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Typisch amerikanisch

Viking. Die Geschichte des us-amerikanischen Herstellers von exklusiven Haushaltsgeräten erinnert stark an eine typische "Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Erfolgsstory. Und das ist keineswegs despektierlich gemeint.

 

„The Story of Viking“ beginnt Mitte der 80er-Jahre im ebenso idyllischen wie kulinarisch ambitionierten Bundesstaat Mississippi. Fred Carl Jr., angesehener Bauunternehmer in der 3. Generation und wohnhaft im Städtchen Greenwood, baut zur Abwechslung nicht für andere, sondern ein Haus für sich und seine Familie. Soweit so reibungslos. Doch als es um die Ausstattung der Küche geht, stutzen Fred und seine Gattin Margaret. Keiner der am Markt erhältlichen Herde erfüllt die Ansprüche der leidenschaftlichen Hobbyköche. Insbesondere Margaret Carl hat klare Vorstellungen. Ähnlich wie der alte Ofen ihrer Großmutter soll der neue Herd so leistungsstark sein wie ein Restaurantherd und außerdem mit einem schicken Design überzeugen. Was tun? Ein solcher Herd ist nicht aufzutreiben – zumindest nicht für den Hausgebrauch, denn die herkömmlichen Restaurantherde sind seinerzeit alles andere als schick und dürfen schon aus Sicherheitsgründen nicht in der heimischen Küche eingebaut werden. Fred Carl zaudert nicht lange und lässt bei einem kalifornischen Hersteller von maßgefertigten Restaurantherden das Kochzentrum nach Margaretschen Vorstellungen bauen. Der erste Viking-Herd erblickt das Licht der Welt. Edel im Design, leistungsstark wie die Geräte der Profiküchen und ausschließlich mit allerbester Technik bestückt, zieht der Herd schnell begehrliche Blicke auf sich. Und das obwohl das Gerät gut drei- bis viermal so teuer ist wie ein herkömmliches Exemplar. Fred Carl sieht sich bestätigt: „Wenn wir das haben wollen, suchen andere das auch.“ Im Januar 1987 kommen die ersten frei stehenden Herde auf den Markt, die Tellerwäscher-zum-Millionär-Dynamik nimmt ihren Lauf.
­Heute, 20 Jahre ­später, hat sich Fred Carl mit finanzstarken Partnern zusammengetan und betreibt vier Werke, in denen mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Zu den massiven Stand-Herden der ersten Generation haben sich längst weitere Hausgeräte gesellt wie Einbau-Backöfen, Kochfelder, Dunsthauben, Kühl- und Gefriergeräte, Weinklimaschränke, Spülmaschinen, Kombi-Dampfgarer und Wärmeschubladen. Und auch auf Kochfeldern mit Induktionsbeheizung, Outdoor-Grills, Standmixern und selbst Kochgeschirr und Küchenmessern prangt inzwischen das robuste Viking-Label. Was alle Produkte vereint: Sie setzen auf absolute Exklusivität wie es finanzstarke Käufer, die das Besondere suchen, lieben. Viking ist in den USA längst zum Statussymbol aufgestiegen, was insbesondere Prominente zu schätzen wissen. Unter anderem gilt der Schauspieler George Clooney als bekennender Viking-Fan.
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Viking goes Europe
1995 erreichen die ersten Exporte Europa. Den Anfang machen die Britischen Inseln, es folgen die Benelux-Länder und seit 1995/96 ist die Marke auch in Deutschland erhältlich. Importeure der ersten Stunde sind Uwe und Marcus Rohrmann, Inhaber des Hamburger Küchenstudios „Das Küchenreich“.
Struktur und Organisation erhalten die europäischen Bemühungen des us-amerikanischen Herstellers am 1. Januar 2001 mit der Gründung der Viking Europe S.A.S., deren Geschäftsführung der auf anspruchsvolle Hausgeräte spezialisierte Jean-Robert Riedinger übernimmt. Riedinger kennt sich im Markt bestens aus. Vor seinem Viking-Engagement hatte er 26 Jahre lang die Frankreich-Aktivitäten des Edelherstellers Gaggenau gemanagt und eine eigene Firma für den Vertrieb hochwertiger Hausgeräte aufgebaut. Deren Inhaber ist er noch immer, aus dem operativen Geschäft hat er sich aber zurückgezogen. Für die auf ganz Europa zielenden Aktivitäten seines aktuellen Arbeitgebers hat er eine unmissverständliche Botschaft: „Wir setzen nicht auf eine professionelle Wirkung, wir setzen Professionalität um.“
Professionell bis ins Detail
Wie dies genau funktionieren kann, verdeutlicht der Europa-Chef am Beispiel des rund 1,20 Meter breiten Flaggschiffs EVGIC 485-4GQ. Dieser Herd kombiniert Hochleistungs-Gasbrenner mit selbstreinigenden Elektro-Backöfen. Die Gasbrenner lassen sich im Handumdrehen von der Höchstleistung von 4,4 kW auf eine niedrige, schonende Einstellung von 120 W regulieren, die selbst Schokolade auf einem Pappteller zum schmelzen bringt, ohne die Pappe auch nur einen Hauch zu schwärzen.
In den Elektrobacköfen der unteren Etage arbeitet serienmäßig das patentierte Lüftungssystem Vari-Speed Dual Flow Convection SystemTM. Dahinter verbirgt sich ein übergroßer Ventilator mit 22 Zentimetern Durchmesser, der sich im Minutentakt abwechselnd im und gegen den Uhrzeigersinn dreht. Dies soll eine ausgewogene Luftzirkulation und eine homogene Verteilung der Hitze ganz ohne Geruchs- und Geschmacksaustausch zwischen gleichzeitig zubereiteten Speisen gewährleisten. Für extra schnelles Anbraten kann die Drehgeschwindigkeit des Lüfterrades erhöht werden.
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Starker Brenner
90 Prozent aller vom Unternehmen produzierten Kochmulden werden mit Gas beheizt. Qualitativer Star dieser von Haus aus leistungsstarken Range ist sicherlich ein spezieller Wok-Brenner mit 8,1 kW, der exakt an der Bauart der original chinesischen Brenner ausgerichtet ist – nämlich mit einer Art Ringbeheizung, die den unteren Boden des Woks kaum aufheizt – und für den entsprechendes Original-Kochgeschirr ebenfalls erhältlich ist. „Das ist der stärkste Gasbrenner für Privathaushalte am Markt“, schwärmt Jean-Robert Riedinger.
Expansion in Deutschland
Die Marke Viking steht für kompromisslos exklusive und große Hausgeräte in technischer Profi- und Manufakturqualität. Also für anspruchsvolle Hobbyköche, die nicht auf den Euro schauen müssen, und die auch viele Gäste reibungslos bewirten wollen. Dass die Marke nicht an jeder Ecke zu bekommen ist, dürfte die Begehrlichkeit dieser Kunden-Zielgruppe nur noch steigern. Einige Verkaufsstellen mehr dürften es nach Meinung Jean-Robert Riedingers dennoch sein. Insbesondere in Deutschland. Wie in allen europäischen Ländern erfolgt ein Großteil der konkreten Marktbearbeitung inklusive des Kundendienstes über Exklusiv-Importeure, hierzulande ist dies das Unternehmen AFG GmbH in Straubenhardt nahe Karlsruhe. Über AFG und deren 11 Außendienstmitarbeiter werden derzeit 25 Verkaufsstellen betreut. „In den nächsten eineinhalb Jahren wollen wir zusätzliche 75 Geschäftspartner für uns gewinnen“, gibt der Europa-Chef als Ziel aus. Im Visier hat er dabei insbesondere Spezialisten für kleine Serien, bevorzugt in den finanzstarken Ballungszentren. „Also kleine, regionale Küchenhersteller beziehungsweise Händler, für die die Maßanfertigung Alltag ist.“
Der Aspekt „Maßanfertigung“ hat Bedeutung. Denn die Geräte gehen über das übliche 60er-Maß der traditionellen deutschen Einbauküche hinaus. Das Breiten-Standardmaß ist 76 cm – so wie international und insbesondere in den USA üblich. Riedinger ist davon überzeugt, dass dieses Maß auch in Deutschland Fuß fassen wird. Hinzu kommen Größenvarianten in 91 cm bei den Einbaugeräten sowie 122 cm bei den frei stehenden Kochzentren. Kühl-Gefrierkombinationen wahlweise für den flächenbündigen Einbau, als Einbauvariante oder mit herausstehenden Türen folgen den identischen Maßen von 76, 91 und 122 cm.
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Berührungsängste abbauen
„Unsere Aufgabe ist es, die Berührungsängste der Planer mit den amerikanisch geprägten Maßen abzubauen“, ist sich Jean-Robert Riedinger bewusst. Und dies lohne allemal, denn das Interesse der Endverbraucher sei vorhanden, wie regelmäßige Direktanfragen in der Europazentrale in Schiltigheim bei Straßburg beweisen. „Der hochwertige Markt sucht das Besondere.“ Um auch potenzielle Handelskunden davon zu überzeugen, lädt das Unternehmen Händler zu ebenso geselligen wie informativen Kochabenden ein. Dafür ist die Vertriebszentrale mit einer großzügigen Event-Küche ausgestattet, in der Marketing- und Kommunikationschef ­Patrick Boisjot höchstpersönlich zum Kochlöffel greift. Und das mit Fachverstand: Boisjot ist gelernter Koch und hat in New York mehrere Jahre ein eigenes Restaurant geführt. Für die tatkräftig aktiven Gäste sei ein solcher Abend jedes Mal ein besonderes Ereignis. Jean-Robert Riedinger: „Denn wer mit unseren Geräten kocht, stellt sofort fest: ‚Das ist wirklich professionell.’ Und kann es anschließend mit Überzeugung verkaufen.“ Die „­Story of Viking“ mit Fred und Margarete Carl in den Hauptrollen unterstützt die Zusammenhalt stiftende Wirkung solcher Abende zusätzlich und lässt es geradezu familiär menscheln. Typisch amerikanisch eben.
www.viking-europe.com

 


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