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Ungemach in der akademischen Bildung

 

Nachwuchssorgen plagen das Handwerk – das ist bekannt. Nicht nur die Zahl der Bewerber geht zurück, auch die Qualität der Auszubildenden lässt vielfach zu wünschen übrig. Inzwischen droht auch in der akademischen Bildung Ungemach – wenn auch in etwas anderer Form. Jüngst erst hat die Bundesingenieurkammer einen dringenden Appell an die Konferenz der Wirtschaftsminister der Länder gerichtet und alle Beteiligten dazu aufgerufen, sich mit Nachdruck für eine hochwertige Ingenieurausbildung einzusetzen.
Hintergrund des Appells ist die anstehende Festlegung der Anforderungen an die Berufsbezeichnung „Ingenieurin/Ingenieur“ im Musteringenieurgesetz. In einem ersten Entwurf hatten Vertreter der Länder aus Sicht der Bundesingenieurkammer zu geringe Anforderungen für die Berufsbezeichnung formuliert. Kritisch betrachtet wird vor allem der geringe MINT-Anteil am Studium. Bereits jetzt stellen laut Bundesingenieurkammer viele europäische Länder im Ingenieurstudium deutlich höhere Anforderungen.
Bleibt zu hoffen, dass der Entwurf nachgebessert und (auch) mit Blick auf internationale Anforderungen angepasst wird. Großprojekte wie Stuttgart 21, Flughafen Berlin Brandenburg oder auch die Elbphilharmonie kratzen schon heute am Image des Ingenieurs. Es könnte weiteren Schaden nehmen.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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