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Vernetzte SHK-Technik

Möglichkeiten und Herausforderungen der Smart Home-Systeme für SHK-Fachkräfte

Smart Home-Systeme können mehr sein als nur eine Spielerei. Bild: Bosch

Für den bestimmungsgemäßen Betrieb von Trinkwasser-Installationen ist der regelmäßige Wasseraustausch eine wichtige Voraussetzung. Hier setzt die Geberit-Hygienespülung an. Einstellungen zu Spülmengen und Spülintervallen sind per Smartphone möglich. Daten der Spülvorgänge können über die Bedien-App ausgelesen, auf einen PC übertragen und archiviert werden. Bild: Geberit

Die Anschaffung von Smart Home-fähigen Thermostaten für die hauseigenen Heizkörper soll ausreichen, um die Heizkosten im Jahr um 300 Euro zu senken. Bild: BCS Group

Das „Smart Home“-Konzept für Durchlauferhitzer von Clage. Kernelement ist die App „Smart Control“. Sie erlaubt dem Nutzer, durch ein virtuelles Drehrad gradgenau seine Wunschtemperatur sowie viele Zusatzfunktionen einzustellen. Gesteuert wird das Ganze über den Home Server, der über Funk und WLAN die Verbindung zwischen den Geräten und dem Touchpad herstellt. Bild: Clage

Verschiedene Wärmeerzeuger von Junkers sind internetfähig. Mit der dazugehörigen App „Junkers Home“ können Haus- und Wohnungsbesitzer auf Systemeinstellungen der Heizung zugreifen, etwa zum Erhöhen der Raumtemperatur oder zum Prüfen des Betriebszustandes aus dem Urlaub. Bei einer Störung erscheint eine entsprechende Meldung auf dem mobilen Endgerät, sodass der Nutzer den Störcode gleich an den Heizungsfachmann weitergeben kann. Bild: Junkers

Smart Home, vernetzte Haustechnik, App-gesteuerte Armaturen und Kontrolle von unterwegs: Mit ihrer „SYR-Connect“-Technologie bringt SYR die Armaturen ins Internet, die dann mittels einer App steuer-

 

Die Zukunft wird Mieter und Wohnungseigentümer vor energiepolitische Herausforderungen stellen. Denn der Energiebedarf von Haushalten soll sich drastisch verringern. Neben den klassischen Wegen und Maßnahmen zur Energieeinsparung im Gebäudebestand wie der Gebäudedämmung sind Smart Home-Systeme entstanden. Doch nicht nur der Nutzer setzt sich mit dem vernetzten Haus auseinander, auch die SHK-Branche erschließt die Möglichkeiten und Anforderungen für sich. 

Smart Home-Systeme sind aus Filmen, Fernsehen und Internet vor allem als technische Spielereien bekannt: Die Rollos schließen sich wie durch Zauberhand, Musik wird gestartet, aus dem Auto heraus lässt sich die Herdplatte einstellen oder nach Feierabend bereits aus der Bahn die Heizung andrehen.

Auch im Bereich des Wassermanagements der Sanitäranlagen gibt es viele Möglichkeiten der Einsparung, die sich dem Nutzer durch den Einsatz von solchen Systemen erschließen.
Neben dem simplifizierten Alltag des Nutzers haben Smart Home-Lösungen jedoch auch tiefergehende Einwirkungen auf die Energieeffizienz einer Immobilie, die nicht jedem Anwender geläufig sind. Das vernetzte Haus kann schließlich nicht nur Radio und Deckenlampe an- und ausschalten, sondern laut erster Testreihen des Fraunhofer Instituts auch bis 30% des Heizbedarfs und immerhin mehr als 10% des Strombedarfs einer mehrstöckigen Immobilie einsparen.

Für eine 70 m² großen Wohnung zahlt man im durchschnittlich 1000 Euro Heizkosten im Jahr. Ein Heizsystem für die Smart Home-Lösungen benötigt kommunikationsfähige Thermostate an den Heizkörpern. Damit kann der Nutzer etwa 300 Euro Heizkosten im Jahr sparen. Doch wie gelingt es mit Smart Home-Komponenten, eine derart große Energieersparnis zu bewirken?

Die Antwort klingt simpel: „Das Smart Home-System ist mit dem Haushalt vernetzt und denkt energieeffizient mit“, erklärt Darko Djuras, Geschäftsführer der BCS Group aus Berlin. Sein Unternehmen hat sich auf Smart Home-Lösungen spezialisiert. Der Großteil der Geräte des Hauses – ob Heizung, Licht oder Lüftung – werden zentral von dem System gesteuert. Werden diese nicht genutzt, stellt das System sie bis zur nächs­ten Nutzung aus. „Allein durch diese Funktion sparen Nutzer einen großen Teil ihrer Energiekosten.“

„Smarte“ Zeiten für die SHK-Branche

Die Vorteile von Smart Home-Lösungen für den Endnutzer sind bewiesen. Doch welche Anforderungen stellen die neuen technischen Systeme an den Heizungs- und Sanitärbereich? Welche Möglichkeiten bieten sich dem Fachhandwerk?

Für die Handwerker bedeutet das steigende Bedürfnis des Endnutzers nach Beratung und Anleitung ein umfassendes Wissen in Sachen „Smart Home“, das sie sich aneignen müssen. Diese Gebäudetechnik birgt schließlich – gerade in Bezug auf die SHK-Branche – einige Neuheiten. Im Sanitärbereich reichen die Lösungen von EIB-fähigen Armaturen über No-Touch-Installationen und Wassermanagementoptionen bis hin zur Fernauslesung vom Wasserverbrauch.

Auch im Heiz- und Energiebereich gibt es einige Smart Home-Lösungen, die es zu kennen gilt. Paradebeispiel ist hier natürlich das Vernetzen der elektronischen Geräte, die mit dem Binary Unit System (BUS) funktionieren. Dieses System wird auch für den Komfort des Verbrauchers eingesetzt, beispielsweise zur Rollladen- und Lichtsteuerung oder zur Sicherheit des Nutzers, z.B. durch den automatisierten Einsatz von Rauch-, Brand- und Einbruchmeldesystemen.

Einer der wichtigsten Bestandteile des Smart Home ist jedoch die Energie- und Kosteneinsparung des Nutzers. „Erreicht wird diese Ersparnis, neben der kontrollierten Belüftung, der Einbeziehung regenerativer Energiequellen vor allem durch die Temperaturregelung der Immobilie“, erläutert Darko Djuras von der BCS Group aus Berlin. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Handwerker dem Endnutzer anbieten, beispielsweise den KNX/EIB-fähigen Regler für Flächenheizungen und die Heizungsregelung, die durch das Erkennen des Wärmebedarfs des Nutzers die Heizung selbstständig anpasst.

Zukünftige Anwendungsbereiche

Anders als im asiatischen Raum hat sich das Smart Home-System in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Aus diesem Grund stellt sich für viele Handwerker und Unternehmen nach wie vor die Frage, ob es sich denn überhaupt lohne, sich mit dieser Technik auseinanderzusetzen. Fest steht, dass die technische Errungenschaft der Smart Home-Lösungen das enorme Potenzial eines mitdenkenden technischen Systems noch nicht erschöpft hat. Mit dem Einsatz in Gastronomie, Krankenhaus, Wohnblöcken und dem barrierefreien und altersgerechten Wohnen bietet sich in Deutschland eine große Bandbreite an zukünftigen Anwendungsbereichen.

In Zukunft freut sich die Branche beispielsweise auf eine Verbrauchsablesung an Heizflächen und Wärmezählern per Fernauslesung, die automatisierte Meldung von Wartungsbedarf (beispielsweise der verbrauchten Opferanoden) und die technische Fernübermittlung von Lagerbeständen (z.B. des Heizölstands). Der Bereich wird sich, so sagen viele Experten, weiter Fuß fassen.

Michael Zinke vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erklärt, dass die Vernetzung bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielt. Es sei dringend notwendig, dass sich die IT-Welt offensiver in die Energiewende einbringe. Das Smart Home diene dabei als Bindeglied zwischen dem intelligenten Stromnetz und dem Massenmarkt. „Die Möglichkeiten, die sich durch das intelligent vernetzte, mitdenkende System eröffnen, sind grenzenlos“, schlussfolgert Djuras. „Auch in Zukunft können wir neue Entwicklungen und Anwendungsbereiche des Smart Home mit Neugierde erwarten“, so der Experte der BCS Group.

Quelle: BCS Group

www.bcsgroup.de

 


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