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VfW-Studie: Wohnraumlüftung als Schlüsseltechnologie

Wärmerückgewinnung verringert die Größe des benötigten Wärmeerzeugers. Bild: WfV

 

Berlin. Wie wirkt sich der Einsatz von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung in Gebäuden mit Wärmepumpen aus? Die Frage ließ der VfW Bundesverband für Wohnungslüftung durch das ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden untersuchen. Die Kurzstudie „Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung als nachhaltige Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele“ wurde Mitte Juni dieses Jahres veröffentlicht. Ein Ergebnis: Bei einer Ausstattung von 50 % der Gebäude in Deutschland mit Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung würden die Stromnetze im Winter um bis zu 10 GW entlastet.

Das ITG führte die Kurzstudie als Äquivalenzstudie durch, wie sie insbesondere im klinischen Bereich zum Nachweis der Nicht-Unterlegenheit eines Behandlungsverfahrens im Vergleich mit (einem) anderen eingesetzt wird. Hier errechnete das ITG für die ventilatorgestützte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung eine direkt mit dem Kennwert von Wärmepumpen vergleichbare Leistungszahl. Diese liege für „normale“ Rahmenbedingungen bei ca. 11 bis 25, die Leistungszahl von Wärmepumpen bei ca. 3 bis 6, was auf ein „bereits sehr gutes Verhältnis von eingesetzter elektrischer Energie zu erlangter Heizenergie“ hinweise, so der VfW.

Wärme, die sich bereits im Gebäude befindet, erneut zu nutzen, biete Effizienzvorteile gegenüber regenerativer Energie, die andernorts erzeugt werde und erst noch ins Gebäude eingebracht werden müsse. Dass die höchsten äquivalenten Leistungszahlen der Wärmerückgewinnung bei niedrigen Außentemperaturen erreicht werden, mache die Technologie zu einem Komplementärsystem für Wärmepumpen, mit dem im Winter deutlich weniger elektrische Leistung vorgehalten werden müsse. Weitere Argumente seien erzielbare CO2-Einsparungen und Kosteneinsparungen, z.B. durch die Nutzung von Eigenstrom aus PV-Anlagen. Infolge der Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten könnten in hoch wärmegedämmte Gebäude kleinere Wärmeerzeuger eingebaut werden. Ein weiterer Effekt seien ein hoher Wohnkomfort und eine gesunde Raumluftqualität, womit die Vermeidung von Folgekosten für Bauschadenssanierungen wahrscheinlicher werde.

 


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