Studie: Nicht einmal jedes zweite Eigenheim von Senioren ist barrierefrei
Die Mehrheit der Immobilieneigentümer über 65 Jahren verfügt nicht über ein barrierefreies Eigenheim. Im Falle körperlicher Einschränkungen müssten die Senioren demnach ihre vertraute Umgebung verlassen oder größere Umbauten vornehmen. Das zeigt eine Studie der Deutsche Leibrenten AG, für die 1000 Senioren ab 65 Jahren befragt wurden.
Die meisten Senioren wohnen hierzulande in älteren Häusern, bei deren Bau vor 30, 40 oder 50 Jahren an Barrierefreiheit noch nicht gedacht wurde. Entsprechend hoch wären die Kosten für Umbauten, um Haus oder Wohnung trotz körperlicher Einschränkungen bewohnbar zu halten. Ein barrierefreies Bad, rollstuhlgerechte Türen und Schwellen, ein Treppenlift,... - schon die unbedingt notwendigen Maßnahmen summieren sich schnell zu Baukosten im mittleren fünfstelligen Bereich oder höher.
Zwei Drittel der älteren Immobilieneigentümer könnten solche Beträge jedoch nicht stemmen, besitzen sie doch neben ihrer eigenen Immobilie kein beziehungsweise nur sehr wenig Vermögen, wie die Studie zeigt. Hinzu kommt: Wer mit körperlichen Einschränkungen lebt, braucht ohnehin mehr Geld für Unterstützung durch Pflegepersonal. Die finanziellen Ressourcen für den barrierefreien Umbau werden damit noch knapper.
"Unsere Erfahrungen zeigen, dass viele Senioren im Fall einer plötzlichen körperlichen Einschränkung auch finanziell in große Not geraten", sagt Friedrich Thiele, Vorstand der Deutsche Leibrenten AG. "Bei ihrer Bank können sie jedoch in aller Regel nicht auf Hilfe hoffen, denn Kredite an ältere Menschen vergeben Kreditinstitute immer seltener."
Ruheständler sollten daher rechtzeitig Kassensturz machen und für die Zukunft planen. Neben ihrem Eigenheim brauchen ältere Menschen finanzielle Reserven, auf die sie bei steigenden Kosten für Gesundheit und Pflege zurückgreifen können. Sollten diese nicht vorhanden sein, haben Senioren die Möglichkeit, sich zusätzliche regelmäßige Einnahmen über eine monatliche Leibrente zu verschaffen.
Das Modell der Immobilien-Leibrente wird in Deutschland immer beliebter, denn damit können Menschen ab 70 Jahren das in ihrer Immobilie gebundene Vermögen selbst nutzen. Die Senioren bleiben in ihrem langjährigen Zuhause wohnen und bekommen lebenslang zusätzliche Einnahmen über eine Immobilien-Leibrente. "Erst nach ihrem Ableben geht die Immobilie in den Besitz der Deutsche Leibrenten über. Die Ruheständler geben also die Kontrolle über ihr Haus oder ihre Wohnung trotz Verkauf zu Lebzeiten nie auf", so Leibrenten-Experte Thiele.