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UPDATE – Madeira: Warmwasserbereitung anders

Thermosiphonanlagen, also Solaranlagen mit aufgesetztem Trinkwasserspeicher, die nach dem Schwerkraftprinzip ohne Hilfsenergie arbeiten, sind auf den Kanarischen Inseln weit verbreitet. Mitunter werden ganze Dächer von Mehrfamilienhäusern damit ausgestattet. Überall dort, wo viel Sonne das ganze Jahr über scheint, lohnt sich diese Art der Warmwasserbereitung.

Sogenannte Thermosiphonanlagen sind auf den Kanarischen Inseln weit verbreitet. Sie dienen der solaren Erwärmung des Trinkwassers. Diese Variante verfügt sogar über einen Thermomischer, um die Warmwasser­temperatur zu begrenzen. Bild: IKZ

Dieses Dach eines Mehrfamilienhauses ist komplett belegt mit Thermosiphonanlagen. Damit wird jede Wohnung individuell mit Warmwasser versorgt. Bild: IKZ

Warmwasserbereitung anders: Ein Bottich mit zwei Anschlüssen für Warm- und Kaltwasser – fertig. Hygienisch einwandfreies Wasser darf aus dieser Installation nicht unbedingt erwartet werden. Bild: IKZ

 

Auf der Frühlingsinsel Madeira hat IKZ-Chefredakteur ­Markus Sironi eine noch einfachere Variante der Trinkwassererwärmung entdeckt. Ein Bottich mit zwei Anschlüssen für Warm- und Kaltwasser. Ob diese Anlage tatsächlich der häuslichen Warmwasserbereitung dient und noch in Betrieb ist, konnte unser Chefredakteur allerdings nicht herausfinden. Es war an diesem Tag schlicht keiner zu Hause. 

Hygienisch einwandfreies Wasser darf indes aus dieser Installation nicht unbedingt erwartet werden. Interessant wäre aber zu erfahren, wie heiß das Wasser in diesem Tank tatsächlich wird und wie das Innenleben ausschaut. Außer einer einfachen Absperrung waren außen keine Sicherheits- oder Sicherungsarmarturen sichtbar. Das Beispiel zeigt, dass es trotz harmonisierter Regelwerke offenbar immer noch gravierende Unterschiede in der Trinkwasserinstallation innerhalb von Europa gibt.

Achtung UPDATE

Nach der Veröffentlichung des Beitrags hat uns ein Leserbrief von IKZ-Leser Dominic Umscheid von der SOLARvent Energietechnik GmbH erreicht. Er schreibt uns: „Das Bild auf dem Dach neben dem Schornstein zeigt keine Warmwasserversorgung, sondern eine Kaltwasserzwischenversorgung. Damit sollen kurzzeitige Wasserunterbrechungen kompensiert werden. Ich kenne diese Bottiche von Las Palmas in runder Ausführung, ähnlich einer Regentonne. Im oberen Bereich befindet sich ein Schwimmerschalter, welcher dann die Frischwasserzufuhr abschaltet, sobald der Behälter gefüllt ist. (wie im WC-Spülkasten). Die Bottiche fassen je nach Ausführung bis zu 300 Liter. Das Wasser erwärmt sich zwangsläufig durch die Sonne, auch wenn das nicht der Grund für den Behälter ist.“

Dem Wasser werde immer ein kleiner Teil Chlor beigemischt, berichtet Umscheid weiter. „Gesundheitliche Probleme hatten wir nie. Das Wasser wird dort aber auch nicht getrunken, sondern für die Körperhygiene und zum Zähne putzen verwendet.“ Die reguläre Warmwasserversorgung, so berichtet er, erfolge üblicherweise mit elektrischen Warmwasserboilern (60 bis 80 l Inhalt, 230 V).

 


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