Werbung

Vom Dach in die Kanalisation

Was muss das SHK-Fachhandwerk beachten und welche Mängel sind im Bereich der Dachentwässerung häufig zu beobachten

Cathrin Wink, Leiterin Produktmanagement Gebäudetechnik beim Hersteller Wavin.

Jedes System hat eigene Anweisungen für den richtigen Einbau. Daher ist es extrem wichtig, auf Montage- und Befestigungsregeln zu achten.

 

Mit den häufig wiederkehrenden Unwetterereignissen rückt die Entwässerung von Dachflächen stärker in den Fokus. Nur mit einem fachgerecht installierten und einwandfreien Rohrsystem lassen sich die großen Wassermassen sicher abführen, ohne Schäden an der Bausubstanz zu hinterlassen. Worauf der SHK-Fachhandwerker bei der Auslegung sowie bei der Montage achten muss und welche Folgen durch Mängel resultieren, verriet Cathrin Wink, Leiterin Produktmanagement Gebäudetechnik beim Hersteller Wavin, in einem Gespräch mit der IKZ-HAUSTECHNIK.

IKZ-HAUSTECHNIK: Frau Wink, Sie haben jahrelange Erfahrung im Bereich der Dach­entwässerung. Hat sich mit der Häufung von Unwetterereignissen etwas im Umgang mit dem Thema geändert?
Cathrin Wink: Die Starkregenereignisse in Deutschland nehmen durchaus zu.
Es gibt auch Regionen, die nicht so deutlich betroffen sind. Grundsätzlich ist es zum Schutz von Gebäuden und den Personen wichtig, dass die Dachentwässerung im Vorfeld richtig und möglichst genau geplant wird. Hierzu sollte zuerst das richtige und auch passende System ausgewählt werden. Ist dies erstmal geschafft, kommt häufig die Frage: Und was passiert bei einem Jahrhundertregenereignis? Daher spielt vor allem
das Notentwässerungssystem eine immer wichtigere Rolle. Denn speziell bei solch einem Ereignis muss das Wasser fachgerecht aufgefangen und abgeleitet werden. Letztlich kann man schon sagen, dass sich der Umgang insofern geändert hat, dass solche Umweltereignisse intensiver mit in die Planungen einfließen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Solche Starkregener­eignisse können häufig aufgrund fehlerhafter Entwässerungssysteme großen Schaden anrichten. Können Sie hierzu Beispiele geben?
Cathrin Wink: Hier lassen sich einige Punkte anführen, wie beispielsweise die von mir bereits erwähnte Notentwässerung. Weiterhin können Schäden auftreten, wenn die Notentwässerung ans Kanalsystem angeschlossen, oder auch die Wartung des gesamten Entwässerungssys­tems vernachlässigt wird. Letztlich kann aber auch eine zu große oder zu kleine Dimensionierung des Systems eine Ursache für Schäden sein.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was sind die häufigsten Fehler, die auf der Baustelle zu beobachten sind?
Cathrin Wink: Die häufigste Ursache für Mängel ist wohl die fehlende Anwendung oder Nichtbeachtung von Montage- und Befestigungsregeln. Jedes System hat eigene Anweisungen für den richtigen Einbau. Daher ist es extrem wichtig darauf zu achten. Andernfalls kann das zu ganz unterschiedlichen Problemen führen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Im September 2016 erschien die aktualisierte Fassung der DIN 1986-100. Wie schätzen Sie die Situation ein? Sind die Änderungen schon gänzlich beim Fachhandwerk angekommen?
Cathrin Wink: Die Änderungen in der DIN 1986-100 werden sich sicherlich zeitnah beim Fachhandwerk durchsetzen. Änderungen dieser Art benötigen einfach immer etwas Zeit, bis es zur praktischen Anwendung kommt. Schauen wir darauf, was sich geändert hat, betrifft es vor allem die Berechnung einer Unterdruckentwässerung beziehungsweise Auslegung. Angepasste Auslegungswerte für Flach- und Schrägdächer als auch die geänderten Regenspenden können eine Berechnung/Auslegung deutlich beeinflussen.

IKZ-HAUSTECHNIK: In der Regel wird die Installation der Einläufe beispielsweise auf Flachdächern vom Dachdecker ausgeführt. Der SHK-Fachhandwerker übernimmt dann die Montage des Rohrsys­tems. Welche Absprachen sollten im Vorfeld getroffen werden?
Cathrin Wink: Die Schnittstelle zwischen allen Parteien muss letztlich klar definiert sein, um einen reibungslosen Baustellen­ablauf zu gewährleisten. Daneben sind auch Termintreue und saubere Verarbeitung für alle Parteien ein grundlegendes Fundament.

IKZ-HAUSTECHNIK: Eine letzte Frage Frau Wink. Wie unterstützt Wavin seine Kunden, um eine fachgerechte Auslegung und Installation von Dachentwässerungen zu begünstigen?
Cathrin Wink: Wir bieten seit April 2017 gemeinsam mit dem Hersteller von Befes­tigungssystemen, Sikla Drain, ein Kompaktpaket rund um die Unterdruck-­Dachentwässerung an. Die ganzheitliche Betreuung der Kunden beginnt bei dem Planungs- und Vorfertigungsservice und beinhaltet die gesamte Projektbetreuung. Bei der Planung von Projekten stehen den Kunden selbstverständlich auch Experten und Fachwissen beider Firmen zur Seite. Unser Ziel ist es, 360-Grad-Betreuung zu gewährleisten.

Bilder: Wavin GmbH

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: