Werbung

Überwiegend positive Stimmung auf der Interpellets 2008 - Trendwende am Pelletmarkt

Im Pelletmarkt stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. So das Fazit der Veranstalter und meisten Aussteller am Ende der Interpellets 2008. Zwar waren in diesem Jahr weniger Aussteller in Stuttgart präsent als im Vorjahr (2008: 120 Aussteller, 2007: 136 Aussteller), dafür blickt die Branche aber wesentlich optimistischer in die Zukunft.

Interpellets 2008: Nachfrage auf hohem Niveau.

 

Hund 33% der 120 Hersteller, Händler und Zulieferer der Pelletbranche kamen aus dem Ausland. Nahezu gleich geblieben zum letzten Jahr ist die Ausstellungsfläche von rund 7000 Quadratmetern.
„Alle Zeichen für die Branche stehen wieder auf Wachstum, nachdem das Jahr 2007 sehr schwierig gewesen ist“, sagt Markus Elsässer, Geschäftsführer des Veranstalters Solar Promotion. „Diese Zuversicht spiegelt auch die Interpellets wider, die Hersteller, Produzenten, Zulieferer, Großhändler und Dienstleister der Branche gleichermaßen versammelt. Die Rahmenbedingungen für Pelletheizungen haben sich seit Beginn dieses Jahres weiter gebessert. Denn nie zuvor gab es für Verbraucher so hohe Fördergelder über das Marktanreizprogramm“, erläutert Elsässer weiter.
Auch Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energie-Pellet-Verbandes (DEPV), zeigt sich erfreut über das Wachstum der Branche: „Der prognostizierte Aufwärtstrend hat sich bewahrheitet. Wir verzeichnen dieses Jahr einen Stimmungsumschwung und dadurch eine deutlich gestiegene Nachfrage nach dem modernen Brennstoff Holzpellets.“ Zur Verstetigung dieser Entwicklung fordert Bentele eine Kommunikationsoffensive: „Wir wollen dem Verbraucher den heimischen erneuerbaren Wärmeträger gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als verlässliche Wahl vermitteln.“

Schlafender Riese Wärmemarkt

Der Wärmemarkt in Deutschland wird auch als „schlafender Riese“ bezeichnet. Obwohl in der Öffentlichkeit kaum bekannt, nimmt er (zusammen mit der Warmwasseraufbereitung) mit über 40% am Endenergieverbrauch einen größeren Anteil ein als Strom oder Kraftstoff. In den Haushalten beträgt dieser Wert sogar rd. 90%. Mit rund 6% macht die EE am Wärmemarkt allerdings erst einen kleinen Teil aus.
Der Heizungsmarkt in Deutschland bewegt sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts deutlich rückläufig. Einen historischen Tiefstand erreichte diese Dynamik mit 550000 Anlagen im Jahr 2007. Biomassekessel haben im Vorjahr besonders unter diesem Rückgang gelitten. Wie der DEPV bereits im Frühjahr prognostizierte, hat sich in diesem Jahr eine Trendwende abgezeichnet. Seit Mai erreichen die monatlichen Verkaufszahlen annähernd die Werte von 2006. Für das Jahr 2008 ist ein Wert von über 20000 verkauften Pelletfeuerungen (Kessel und Öfen) realistisch. Die regionale Verteilung hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Die Schwerpunkte liegen weiterhin in Bayern (rund 45% der Anlagen) und Baden-Württemberg (rund 20%).
Signifikant war im Jahr 2008 der Trend hin zu größeren Heizanlagen (Nennwärmeleistung >50 kW), die vor allem in kommunalen und gewerblichen Projekten eingesetzt werden. Ursache hierfür war vor allem die erhebliche Kosteneinsparung durch den Brennstoffverbrauch und daraus resultierende sehr kurze Amortisierungszeiträume. In den kommenden Jahren soll die positive Entwicklung am Markt für Pelletheizungen weiter ausgebaut werden. Das Verbandsziel ist ein jährliches Wachstum beim Bestand von Pelletheizungen von ca. 30%.
Damit lautet das Ziel für das Jahr 2009 bundesweit 140000 Anlagen und mittelfristig, für das Jahr 2015 rund 650000 Feuerungen. Hierbei wird die Investitionsbereitschaft der Verbraucher ein wesentlicher Faktor sein. Das nachlassende Vertrauen in die fossilen Energien war im Jahr 2008 die wesentliche Triebfeder für die Trendwende. Die aktuelle Finanzkrise mit drohenden negativen Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Konsumenten, könnte – bei gleichzeitig sinkendem Ölpreis – auf ein weiteres Wachstum der erneuerbaren Wärme bremsend wirken.

Dynamische Pelletproduktion

Auch bei der Pelletproduktion verlief die Entwicklung im Jahr 2008 sehr dynamisch. Sowohl in Europa, mit einer geschätzten Produktionskapazität von 14 Mio. t als auch in Deutschland. Auf Basis der quartalsweisen Erhebung des DEPV bei den Produzenten ist hier mit einer Produktionskapazität von mehr als 2,3 Mio. t zu rechnen. Zur Erinnerung: Gegenüber dem Jahr 2005 (Produktionskapazität 390000 t) bedeutet dies innerhalb von drei Jahren nahezu eine Versechsfachung der Kapazität.
Die reale Produktionsmenge wird sich auf etwa 1,5 Mio. t Pellets belaufen. Der Inlandsverbrauch entwickelt sich dabei nicht mit der gleichen Geschwindigkeit. Mit etwas über 700000 t wurden bis zur Jahresmitte nur knapp über 50% der produzierten Presslinge auch in Deutschland verbrannt. Die exportierten Mengen gehen vor allem zur Befeuerung von Kraftwerken nach Belgien und die Niederlande oder zur Versorgung von Pelletöfen nach Italien. Im dritten Quartal hat sich diese Situation zugunsten des heimischen Marktes gewandelt.
Produziert werden Pellets in Deutschland von knapp 60 mittelständischen Unternehmen. Weiterhin werden sie vor allem in Sägewerken aus den Koppelprodukten Sägemehl und Hobelspänen  (Schnittholzproduktion) hergestellt.
Die Preiskurve bei Holzpellets hat auch in diesem Jahr wieder die Unabhängigkeit von den Preisen fossiler Energien verdeutlicht. Die Preise betrugen durchschnittlich 175 Euro/t, was einem Preis von 0,036 Euro/kWh bedeutet. Damit lag man im Frühsommer teilweise 65% unter dem Ölpreis. Im Oktober stiegen die Pelletpreise auf 200 Euro/t an, was innerhalb der saisonal bedingten Schwankung zwischen Winter- und Sommerpreis liegt. Der Preisvorteil liegt – trotz leicht gesunkenem Ölpreis – damit immer noch bei knapp 50%.
Auch das 8. Industrieforum Pellets zeigte bereits im Vorfeld der Messe das gestiegene Branchenwachstum: Rund 480 Kongressteilnehmer aus 37 Ländern waren anwesend und diskutierten aktuelle Entwicklungen und Trends der Pelletbranche.

Kontakt: Solar Promotion GmbH, 75101 Pforzheim, Tel. 07231 585980, Fax 07231 5859828, info@interpellets.de, www.interpellets.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: