicht nur um das Handtuch vorzuwärmen, sondern um temporär individuellen Wohnwärmekomfort optimal sicherstellen zu können, da es doch das Badezimmer ist, das gerne auch mal auf 24 °C und mehr temperiert werden soll. Muss es dann immer die weiße Sprossenwand sein, oder kann es nicht auch mal eine vielleicht extravagante Formgebung sein, oder zumindest mal eine andere Farbe, ob knallig bunt, oder klassisch harmonisch.

Wer Heizmöbel gezielt im Gestaltungskonzept eines Wohnraumes einsetzt, sollte diesem auch einen entsprechenden Stellenwert zugestehen und durch farbliche Akzente unterstreichen.

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Natürlich gilt es bei dieser ganzen ­Sache auch die Regelungstechnik auf den Punkt zu bringen. Dies betrifft natürlich nicht nur diverse Thermostatköpfe, die beileibe nicht immer weiß sein müssen, sondern auch Raumthermostate und andere Bedieneinheiten. Der bestehende Heizkreis wird zumeist beibehalten bzw. ergänzt oder marginal verändert. Die Rohrleitungen sind zu spülen, der hydraulische Abgleich ­herzustellen, drehzahlgeregelte Umwälzpumpen einzubauen und die Systemtemperaturen auf ein vernünftiges Minimum entsprechend dem Wärmeübertragungssystem zu reduzieren.

Auch wenn eine Wandflächenheizung mit niedriger Temperatur (<  55 °C) mit Heizkörpern kombiniert werden soll, ist dies möglich, da der Markt auch hierfür verschiedene Unterputz-Thermostatventile beispielsweise mit Rücklauftemperaturbegrenzung ect. anbietet.
Fotos: Hartmann

Autor
IKZ-ENERGY Autor Frank Hartmann ist Geschäftsführer des Forums Wohnenergie.
97509 Zeilitzheim
Tel. 09381 716831
Fax 09381 716330
hartmann@forum-wohnenergie.de
www.forum-wohnenergie.de

 


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