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Toyota testet Mini-Heizkraftwerke auf Brennstoffzellen-Basis

Köln/Tokio. In einem Feldversuch will der Autobauer Toyota die Praxistauglichkeit von stationären Heizkraftwerken mit Feststoff-Brennstoffzellen-Technik (Solid-Oxide-Fuel-Cell = SOFC) für den Heimgebrauch testen. Das Mini-Kraftwerk wurde dem Bekunden nach gemeinsam mit Aisin Seiki Co. Ltd., der Osaka Gas Co. Ltd. und dem Elektronikkonzern Kyocera Corporation entwickelt.

 

Insgesamt 30 Einheiten sollen in ausgewählten Privathaushalten installiert werden und die Gebäude mit Strom und Warmwasser versorgen. Der Versuch soll Informationen für eine künftige Kommerzialisierung dieser Technik liefern, und sei Teil der Wasserstoff-Strategie von Toyota. Das Unternehmen will 100 wasserstoffbetriebene Kraftfahrzeuge in den USA im Feldversuch testen. "Der Feldtest der Heizkraftwerke ist gewissermaßen ein Ableger dieser Technik-Offensive", erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der IKZ-HAUSTECHNIK.

Die Installation in Wohnhäusern soll zumindest räumlich keinerlei Probleme bereiten. Der Brennstoffzellenblock misst laut Toyota 93 x 58 x 30 cm und liefert 700 W elektrische Leistung. Die entstehende Wärme werde über einen Wärmeübertrager für die Warmwasserversorgung des Hauses genutzt. Diese Anlage fasse rund 70 l Wasser, besitze die Maße 170 x 70 x 30 cm und erhitze das Wasser auf bis zu 70°C, heißt es in der Mitteilung.

Der Hype um die Zuhause-Kraftwerke reißt nicht ab. Nachdem Ende letzten Jahres der Stromversorger Lichtblick medienwirksam verkündet hatte, in den kommenden zehn Jahren 100.000 BHKWs von VW in Wohngebäuden zu installieren, um sie im Bedarfsfall zu einem virtuellen Großkraftwerk vernetzen zu können, haben auch die einschlägigen Heiztechnikhersteller ihr Engagement in den Medien verkündet. So hatten Vaillant und der japanische Technologiekonzern Honda berichtet, 100 Einfamilienhäuser in Deutschland mit gasbetriebenen Mini-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auszurüsten, um die Technologie zwei Jahre lang unter realen Einsatzbedingungen zu testen. Auch Viessmann will die Entwicklung von Mikro-KWK-Systemen auf Basis eines Stirlingmotors vorantreiben. Wie der Heiztechnikhersteller dazu mitteilte, solle die Praxiserprobung (Feldtests) in typischen Ein- und Zweifamilienhäusern und in enger Zusammenarbeit mit SHK-Fachbetrieben stattfinden.

Eine echte Konkurrenz zu den heimischen Entwicklungen sind die Aggregate von Toyota indes noch nicht. Sowohl die Entwicklung als auch der Feldtest finden in Japan statt. Eine Vermarktung in Deutschland sei nur eine mögliche Option, heißt es. Für den deutschen Markt müssten noch einige Stellschrauben und Parameter angepasst werden.

 


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