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UPDATE – Online-Vertriebskonzept von Vaillant: „SHK-Fachbetrieb verkommt zum montierenden Nachunternehmer“

Düsseldorf. Das neue Vertriebskonzept HeizungOnline von Vaillant stößt auf Kritik. Das Angebot richtet sich an Endkunden und umfasst den gesamten Informations-, Erfassungs-, Angebots- und Installationsprozess der Heizungsmodernisierung.

 

Nach Meinung des Fachverbandes SHK NRW verkauft Vaillant damit direkt an Endkunden. Der entscheidende Unterschied im Vergleich zu anderen Portalen bestehe darin, dass der Hersteller den Werkvertrag unmittelbar mit dem Endkunden abschließt. Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, sagt dazu: „Nachdem die Firma Vaillant bereits für einen kurzen Zeitraum mit eigenem Personal ins Pumpentausch-Geschäft eingestiegen war, erfolgt nun mit HeizungOnline der Direktverkauf von Heizsystemen an den Endkunden. Damit definiert Vaillant den Begriff ‚partnerschaftliche Zusammenarbeit‘ völlig neu. Der SHK-Fachbetrieb verkommt darin zum montierenden Nachunternehmer.“
Aufgrund dieser für das Fachhandwerk sehr nachteiligen Verschiebung kritisiert der nordrhein-westfälische Fachverband ein solches Vertriebskonzept auf das Schärfste.
Landesweit sollen nun die Innungsfachbetriebe angeschrieben und auf die verbundenen Risiken hingewiesen werden. Über Facebook hat die Meldung indes die Branche erreicht und dort für Diskussionen gesorgt. Einige Heizungsbauer riefen zum Boykott auf, andere schlugen vor, das Konzept zu überarbeiten.
Vaillant betont in einer Stellungnahme, dass HeizungOnline gemeinsam mit Fachhandwerkspartnern und auf Wunsch des Fachhandwerks mit dem Ziel entwickelt worden sei, einen neuen Vertriebsweg zu etablieren. Online-affine Kunden sollen gewonnen und das regionale Fachhandwerk in der Kundenansprache gestärkt werden. Derzeit laufe ein sechsmonatiger Testzeitraum in der Zusammenarbeit mit weniger als 10 Fachhandwerks-Unternehmen.
Vaillant betont die Vorteile: „Der Fachhandwerker muss sich so wenig wie möglich mit administrativen Aufgaben beschäftigen und kann sich auf seine Kernkompetenzen in der Beratung vor Ort fokussieren.“ Dies sei der ausdrückliche Wunsch aller beteiligten Fachhandwerkspartner bei der Entwicklung von HeizungOnline gewesen. Beratung und die Kompetenz zum Angebot an den Endkunden blieben ausschließlich dem Fachhandwerker überlassen. Die Angebotslegung delegiere er dann an Vaillant. „Der Fachhandwerker bestellt bei Auftragseingang beim Großhändler seiner Wahl im gewohnten dreistufigen Vertriebsweg die benötigten Produkte. Das nachfolgende Servicegeschäft liegt in gewohnter Weise beim ausführenden Fachhandwerksbetrieb. Die Rechnung wird durch Vaillant inklusive dem Logo und den Kontaktdaten des Fachhandwerkbetriebs versendet, heißt es in der Stellungnahme weiter. Der Endkunde leiste somit an Vaillant. Das habe für den Fachpartner zwei wichtige Vorteile: Das Inkasso-Risiko bei einem an sich zunächst anonymen Online-Endkunden entfalle und er erhalte sein Geld direkt nach der Installation. So biete Vaillant seinen Fachhandwerkspartnern die Sicherheit, pünktlich und vollständig seine Rechnungen bezahlt zu bekommen. Der Fachhandwerkspartner trete während des gesamten Vorgangs im eigenen Namen auf.

www.shk-nrw.de
www.heizungonline.de

 


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