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Staubschutz ist immer ein gutes Argument

Wie die Ausbreitung von Dreck und Staub auf Baustellen verhindert werden kann

Mit dem Luftreiniger „DustBox“ (Möcklinghoff) werden Stäube angesaugt und abgeschieden. Zugleich wird im Arbeitsraum ein Unterdruck erzeugt, sodass keine staubige Luft in die Nebenräume gelangt. Bild: Möcklinghoff

Besen sollte es auf Baustellen eigentlich gar nicht mehr geben. Der „AirClean“-Saugbesen kann gleichzeitig saugen und fegen. Bild: Aquabad

Die Staubschutz-Pendeltür von protekMA lässt sich in beide Richtungen öffnen und schließt automatisch. Zum Transport kann sie geteilt werden. Bild: protekMA

Heylo bietet drei mobile Luftfilter, die 1100, 1400 und 3200 m³ Luft pro Stunde filtern können. Bild: Heylo

 

Ein neues Bad oder eine Heizungssanierung – viele Bauherren schrecken vor einer notwendigen Renovierung zurück, weil sie Dreck und Staub im ganzen Haus fürchten. Dabei sind schon seit Jahren Produkte auf dem Markt, die die Ausbreitung von Dreck und Staub verhindern. Als Marketinginstrument ist Staubschutz immer ein gutes Argument.

„Bei Arbeiten im Bestand ist der Staubschutz entscheidend“, sagt Jörg Scheelen, Geschäftsführer der Scheelen GmbH. Denn die Erfahrungen, die Kunden, ihre Bekannten oder Freunde mit einem Handwerksunternehmen gemacht hätten, würden eine zentrale Rolle bei der Auftragsvergabe spielen. „Bei einer größeren Baustelle sollte der Handwerker 200 bis 500 Euro für staubfreies Arbeiten bei seinem Endkunden abrechnen“, empfiehlt Timo Tulikowski, Geschäftsführer bei IPR Modul Systeme GmbH. Das klinge zunächst viel, aber die Kunden ließen sich überzeugen, wenn sie die Vorteile sähen. Seiner Einschätzung nach beginnt der Staubschutz mit dem ersten Eindruck: „Wenn ich mit dreckigen Schuhen in die Wohnung des Kunden laufe, ist der schon schlecht.“ Deshalb rät er, beim ersten Gespräch Überziehschuhe zu tragen. Wenn die Arbeiten beginnen, sollten selbstklebende Fußmatten, z.B. „Tackmat“, vor der Haustür und selbsthaftendes weißes Abdeckvlies, etwa „EFC Easy Floor Cover“, auf Treppen und Laufwegen eine Selbstverständlichkeit sein.

Besen, Besen, sei‘s gewesen
Besen gehören zu den Werkzeugen, die auf der Baustelle eigentlich gar nicht mehr zum Einsatz kommen sollten. Der Staub wird aufgewirbelt und vor allem die kleinen Teile des Feinstaubes schweben oft noch stundenlang in der Luft und werden eingeatmet. Hier hat die Firma Aquabad mit dem Saugbesen „AirClean“ eine Lösung im Angebot: eine Kombination aus Sauger und Besen. „Der Staub wird eingesaugt“, erläutert Verkaufsleiterin Petra Kowalewski.

Staubschutzwände
Wenn bei den Arbeiten nur ein Teil eines größeren Raumes abgetrennt werden soll, etwa bei Stemm- oder Schleifarbeiten, bieten sich Staubschutzwände aus Folie an. Die einfachste Variante ist die Kombination aus Holzlatten, die mit Schnellspannern verbunden werden, und Folie. „So werden einfache Holzlatten zu Teleskopstangen“, erklärt Mattias Gräf, Geschäftsführer beim Anbieter Möcklinghoff Lufttechnik. Das Staubschutzwandsystem könne, mit handelsüblicher PE-Folie erstellt, immer wieder verwendet und erweitert werden.
Mit eigenen Teleskopstangen arbeitet das System „Zipwall“, vertrieben von der Firma Gauxcon. Die Stangen verfügen über eine integrierte Druckfeder bis 6 m Höhe, zwischen denen eine PE-Folie befestigt wird. Die Folie wird zwischen der zweiteiligen Kopfplatte fixiert, auf das Kugelgelenk der Teleskopstange aufgesteckt und gegen die Decke gedrückt. Als Ergänzung können Dichtschienen an Wänden und Decke angebracht werden. Neu ist die Schienenaufnahme, mit der die Länge der Deckenabdichtung verlängert und dadurch die Anzahl der Träger reduziert werden kann.

Feste Staubschutztüren
Feste Staubschutztüren eignen sich dann, wenn z.B. bei Badsanierungen der komplette Raum abgegrenzt werden muss. Für diesen Fall gibt es Schutztüren, die die eigentliche Raumtür ersetzen. Oft werden sie in Kombination mit Staubabsauggeräten verwendet und verfügen über die notwendigen Schlauchdurchlässe.  Die Firma Böck bietet eine selbstaufblasbare Tür aus Nylon an. Die „flesta“ bläst sich über den eingebauten Ventilator in zehn Sekunden selbst auf. „Der Handwerker muss sie nur an eine Steckdose anschließen“, sagt Stefanie Böck. Der Ventilator läuft, bis der Stecker wieder gezogen wird. Über einen integrierten Reißverschluss gelangt man zur Baustelle.
Ohne Reißverschluss kommt die Tür „Zipless“ von Aquabad aus. Die transparente Tür schließt selbsttätig mit einem Federzug und kann beliebig oft eingesetzt werden. „Der Einbau erfolgt ohne Klebeband, das heißt es gibt keine Rückstände oder Beschädigungen am Türrahmen oder an der Tapete“, sagt Petra Kowalewski. Da die Platte der Tür auf dem Türrahmen aufliegt und sich nach außen öffnet, können Handwerker die Baustelle verlassen, auch wenn sie etwas in den Händen halten.
Neu von Protekma ist die Staubschutz-Pendeltür. Sie kann in Türen bis 2,70 Höhe eingebaut werden, ist von beiden Seiten durch einfaches Aufdrücken zu öffnen und schließt automatisch. Mit der durchsichtigen Folie ist zu erkennen, was auf der anderen Seite gerade geschieht. So werden Zusammenstöße vermieden. Zwei Öffnungen ermöglichen das Einsetzen eines Abzugsschlauches und einer Luftzirkulation. Zum Transport lässt sich die Tür teilen.

Luftreiniger: Nass oder trocken?
Staubschutztüren funktionieren am bes­ten in Kombination mit Luftreinigungsgeräten. Daher haben viele Hersteller eine Kombination aus beiden Elementen im Angebot. „Der Luftreiniger muss an die Raumgröße angepasst werden“, sagt Andreas Kaeten, technischer Leiter bei Heylo. Die BG-Bau empfiehlt, dass die Raumluft 15-mal in der Stunde ausgetauscht werden muss. Ein Gerät, das in einem 10 m2 gro­ßen und 3 m hohen Raum eingesetzt wird, muss also 450 m3/h schaffen.
Es gibt zwei Systeme am Markt: nass und trocken. Bei den Staubabsauganlagen mit Nassfilterung wird der Staub abgesaugt und durch ein Wasserbad in das Gerät geführt. Der Vorteil bei diesem System sind niedrigere Betriebskosten. Bei Trockenabsauggeräten wird die Raumluft über ein Filtersystem gereinigt. Bei korrekter Aufstellung erzeugen Luftreiniger im Baustellenbereich einen Unterdruck, der verhindert, dass staubige Luft nach außen dringt.
Die BG Bau fördert allerdings nur Geräte mit M- und H-Filtern. „Sie haben eine definierte Filterleistung“ erläutert Andreas Kaeten von Heylo. „Nur so kann nachgewiesen werden, dass die Arbeitsplatz-Grenzwerte auch eingehalten werden.“ Heylo bietet drei mobile Geräte, die 1100, 1400 und 3200 m³ Luft pro Stunde filtern. Für das direkte Absaugen von Staub an Maschinen hat Heylo Sicherheitssauger und Entstauber im Sortiment, die mit M- oder H-Filtern ausgestattet werden können.

Gesundheitsschutz
Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle. Feinste Stäube, die beim Abbruch von Mauerwerk oder Aufstemmen von Wänden entstehen, gelangen in die Lunge und können nicht mehr abgehustet werden. Seit Jahren gilt daher für sie ein Grenzwert von 1,25 µg/m3. „Bei den üblichen auf Baustellen durchzuführenden Tätigkeiten wie Bohren, Schleifen, Stemmen kann durch eine Basisausrüstung die Staubfreisetzung ganz erheblich reduziert werden“, sagt Norbert Kluger, Bereichsleiter Gefahrstoffe bei der BG Bau. Diese Basis­ausrüstung besteht aus vier Komponenten: Bearbeitungsgeräte mit Stauberfassung, Bau-Entstauber, Luftreiniger und Abschottungen oder Staubschutztüren. Sie könnten bereits mit Investitionen in Höhe von etwa 3000 Euro erworben werden, betont der Fachmann.

Schlussbemerkung
Letztlich profizieren vom Staubschutz alle: die Kunden, weil die Wohnung sauber bleibt, der Handwerker (gutes Image und mögliche Folgeaufträge) sowie die Mitarbeiter durch den Gesundheitsschutz.

Autorin: Katharina Wolf, freie Journalistin

 


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